Drogerien testen Nachfüllstationen für Wasch- und Spülmittel
Die Ketten DM und Rossmann starten in ausgewählten Filialen eine Testphase. Ziel ist es, Plastik zu sparen und so die Umwelt zu schützen.
DÜSSELDORF Duschgel, Wasch- und Spülmittel: Bei diesen Drogerie-Artikeln werden Plastikverpackungen benötigt, die im Müll landen, sobald das Produkt aufgebraucht ist – nur um beim Nachkaufen der Artikel erneut Plastikmüll zu produzieren.
Unverpackt-Läden ermöglichen ihren Kunden ein möglichst verpackungsfreies Einkaufen. Dazu gehört auch, dass Drogerie-Artikel per Knopfdruck an Zapfsäulen in wiederverwendbare Flaschen abgefüllt werden können. Diesem Trend wollen nun auch die Drogerieketten DM und Rossmann folgen.
Beide Unternehmen haben zum Test in ausgewählten Filialen Nachfüllstationen für Wasch- und Spülmittel aufgestellt. Die Ketten kooperieren mit der Marke Love Nature, die zum Düsseldorfer Henkel-Konzern gehört. An den Nachfüllstationen sind jeweils zwei Wasch- und Handspülmittel auf Knopfdruck verfügbar. An den Stationen stehen dafür leere Flaschen aus recyceltem Plastik bereit, die zum Nachfüllen wiederverwendet werden können. Der Preis für die Flasche und Erstbefüllung entspricht dem Verkaufspreis aus dem regulären Sortiment; ab der ersten Nachfüllung sollen Kunden sparen.
Bundesweit will DM die Nachfüllstationen für die einjährige Testphase in 15 Märkten installieren – darunter in Düsseldorf (Duisburger Straße 24). Rossmann startet seine Testphase an fünf Standorten, in NRW etwa in Köln (Berliner Straße 52). Die Ketten wollen nicht nur mehr über das Handling der Stationen herausfinden, sondern auch die Resonanz der Kunden abfragen und ausloten, ob Interesse an nachfüllbaren Produkten besteht.
Um herauszufinden, wie Kunden auf das neue Angebot reagieren, hat DM die Nachfüllstationen an Standorten mit unterschiedlichen Kundenkreisen aufgestellt. „Wir möchten möglichst vielfältige Eindrücke gewinnen. Daher haben wir uns entschieden, die Nachfüllstationen in DM-Märkten anzubieten, in denen entweder sehr nachhaltigkeitsaffine Kunden einkaufen oder Kunden, bei denen eher andere Faktoren eine wichtige Rolle bei der Kaufentscheidung spielen“, sagte Geschäftsführer Sebastian Bayer.
Bereits im August hatte DM in drei Märkten in Hamburg und Ettlingen ähnliche Nachfüllstationen für Duschgel aufgestellt. Bayer: „Wir möchten unseren Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten und unsere Umwelt aktiv mitgestalten. Dazu gehört auch, den Verbrauch von Plastik und
So sehen die Nachfüllstationen in den DM-Märkten aus.
Verpackungsmaterialen weiter zu reduzieren.“
Elmar Keldenich, Chef des Handelsverbands Kosmetik, lobt die Idee der Nachfüllstationen und ist gespannt auf den Verlauf der Testphase. „Die menschliche Bequemlichkeit ist bei solchen Ideen immer ein Risikofaktor. Es bleibt abzuwarten, ob sich diese Nachfüllstationen in der breiten Masse der Bevölkerung durchsetzen.“Sollte die Testphase erfolgreich verlaufen, könnten beide Seiten profitieren: Konsumenten von geringeren Kosten für Verpackungsmüll und Märkte von einem effizienterem Transport.