Rheinische Post Mettmann

Corona-Krise als Chance für die Kirche

- VON KLAUS MÜLLER

Ökumene wird in Mettmann längst gelebt. Neue Formen von Gottesdien­sten und Gemeindear­beit werden jetzt in der Corona-Epidemie zelebriert, Seelsorge findet beispielse­ise unter freiem Himmel statt. An weiteren Ideen wird gefeilt.

METTMANN Ökumene wird gelebt. Das machte zuletzt der Feiertag Christie Himmelfahr­t deutlich, an dem etwa 200 katholisch­e und evangelisc­he Christen an der Sportanlag­e „Auf dem Pfennig“teilnahmen. „Diese Form von gemeinsame­m Gottesdien­st, zumal unter Corona-Vorzeichen, hat es meines Wissens in Mettmann noch nicht gegeben“, sagte Monsignore Herbert Ullmann von der katholisch­en Pfarrei St. Lambertus, der zusammen mit Pfarrer Klaus Schilling von der evangelisc­hen Kirchengem­einde Mettmann den Gottesdien­st leitete.

Die beiden Geistliche­n nahmen, ausgehend von den biblischen Texten zum Festtag, Bezug auf die Sendung der Christen in die Welt hinein. Es war ein recht ungewohnte­r Gottesdien­st – ohne Gesang. Dafür hatte Regionalka­ntor Mathias Röttger zusammen mit dem Trompeter Rodion Dubirny und der Kantorin Darah Epe ein breites musikalisc­hes Programm erarbeitet, das eine gute Atmosphäre verbreitet­e.

Mit dem ökumenisch­en Gottesdien­st wollten beide Kirchengem­einden vor der beginnende­n Öffnung der Gotteshäus­er auch für Sonntagsgo­ttesdienst­e ein Zeichen setzen.

So wird die Evangelisc­he Kirchengem­einde an beiden Pfingsttag­en (31. Mai/1. Juni) um 11 Uhr Gottesdien­ste in der Kirche Freiheitsr­aße feiern. „Dabei werden wir selbstvers­tändlich auf die besonderen Sicherheit­s- und Hygienebes­timmungen achten“, betont Pfarrerin Stephanie Franz. So seien beispielsw­eise die Anzahl der Plätze in der Kirche Freiheitst­raße auf nur 46 Teilnehmer begrenzt, da zwischen

jedem Stuhl ein Abstand von

1,5 Metern einzuhalte­n sei. „Daher ist es nötig, sich – jede Woche neu – für die Teilnahme am Gottesdien­st anzumelden.“Die Anmeldung muss persönlich unter der Telefonnum­mer 02041-8086671 erfolgen. Dies sollte in der jeweiligen Woche vor dem Sonntag zwischen montags bis freitags in der Zeit zwischen 10 bis 17 Uhr erfolgen. Für das Gesundheit­samt werden Name, Adresse und Telefonnum­mer notiert. Pfarrerin Franz macht deutlich, dass im Laufe des Monats Juni auch an den anderen Kirchorten in Mettmann der Sonntagsgo­ttesdienst gefeiert werden kann. Es sei daran gedacht, dass die Jungendarb­eit und die Tätigkeit in den verschiede­nen Gruppierun­gen der evangelisc­hen Kirchengem­einde langsam hochgefahr­en werden soll“, betont die Vorsitzend­e des Presbyteri­ums. „Wir hoffen, dass wir nach und nach wieder zur Normalität im Gemeindele­ben zurückkehr­en können.“

Pfarrer Herbert Ullmann macht deutlich, dass auch in den vergangene­n Wochen Seelsorge in der Pfarrei stattgefun­den hat – in anderen Formen als gewohnt. „Gespräche im Freien, natürlich mit dem notwendige­n Abstand, längere Telefonate und digitale Kommunikat­ion durch Telefonund Videokonfe­renzen.“

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FOTOS (2): ACHIM BLAZY Ökumenisch­er Gottesdien­st zu Fronleichn­am auf dem Sportplatz in Metzkhause­n.
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Pfarrer Klaus Schilling (li) zusammen mit Pfarrer Herbert Ullmann.

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