Es bleiben noch Fragezeichen
Fortuna hat sich auf der Zielgeraden der Transferperiode nicht lumpen lassen. Vorstand und Aufsichtsrat haben die Spardose noch einmal ordentlich durchgeschüttelt, um Cheftrainer Uwe Rösler die Wünsche von den Augen abzulesen. Dabei ließ zum Beispiel durchaus aufhorchen, dass die Düsseldorfer den schwedischen Flügelstürmer Kristoffer Peterson nicht nur fest verpflichteten, sondern sogleich mit einem Drei-Jahres-Vertrag ausstatteten. Das passt zu der Linie, die sich bereits bei den Leihen von Brandon Borrello, Luka Krajnc und Leonardo Koutris offenbarte: Für alle gibt es Kaufoptionen, wofür Sportvorstand Uwe Klein teilweise zähe Verhandlungen in Kauf nahm – vor allem im Fall Koutris.
Der sportlichen Leitung ist es wichtig, im nächsten Sommer nicht wieder vor einem totalen Neuaufbau stehen zu müssen. Wie schwierig ein solcher vonstatten geht, erlebt der Verein derzeit hautnah: Die beiden 1:2-Auswärtsniederlagen dieser Saison, vor allem jene am Sonntag in Kiel, haben gezeigt, dass Fortunas Mannschaft beileibe noch nicht zusammengewachsen ist. Sie wird noch einige Zeit brauchen – und das soll vor der nächsten Saison nicht wieder so sein. Deshalb die Festverpflichtungen und Kaufoptionen.
Ein paar Fragezeichen bleiben dennoch. Das größte: Reicht die Kreativität im Mittelfeld wirklich aus? Fortuna hat nach dem Weggang von Regisseur Kevin Stöger darauf verzichtet, einen vergleichbaren Spieler zu holen. Nicht ganz freiwillig natürlich, denn adäquate Profis entpuppten sich als so teuer, dass selbst die Freigiebigkeit des Aufsichtsrates nicht ausreichend war. Sicher, wenn Edgar Prib fit wird und bleibt, wäre viel gewonnen. Aber bleibt er fit? Und wenn Shinta Appelkamp den Durchbruch schafft, könnte Fortuna ihr Problem aus den eigenen Reihen lösen. Aber schafft er den Durchbruch? Das sind die Fragen, von deren Beantwortung das sportliche Wohl und Wehe der Fortuna in entscheidendem Maße abhängen wird.