Gute Idee – aber nur mit viel Vorsicht
Welche Fahrgeschäfte sich bei den Abstandsregelungen lohnen könnten, das müsse noch genau überdacht werden. Noch unklar sei, von wieviel Stadtteilen ausgegangen werde. „Wichtig ist: Der Rheinkirmes-Ersatz sollte mindestens einen Monat laufen, wenn nicht sogar den ganzen Sommer, damit es sich für uns lohnt.“
Schausteller Oscar Bruch saß ebenfalls an dem Runden Tisch. Ziel sei es, jetzt Angebote zu kreieren. Dass sich der Einsatz seiner Fahrgeschäfte für ihn lohnen könnte, sieht Bruch aber noch nicht, „aber ich kann ja überall in der Stadt meine Würstchen verkaufen“.
Auch Bezirksbürgermeisterin Marina Spillner begrüßt die Idee. „Es ist richtig, mehr Freizeitmöglichkeiten anzubieten“, sagt sie, „vor allem für die Kinder.“Aber die Preise für Fahrgeschäfte und Zuckerwatte müssten bezahlbar bleiben. Plätze in ihrem Bezirk 1 gebe es genug. Der Burgplatz habe sich als zentraler Ort bewährt, Derendorf und Pempelfort seien besonders kinderreiche Stadtteile. Der Berty-Albrecht-Park, der Frankenplatz oder die Rheinwiesen würden sich gut eignen als Orte für Karussell und Scooter. Spillner sind auch kostenlose oder preisgünstige Aktionen wichtig, etwa eine Gratis-Hüpfburg. Sie erwägt, solche nichtkommerziellen Angebote finanziell zu unterstützen. Den Benrather Schützenplatz an der Nürnberger Straße empfiehlt Karl-Heinz Graf für kleinere Fahrgeschäfte. „Die Idee ist doch grundsätzlich gut“, sagt der Bezirksbürgermeister für den Bezirk 9 (u.a. Benrath, Wersten, Urdenbach). Auf dem Platz wäre für die zweite Jahreshälfte zwar schon für einige Termine ein Trödelmarkt geplant, „aber beides könnte man verbinden“. Andere Plätze im Bezirk findet er zu klein für Karussells.
Stefan Golißa fände es „super“, wenn die Fahrgeschäfte in den Stadtteilen gastieren würden. „Für Kaiserswerth kann ich mir das gut vorstellen, auch der Platz vor dem
uwe-jens.ruhnau @rheinische-post.de s ist überall in der Stadt zu spüren: Die Menschen wollen etwas Leichtigkeit zurück. Das ist nachvollziehbar und es gibt hervorragende Ideen. Beispielsweise die, den Gastronomen mehr Außenterrassen zu ermöglichen, ohne dafür Gebühren zu verlangen. Mit Abstand bei einem Gastronomen draußen zu sitzen ist viel besser, als dies drinnen zu tun. Diese Regel gilt für alles, was wir tun, solange es keinen Impfstoff gegen Corona gibt oder keine Herdenimmunität. Der große aktuelle Ausbruch in einem Düsseldorfer Pflegeheim zeigt, wie gefährdet wir alle sind. Deswegen sind die Verantwortlichen in der Pflicht, sehr gute Konzepte für den Heimatsommer zu machen. Die Stadt anders erlebbar zu machen, lockerer und freier, ist eine tolle Chance. Aber das geht nur, wenn Abstand und Vorsicht garantiert und von uns allen gelebt werden. Kirmessen sind laut Schutzverordnung noch verboten – ob ein Fahrgeschäft dann möglich ist, müssen die Infektiologen entscheiden.
EAquazoo und der Lohausener Schützenplatz sind groß genug“, sagt der Bürgermeister des Bezirks 5. Rolf Tups, Bürgermeister im Linksrheinischen, will die Idee ebenfalls unterstützen und fordert eine schnelle und unbürokratische Umsetzung. Auf Standgebühren sollte verzichtet werden. Tups denkt an den Barbarossaplatz und den Belsenpark.
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