Das müssen Sie zum Türkei-Spiel wissen
Die Freundschaftspartie des DFB-Teams ist der Auftakt in ein straffes Länderspiel-Programm. Drei Begegnungen in sieben Tagen erwarten die deutsche Nationalmannschaft. Es sind die Auswüchse des Corona-Spielplans.
KÖLN Das Freundschaftsspiel am Mittwoch, ab 20.45 Uhr, im Kölner Rhein-Energie-Stadion gegen die Türkei ist das erste Wiedersehen seit neun Jahren. Für die deutsche Mannschaft geht es darum, die seit dem WM-Titel 2014 stark abgeklungene Begeisterung im Land wieder zu entfachen. Er nehme die schlechte Stimmung um die Nationalelf sehr ernst, sagte DFB-Direktor Oliver Bierhoff und betonte: „Wir wollen erfolgreich Fußball spielen, guten Fußball spielen und als Mannschaft zusammenfinden“. Wir sagen Ihnen, was Sie zum Spiel wissen müssen:
Wo wird das Spiel übertragen? Zu sehen ist die Partie gegen die Türkei bei RTL, das um 20.15 Uhr mit der Übertragung beginnt.
Wer begleitet das Spiel? Das bekannte Zweiergespann Marco Hagemann und Steffen Freund werden kommentieren. Moderater Florian König holt sich Nationalmannschafts-Liebling und „Kölsche Jung“Lukas Podolski als Experten an seine Seite. Podolski steht beim türkischen Erstligisten Antalyaspor unter Vertrag.
Sind Zuschauer zugelassen? Statt geplanter 9200 dürfen nur 300 Zuschauer ins Stadion. Das teilte die Stadt Köln am Dienstag mit. Wie bei Bundesliga-Partien gilt auch für Länderspiele, dass eine 7-Tage-Inzidenz von 35 Neuinfektion pro 100.000 Einwohner nicht überschritten werden darf. Dieser Wert lag am Dienstag bei 38,6. Es sei sehr schade, „aber die richtige Entscheidung, auch in Köln weitestgehend auf Publikum zu verzichten“, sagte DFB-Präsident Fritz Keller. Zuletzt mussten die Nations-League-Spiele im September in Stuttgart gegen Spanien (1:1) und in Basel gegen die Schweiz (1:1) vor leeren Rängen ausgetragen werden.
Was ist mit den Freikarten, die der DFB versprochen hatte? 9200 Freikarten hatte der Deutsche Fußball-Bund bereitgestellt, um sich bei denen zu bedanken, „die sich in der Corona-Pandemie für andere eingesetzt“haben. Weil nun nur 300 Fans zugelassen sind, gelten die kostenlosen Tickets am 13. Oktober im Nations-League-Spiel gegen die Schweiz, ebenfalls in Köln, sofern sich das Infektionsgeschehen bis dahin entspannt hat.
Welchen sportlichen Wert hat das Spiel? Keinen großen. Sowohl Bundestrainer Joachim Löw als auch Manager Bierhoff hätten gerne auf das zusätzliche Testspiel verzichtet. Der DFB ist aber finanziell darauf angewiesen und muss seinen vertraglichen Verpflichtungen gegenüber dem europäischen Fußball-Verband Uefa nachkommen: 40 Länderspiele in vier Jahren. Drei Spiele wurden dieses Jahr corona-bedingt bereits abgesagt. „Wir haben drei Spiele innerhalb von sieben Tagen, das ist schon anspruchsvoll und erinnert mich an ein Turnier“, sagte Löw. Bierhoff gestand nun: „Man muss ehrlich sein, das Türkei-Spiel hat nicht die Wertigkeit der Nations League“.
Warum muss die Nationalelf so oft spielen? Durch die Corona-Pandemie ist der ohnehin immer stärker aufgeblähte Terminkalender noch dichter getaktet. Die vergangene Bundesliga-Saison ging wegen der
Corona-Unterbrechung bis Ende Juni, die Endrunde in der Champions League bis Ende August. Die neue Saison startete entsprechend später als sonst, soll aber pünktlich beendet werden, denn am 11. Juni 2021 beginnt die EM. Weil die Uefa beim Spielplan aber keine Abstriche machen möchte, werden immer drei Partien in eine Länderspielpause gezwängt.
Warum fehlen die Besten? 28 Spieler nominierte Löw für drei Länderspiele, um die Belastung zu verteilen.
Gegen die Türkei wird eine Art B-Team spielen. Geschont werden die Münchner Manuel Neuer, Niklas Süle, Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Serge Gnabry, die Leipziger Marcel Halstenberg und Lukas Klostermann sowie der angeschlagene Toni Kroos. Sie stießen am Dienstag zum Team. Vier von ihnen sollen an der Quiz-Show „Wer wird Millionär?“teilnehmen. Die Sendung wird am 12. Oktober im Fernsehen übertragen.
Gab es Absagen? Leroy Sané (FC Bayern), Marc-André ter Stegen (FC Barcelona), Thilo Kehrer (Paris St.-Germain) und Suat Serdar (Schalke 04) sind verletzt. Ilkay Gündogan (Manchester City) wurde positiv auf das Coronavirus getestet.
Welche türkischen Spieler sind bekannt? Hakan Calhanoglu (AC Mailand, vormals Bayer Leverkusen), Caglar Söyüncü (Leicester City, vormals SC Freiburg), Kenan Karaman (Fortuna Düsseldorf), Ozan Kabak und Ahmed Kutucu (beide Schalke 04).
Welche Länderspiele folgen? Nach dem Testspiel gegen die Türkei geht es in der Nations League weiter: Am Samstag in Kiew gegen die Ukraine (20.45 Uhr/ARD), dann am Dienstag in Köln gegen die Schweiz (20.45 Uhr/ARD).
Die Ukraine ist Risikogebiet, müssen die Spieler danach in Quarantäne? Es gilt eine Ausnahmeregelung. Bierhoff betonte: „Uns ist die Verantwortung den Vereinen gegenüber ganz wichtig.“
(Mit Material von dpa)