Rheinische Post Mettmann

Japanische Suppe in Unterbilk

Die Lorettostr­aße ist um ein Restaurant reicher. Im Takumi kann Ramen geschlürft werden.

- VON HOLGER LODAHL

UNTERBILK Wer in Düsseldorf typische japanische Speisen genießen möchte, geht üblicherwe­ise an die Immermann- oder die Klosterstr­aße. Die Gegend wird wegen der zahlreiche­n japanische­n Restaurant­s, Kneipen, Karaoke-Bars und Supermärkt­e auch als Little Tokyo bezeichnet. Seit einiger Zeit können sich aber auch die Unterbilke­r freuen. Im Takumi an der Lorettostr­aße gibt es als Spezialitä­ten verschiede­ne Ramen.

„Japanische Küche ist in Düsseldorf sehr angesagt, es gibt einen großen Ramen-Boom“, sagt Shu Kanemaki von der Firma Brickny Europe, zu der das Takumi gehört. Das Unterbilke­r Eck-Lokal war einst ein italienisc­her Imbiss, er wurde für das Takumi aber umfangreic­h renoviert. Der graue Boden ist neu, und frisch gestrichen sind die Wände, die dekoriert sind mit auffällige­n Fliesen in Blau und Weiß. „Das soll ein wenig an einen japanische­n U-Bahnhof erinnern. Dort gibt es viele Ramen-Küchen, ähnlich oft wie hier in Deutschlan­d die Döner-Buden“, sagt Projektman­ager Kanemaki, der kulinarisc­h auf noch mehr Authentizi­tät setzt. Jede Ramen-Brühe wird gute acht Stunden eingekocht, sei es aus Fleisch und Knochen oder vegetarisc­h aus Gemüse. Die Nudeln für die Ramen werden nach einem Düsseldorf­er Rezept in Japan hergestell­t und tiefgefror­en geliefert. Nach dem Auftauen kommen sie aber noch nicht in die Brühe. „Die

Nudeln müssen sich erst entfalten, ähnlich wie ein Rotwein, der vor dem Trinken an der Luft atmen muss“, erklärt Kanemaki.

Acht Nudelsorte­n gibt es für die Ramen. Mit und ohne Ei zum Beispiel, außerdem mehrere Formen sowie dicke und dünnere Nudeln. Hinzu kommen Gewürze, Pasten, Gemüsestüc­ke, Fleisch oder Fisch. Mit diesen Zutaten ist eine Ramen eine ganze Mahlzeit, für deren Verzehr sich die Gäste entspreche­nd viel Zeit nehmen sollten. „Und sie sollte geschlürft werden“, betont der Fachmann. Für Europäer sei das ungewohnt, aber für Japaner ganz normal. Durch das Schlürfen werde die heiße Brühe etwas abgekühlt, die Aromen können sich an Gaumen und auf der Zunge besser entfalten.

Eine Spezialitä­t im Takumi sind die Paitan Ramen. Die Hühnerbrüh­e wird extra lange eingekocht. So wird die abgeschöpf­te Brühe milchig-weiß und hat einen besonders intensiven Geschmack. So aufwendig produziert haben die Ramen-Suppen auch einen üppigen Preis von ab 11 Euro.

Nach der Eröffnung lief das Geschäft im Takumi Lorettostr­aße gut, und es wurde immer besser. Dann bremste die Corona-Krise mit dem Shut-Down den Betrieb erst einmal aus. Alle zehn Düsseldorf­er Restaurant­s der Brickny Europe hatten sechs Wochen geschlosse­n. Inzwischen hat das Lokal an der Lorettostr­aße

wieder geöffnet und bietet auch Speisen zum Mitnehmen an. Für die Brickny Europe sei das neu, erzählt Shu Kanemaki. Keines der neun weiteren Düsseldorf­er Restaurant­s der Firma böte diesen Service. „Wir erwarten aber für den Sommer wieder ein wachsendes Geschäft“, sagt Kanemaki, der von den Gästen ein gutes Feedback bekommt. „Die Unterbilke­r sind froh, dass wir hier sind und es im Stadtteil nun auch Ramen gibt“, sagt er.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Das Takumi ist neu in Unterbilk. Mitarbeite­r Shu Kanemaki und sein Team servieren an der Lorettostr­aße hauptsächl­ich verschiede­ne Ramen.

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