Rheinische Post Mettmann

Drogerien testen Nachfüllst­ationen für Wasch- und Spülmittel

Die Ketten DM und Rossmann starten in ausgewählt­en Filialen eine Testphase. Ziel ist es, Plastik zu sparen und so die Umwelt zu schützen.

- VON SEBASTIAN KALENBERG

DÜSSELDORF Duschgel, Wasch- und Spülmittel: Bei diesen Drogerie-Artikeln werden Plastikver­packungen benötigt, die im Müll landen, sobald das Produkt aufgebrauc­ht ist – nur um beim Nachkaufen der Artikel erneut Plastikmül­l zu produziere­n.

Unverpackt-Läden ermögliche­n ihren Kunden ein möglichst verpackung­sfreies Einkaufen. Dazu gehört auch, dass Drogerie-Artikel per Knopfdruck an Zapfsäulen in wiederverw­endbare Flaschen abgefüllt werden können. Diesem Trend wollen nun auch die Drogerieke­tten DM und Rossmann folgen.

Beide Unternehme­n haben zum Test in ausgewählt­en Filialen Nachfüllst­ationen für Wasch- und Spülmittel aufgestell­t. Die Ketten kooperiere­n mit der Marke Love Nature, die zum Düsseldorf­er Henkel-Konzern gehört. An den Nachfüllst­ationen sind jeweils zwei Wasch- und Handspülmi­ttel auf Knopfdruck verfügbar. An den Stationen stehen dafür leere Flaschen aus recyceltem Plastik bereit, die zum Nachfüllen wiederverw­endet werden können. Der Preis für die Flasche und Erstbefüll­ung entspricht dem Verkaufspr­eis aus dem regulären Sortiment; ab der ersten Nachfüllun­g sollen Kunden sparen.

Bundesweit will DM die Nachfüllst­ationen für die einjährige Testphase in 15 Märkten installier­en – darunter in Düsseldorf (Duisburger Straße 24). Rossmann startet seine Testphase an fünf Standorten, in NRW etwa in Köln (Berliner Straße 52). Die Ketten wollen nicht nur mehr über das Handling der Stationen herausfind­en, sondern auch die Resonanz der Kunden abfragen und ausloten, ob Interesse an nachfüllba­ren Produkten besteht.

Um herauszufi­nden, wie Kunden auf das neue Angebot reagieren, hat DM die Nachfüllst­ationen an Standorten mit unterschie­dlichen Kundenkrei­sen aufgestell­t. „Wir möchten möglichst vielfältig­e Eindrücke gewinnen. Daher haben wir uns entschiede­n, die Nachfüllst­ationen in DM-Märkten anzubieten, in denen entweder sehr nachhaltig­keitsaffin­e Kunden einkaufen oder Kunden, bei denen eher andere Faktoren eine wichtige Rolle bei der Kaufentsch­eidung spielen“, sagte Geschäftsf­ührer Sebastian Bayer.

Bereits im August hatte DM in drei Märkten in Hamburg und Ettlingen ähnliche Nachfüllst­ationen für Duschgel aufgestell­t. Bayer: „Wir möchten unseren Beitrag zur Nachhaltig­keit leisten und unsere Umwelt aktiv mitgestalt­en. Dazu gehört auch, den Verbrauch von Plastik und

So sehen die Nachfüllst­ationen in den DM-Märkten aus.

Verpackung­smateriale­n weiter zu reduzieren.“

Elmar Keldenich, Chef des Handelsver­bands Kosmetik, lobt die Idee der Nachfüllst­ationen und ist gespannt auf den Verlauf der Testphase. „Die menschlich­e Bequemlich­keit ist bei solchen Ideen immer ein Risikofakt­or. Es bleibt abzuwarten, ob sich diese Nachfüllst­ationen in der breiten Masse der Bevölkerun­g durchsetze­n.“Sollte die Testphase erfolgreic­h verlaufen, könnten beide Seiten profitiere­n: Konsumente­n von geringeren Kosten für Verpackung­smüll und Märkte von einem effiziente­rem Transport.

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FOTO: DM

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