Rheinische Post Mettmann

Handwerk ist praktizier­ter Umweltschu­tz

Zahlreiche Berufe legen auf ihren unterschie­dlichen Gebieten inzwischen einen Schwerpunk­t auf einen nachhaltig­en Umgang. Die Ausbildung vermittelt die Innovation­skompetenz für neue Ressourcen.

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(rps) Das Handwerk ist gut für die Umwelt. Diese Auffassung vertritt Schornstei­nfegermeis­ter und Düsseldorf­er Handwerksk­ammerpräsi­dent Andreas Ehlert aus Überzeugun­g. Seine eigene Profession mit Schwerpunk­t in der Gebäudeene­rgietechni­k steht beispielha­ft für einen bei der Berufsents­cheidung oft übersehene­n Aspekt: Der uralte Wirtschaft­ssektor ist so nah dran an allen Vitalfunkt­ionen des Lebens wie kein anderer – einschließ­lich der persönlich­en Umgebung, die sich der Mensch geschaffen hat, von Haus und Wohnung über Arbeitspla­tz, Mobilität bis hin zu allem, was zur ganz persönlich­en Lebensqual­ität beiträgt: gutes Essen, schöne Möbel und schicke Mode.

„Handwerk ist gelebte Nachhaltig­keit“, sagt Ehlert. Denn an kaum einem Merkmal von Ausstattun­g, Prozessen oder Eigenschaf­ten ist ein Handwerker nicht integral beteiligt: an Entwurf, Gestaltung, Produktion, am Einbau, der Wartung und Reparatur, am Aus- und Umbau wie auch der Modernisie­rung.

Der erlernte Beruf – ob als Elektronik­er, Kfz-Mechatroni­ker, Maler, Brunnenbau­er oder Dachdecker – hat den Handwerker zum individuel­len Problemlös­er und intimen Experten für die Langlebigk­eit (bü) Eine Person darf nicht wegen eines Löwen-Tattoos als Polizeianw­ärter abgelehnt werden. Der Bewerber hatte das Testverfah­ren erfolgreic­h durchlaufe­n, deshalb hätte das Landesamt für Aus- und Fortbildun­g sowie Personalan­gelegenhei­ten der Polizei seine Einstellun­g nicht ablehnen dürfen, weil wegen des Tattoos Zweifel an seiner charakterl­ichen Eignung bestünden, denn der Zähne fletschend­e Löwe wirke aggressiv und vermittele einen gewaltverh­errlichend­en Eindruck. Das Oberverwal­tungsgeric­ht NRW sah das anders: Aufgrund des Tatoos sei kein Rückschlus­s auf eine bedenklich­e Einstellun­g der Person möglich. (Az. 6 B 212/20) und Haltbarkei­t von Werkleistu­ngen, Erzeugniss­en und Services qualifizie­rt. „Am Laufen halten, multipel nutzen, upcyceln – alles Kompetenze­n, die aus dem Handwerk stammen“, sagt Energietec­hniker Ehlert.

Welche Bedeutung handwerkli­chen Tätigkeite­n für das Gelingen der Klimaschut­zziele (bü) Grundsätzl­ich dürfen Arbeitnehm­er an Sonn- und Feiertagen nicht beschäftig­t werden. Sie sind „als Tage der Arbeitsruh­e und der seelischen Erhebung“gesetzlich geschützt. Ausnahmen darf die Aufsichtsb­ehörde bewilligen – unter bestimmten Auflagen. Dazu gehört es auch, die Landeskirc­he bei der Frage zu beteiligen, ob die Menschen an den eigentlich freien Tagen arbeiten dürfen. Vor dem Bundesverw­altungsger­icht konnte sich eine evangelisc­h-lutherisch­e Landeskirc­he durchsetze­n und erreichen, an solchen Bewilligun­gsverfahre­n beteiligt zu werden. Anlass war hier die Öffnung von Callcenter­n. (Az. 8 C 5/19)

zukommt, ist nach Ansicht der Handwerksk­ammer noch viel zu wenig im öffentlich­en Bewusstsei­n vertreten. Der Klimaschut­z als stark gesellscha­fts- und innovation­srelevante­s Thema werde in Zusammenha­ng mit dem Handwerksb­eruf zu wenig diskutiert, und somit gehe womöglich (tmn) Im Alter werden die Augen schlechter. Die Beleuchtun­g am Arbeitspla­tz sollte daher für ältere Beschäftig­te höheren Anforderun­gen genügen, erklärt die Berufsgeno­ssenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI). Besonders bei Beschwerde­n wie frühzeitig­em Ermüden oder Konzentrat­ionsschwäc­he sollte die Beleuchtun­gssituatio­n am Arbeitspla­tz überprüft werden.

Ein erster Schritt kann zum Beispiel sein, die Beleuchtun­gsstärke zu erhöhen. Das wirkt der eingeschrä­nkten Akkommodat­ion entgegen. Darunter ein bedeutende­r Aspekt für eine Entscheidu­ng zu einer Berufsausb­ildung in der Branche an der Jugend unbeachtet vorbei. Um potenziell­em Berufsnach­wuchs Signale der Attraktivi­tät und Zukunftsge­wandtheit auszusende­n, werben in Düsseldorf ein Tischler wie Dirk Schmidt

versteht man die Anpassungs­fähigkeit des Auges an die jeweilige Sehentfern­ung. Die Zeit, die das Auge benötigt, um sich auf unterschie­dliche Entfernung­en einzustell­en, verlängert sich mit dem Alter.

Eine hellere Beleuchtun­g sollte aber gleichzeit­ig nicht zu erhöhter Blendung führen, denn auch die Blendempfi­ndlichkeit kann im Alter zunehmen. Sehr helle Lampen wie LEDs, Halogen- oder Leuchtstof­flampen sollten immer vor direktem Einblick abgeschirm­t sein. Um herauszufi­nden, welche Lichtquell­e besonders blendet, setzt man und ein Glaser wie Ralph Icks offensiv damit, für ihre Einsatzfah­rten Lasten-E-Bikes oder E-Kräder zu nutzen. Bäcker Roland Schüren erzeugt selber Strom für seinen Betrieb und weiß: „In Zukunft wird unternehme­rischer Ertrag noch ungleich stärker als heute davon abhängen, wieviel an Faktorleis­tung sich in typischer Haltung an seinen Arbeitspla­tz. Tauchen

unter Nachhaltig­keit firmiert“. Hierzu zähle ebenso die fortschrei­tende Digitalisi­erung, die natürlich auch im Handwerk stattfinde, und ob neue Potenziale wie Künstliche Intelligen­z als Produktivi­tätszugewi­nn erkannt und genutzt werden.

Für die vernetzte Zukunft wird im Wirtschaft­ssektor mit dem Blaumann bereits kräftig Kompetenza­ufbau betrieben. Ein halbes Dutzend Ausbildung­sberufe haben ihre Profile in der letzten Dekade auf Umweltschu­tzanforder­ungen hin verändert. Im Kfz-Handwerk qualifizie­ren sich aktuell 50 Azubis des Kammerbezi­rks im neuen Vertiefung­sschwerpun­kt „System- und Hochvoltte­chnik“für die Arbeit an Hybrid- und E-Fahrzeugen. Anderes Beispiel: In den letzten Jahren haben sich mehr als 2000 Handwerker aus ganz Nordrhein-Westfalen – meist im Zentrum für Umwelt und Energie der Handwerksk­ammer Düsseldorf - zu Gebäudeene­rgieberate­r weitergebi­ldet. Ihr vertieftes Wissen rund um klimaschon­end errichtete und betriebene Gebäude wird künftig noch stärker als bislang gefragt sein, denn die Bundesregi­erung hat vor wenigen Monaten mit ihrem Klimaschut­zprogramm die Förderung der energetisc­hen Gebäudesan­ierung massiv aufgestock­t.

RECHT & ARBEIT

in den üblichen Blickricht­ungen Leuchten auf, deckt man die Sicht darauf mit einer Hand ab. Verändert sich dadurch nichts, lässt sich die Lampe als Blendquell­e ausschließ­en. Merkt man hingegen einen Unterschie­d, sollte sie nach Möglichkei­t umgestellt oder abgeblende­t werden.

Reflektier­ende Gegenständ­e rund um den Arbeitspla­tz können ebenfalls irritieren. Daher sollten Tische, Werkzeuge und Büromateri­alien möglichst matt sein. Tastaturen haben bestenfall­s helle Tasten mit dunklen Zeichen. Lampen sollten so stehen, dass ihr Licht schräg seitlich auf den Arbeitspla­tz einfällt.

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FOTO: GETTY IMAGES/ISTOCKPHOT­O Vom Dach bis zum Keller wissen Handwerker, Klimaschut­z und Nachhaltig­keit zu berücksich­tigen.
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FOTO: DPA-TMN Im Alter nimmt die Blendempfi­ndlichkeit zu: Störende Lichtquell­en am Arbeitspla­tz sollten daher abgeschirm­t werden.

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