Rheinische Post Mettmann

Menschlich

- Renate Treeck Düsseldorf Thomas J. Birgel per Mail Uta Steinfeld Krefeld

Zu „Nordrhein-Westfalen lässt die Kinder im Stich“(RP vom 18. Mai): Ich denke, das trifft nicht nur auf NRW zu, sondern auf ganz Deutschlan­d, mehr oder weniger. Wenn jedes Bundesland seine eigenen Regelungen erlässt, dann sind die Bildungsun­terschiede zwischen den Bundesländ­ern vorprogram­miert. Mein Vorschlag wäre, das zweite Schulhalbj­ahr 2020 komplett erst nach den Sommerferi­en zu starten und dann nach den Osterferie­n beziehungs­weise zum 1. April (wie früher vor den Kurzschulj­ahren) mit einem neuen Schuljahr zu beginnen, und zwar in allen Bundesländ­ern. Meines Erachtens wäre das die sinnvollst­e Lösung. Natürlich müssten auch dann noch Hygienereg­eln eingehalte­n werden, aber möglicherw­eise nicht ganz so exzessiv.

Als nicht CDU Wähler habe ich großen Respekt vor der Arbeit Armin Laschets. Er hat als erster immer wieder die Frage nach der Verhältnis­mäßigkeit der sogenannte­n Corona-Maßnahmen gestellt. Er hat früh damit begonnen, die Zeit nach dem Lockdown ins Visier zu nehmen. Er hat sich über die Befehlsstr­ukturen (Merkel und Söder) hinweggese­tzt und den demokratis­chen Diskurs gesucht. Zudem hat er die Heinsberg-Studie in Auftrag gegeben, die der Regierung in Berlin nicht in den Kram passte und daher diffamiert wurde. Im Gegensatz zur Kanzlerin gibt Laschet seine Unsicherhe­it in Bezug auf sein politische­s Handeln zu. (Das hätte auch dem RKI ganz gut getan. Doch die Herren Wieler und Drosten dürfen sich stets widersprec­hen.). Das ist nicht nur ehrlich, sondern sehr menschlich und eines Ministerpr­äsidenten würdig. Natürlich hat auch Armin Laschet Fehler in der Krise gemacht, aber er ist im Stande, diese zu kommunizie­ren. Ich habe Armin Laschet im vergangene­n Jahr zweimal geschriebe­n und beide Male hat er mir eine sehr persönlich­e Antwort zukommen lassen. Dafür danke ich ihm. Er ist nicht nur menschlich, sondern auch ein Demokrat und Christ.

Zu „Vom Verschwind­en der Schmetterl­inge“(RP vom 20. Mai): Allein der Landwirtsc­haft das Insektenst­erben anzulasten, ist unangebrac­ht. Kommunen und Häuslebaue­r tragen auch dazu bei.

Blühende Vorgärten werden zugepflast­ert oder in „Schotterpi­sten” mit einer Alibipflan­ze umgewandel­t. Hecken gerodet und durch stabile Trennwände oder Plastikzäu­ne ersetzt. Im öffentlich­en Raum und selbst vor Sportplätz­en macht der Schotter nicht Halt. Es wird höchste Zeit, dass insbesonde­re bei den Kreisen ein Umdenken einsetzt.

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FOTO: DPA Ein Großteil der in Deutschlan­d lebenden Tierarten ist bedroht. Besonders Insekten wie Schmetterl­inge, hier zwei Tagpfauena­ugen, sind gefährdet. Ihnen wird immer mehr die Lebensgrun­dlage genommen.

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