Julian Hanses führt Rookie-Wertung an
Der Hildener Nachwuchsrennfahrer kommt mit dem Porsche 911 GT3 Cup immer besser klar. Auf dem Sachsenring verpasst der 23-Jährige zweimal nur knapp das Podium, steht aber inzwischen in der Gesamtwertung auf Rang vier.
HILDEN/HOHENSTEIN-ERNSTTHAL Im Porsche 911 GT 3 Cup fühlt sich Julian Hanses mittlerweile pudelwohl. Das zeigen auch seine Ergebnisse im Porsche Carrera Cup Deutschland: In den Läufen zwei bis vier auf dem Sachsenring verpasste der Hildener Nachwuchsrennfahrer nur knapp das Podium, übernahm aber in der Rookiewertung die Führung.
Gleich drei Mal gingen die Porsche-Fahrer am Wochenende auf dem Sachsenring an den Start. Eine Rennstrecke, die Hanses liegt, denn zu seiner Zeit in der Formel 4 schaffte er hier eine Pole-Position. „Die Charakteristik ist wirklich besonders“, stellte der 23-Jährige voller Vorfreude fest. Im freien Training unterstrich er seine Vorliebe für die Strecke mit Position drei. In der ersten Reihe stand allerdings ein Teamkollege. Dylan Pereira, der ebenfalls für Förch Racing fährt, sicherte sich im zweiten Saisonlauf seinen ersten Sieg im Markenpokal vor Lary ten Voorde (Nebulus Racing by Huber), der von der Pole-Position aus die erste Runde über 3,671 Kilometer in Angriff nahm. Am Ende des 30-minütigen Wettkampfs landete der Niederländer auf dem zweiten Platz, hatte aber im Schlussspurt das Nachsehen. Julian Hanses hingegen nahm das Rennen von Position fünf auf, verlor im Startgetümmel jedoch einen Platz. Weil sich Überholmanöver im weiteren Rennverlauf schwierig gestalteten, belegte er letztlich Rang sechs, hatte allerdings zehn Sekunden Vorsprung auf den Australier Joey Mawson (Fach Auto Tech).
Spannung kam im zweiten Lauf des Wochenendes auf. Erneut entwickelte sich an der Spitze ein harter Kampf zwischen Dylan Pereira und Lary ten Voorde. Zwei Saftey-Car-Phasen sorgen für zusätzlichen Reiz im Wettkampf. Doch ten Voorde präsentierte sich nervenstark, blieb bei beiden ReStarts fehlerfrei und stand diesmal ganz oben auf dem Siegerpodest. Derweil kämpfte Julian Hanses bis zum Schluss um einen Platz auf dem Podium. Auf der Zielgeraden hatte er Tuchfühlung zum Dritten Diego Bertonelli (Fach Auto Tech) und setzte zur Attacke an. Am Ende überfuhr der Hildener eine Zehntelsekunde hinter dem Italiener die Ziellinie. „Das war verdammt eng, der vierte Platz ist aber auch ein gutes Resultat“, konstatierte er später.
Ähnlich stark trumpfte Hanses auch im dritten Lauf auf dem Sachsenring auf, verbesserte sich beim Start auf Rang vier und hielt danach den Anschluss zur Spitze des Feldes. Am Ende kam er 3,524 Sekunden hinter dem Sieger und Teamkollegen Dylan Pereira ins Ziel, hatte dabei fast fünf Sekunden Vorsprung auf Laurin Heinrich (T3-HRT-Motorsport). Mit 128 Punkten nach vier Rennen führt Förch Racing die Teamwertung an. In der Fahrerwertung belegt Julian Hanses mit aktuell 36 Punkten den vierten Platz.
Und die Rookiewertung führt der Hildener mit 81 Punkten vor Diego Bertonelli (79) und Laurin Heinrich (65) an.
Als Hanses Bilanz zog, strahlte er übers ganze Gesicht. „Ich bin super happy. Bekanntlich ist der Porsche schwer zu fahren und braucht entsprechende Rennerfahrung. Um so schöner ist es zu sehen, dass ich als Rookie schon im Spitzenfeld mitfahren kann“, sagte er und war voll des Lobes für Förch Racing: „Das gesamte Team hat einen tollen Job gemacht.“
In anderthalb Wochen geht es nun auf dem Red Bull-Ring im österreichischen Spielberg weiter. Die Rennstrecke lernte Julian Hanses bereits im Sommer in zwei Rennen des Porsche Mobile 1 Suercups kennen und will dort erneut vorne mitfahren, um die Führung in der Rookiewertung zu verteidigen.