Eigenverantwortung statt Bürokratie
Schon der „kleine Prinz“wusste, was Politiker allzu leicht vergessen: Befehle nichts, was du nicht durchsetzen kannst! Die Erkenntnis aus der Märchenwelt des Antoine de SaintExupéry, könnte heutzutage Richtschnur für jede neue Fassung der Corona-Schutzverordnung des Landes sein. Konkret hieße das: Nur nichts anordnen, was kaum zu kontrollieren ist und Bürger wie Bürokratie überfordert.
Die jüngst verordnete Meldepflicht für private Feiern ab 50 Personen mit vorheriger Vorlage der Gästelisten sorgt für Verwaltungsfrust in den Ordnungsämtern, wie etliche Städte und Gemeinden vermelden. Die kommunalen Behörden können die Flut an Anfragen kaum bewältigen. Die Verunsicherung bei den Gastgebern ist groß. Was aber können Feierwillige jetzt tun?
Der Verzicht auf größere Festivitäten wäre mit Blick auf das aktuelle Infektionsgeschehen wohl die wirksamste Lösung. Aber viele Menschen sehnen sich ganz einfach nach Zusammensein im großen Rahmen mit Freunden und Verwandten und haben häufig mit Hochzeit, Geburtstag oder Jubiläum auch einen besonders schönen Anlass, zu dem sie einladen möchten. Da will die Landesregierung – durchaus verständlich – kein Spielverderber sein. Wenn aber der gesuchte und gefundene Kompromiss „Feiern ja, aber mit Kontrolle“kaum umzusetzen ist, hilft nur ein Appell an Vernunft und Verantwortung.
Für die Politik gilt die Aufforderung: Weniger Bürokratie mit Listen und Stempeln, dafür aber klare überprüfbare Regeln, was ausnahmsweise möglich ist und was definitiv untersagt bleiben muss. Und auch für die Feierfreunde hat der „kleine Prinz“einen guten Rat, der sinngemäß lautet: Manchmal kann weniger mehr sein.
BERICHT