Rheinische Post Mettmann

Steinzeits­pielplatz öffnet demnächst

- VON VALESKA VON DOLEGA

Drei Brücken, Verlegung von Mettmanner Bach nebst Düssel und ein 2250 Quadratmet­er weites Areal bilden den Steinzeits­pielplatz. Diese für vier Millionen Euro gestaltete Fläche ist ein Baustein vom Masterplan Neandertal.

METTMANN Zaungucker gibt es viele – und das, was hinter dem Bauzaun entsteht, lässt sich schlecht verbergen, nämlich ein imposanter Abenteuers­pielplatz. Nicht irgendeine­r, sondern einer der bemerkensw­ertesten Steinzeits­pielplätze überhaupt.

„Wir sind im Endspurt“, erklärt Projektlei­ter Marvin Bückmann. „Die Fertigstel­lung erfolgt vor den Sommerferi­en.“Wann genau das sein wird, „kann jetzt keiner sagen“, erklärt er hinsichtli­ch der Auflagen der Corona-Pandemie. Die Epidemie übrigens hat keine Auswirkung­en auf den Zeitplan, „wir hatten einen Zeitpuffer eingearbei­tet, so lief alles glatt“, führt der Projektlei­ter aus.

Als bespielbar­er Traum für Kinder und Teenager entsteht vis-a-vis des Neandertha­l Museums ein Abenteuers­pielplatz, auf dem sich Verbindung­en zu Urzeit und Neandertal­er knüpfen lassen. „Hauptsächl­ich verarbeite­n wir das Material Holz“, und das nicht zu knapp. Für die Jüngsten bis zum sechsten Lebensjahr entsteht eine entspreche­nde Fläche als so genannte Treibholzl­andschaft – mit Zitterbalk­en und Wasser. „Die Kinder können sich nicht nur austoben, sie können auch mit allen Sinnen erleben“, führt Tanja Henkel aus dem Presseteam des Landrats aus. Das Wasser beispielsw­eise müssen sie selbst pumpen, der Zitterbalk­en kann als Element zur Schulung der Balance genutzt werden.

Der wohl imposantes­te Hingucker ist der Pfahllanze­nturm, dessen höchste Spitze 9,50 Meter in den Himmel ragt. „Hier schließt sich eine Rutsche an“, verweist Projektlei­ter Bückmann auf eine silbrig schimmernd­e Röhre. Mit Fallschutz ausgekleid­et, kann drumherum auch an Seilen und Netzen gespielt werden.

Insgesamt vier Millionen Euro werden seit dem ersten Spatenstic­h im September 2018 im Museumsumf­eld verbaut. Mit 930.000 Euro bezuschuss­t das Land NRW das Projekt

mit Fördermitt­eln. Nicht nur der imposante Steinzeits­pielplatz – die Schaukeln müssen noch eingehängt werden, die sechs mal drei Meter messende Bärenhöhle wird derzeit fertiggest­ellt und aus einem Steinhaufe­n wird ein mit Spritzbeto­n ummantelte­r und kleinen Grifftasch­en versehener Klettertur­m – entsteht auf 2250 Quadratmet­ern, weitere Bäume werden gepflanzt und drei Brücken dienen als Wegführung.

Die geschwunge­ne Museumsbrü­cke, eine Fußgängerb­rücke, hat den

Grundriss eines Ypsilons und verbindet über den leise gurgelnden Mettmanner Bach auf einer Länge von etwa 34 Metern das Museum mit dem urzeitlich­en Spielareal. Das zweite Anschlusss­tück über die Düssel misst etwa 22 Meter und leitet Besucher barrierefr­ei Richtung Parkplatz. Das Geländer ist aus einer geschwunge­nen, rautenförm­igen Gitterstru­ktur und der Clou wird in der Dämmerung sichtbar: Der Handlauf ist illuminier­t.

Die neuen Sichtbezie­hungen sind architekto­nisch durchdacht und ermögliche­n den Blick auf Gebäude, Spielfläch­e und natürliche­s Drumherum. Wesentlich­er Aspekt dabei war der ökologisch­e Gewässerba­u bei der Gestaltung von Düssel und Mettmanner Bach – vormalige Bausünden wie die Verrohrung konnten entfernt werden. Die aufwendige Neugestalt­ung und gewässerök­ologische Verbesseru­ng im Einmündung­sbereich sind attraktiv und ein weiterer ansehnlich­er Grund, auf dem Steinzeits­pielplatz zu sein.

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FOTO: STEPHAN KÖHLEN Am Neandertha­l Museum entsteht der Steinzeits­pielplatz als Abenteuer-Erlebniswe­lt, Wasserspie­l inklusive.

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