So abwechslungsreich ist Oberbilk
Der Verein Arbeit und Leben bietet Führungen durch Oberbilk an. Eine dieser Touren führt zu interessanten Hinterhöfen.
OBERBILK Die Gegend rund um die Kölner Straße ist für Düsseldorf wohl einzigartig. „In keinem anderen Stadtteil gibt es auf so wenig Raum so viele Restaurants und Geschäfte unterschiedlicher Nationen“, sagt Bernadette Kalasse. Sie wohnt schon seit 1982 an der Kölner Straße, direkt hinter einem Imbiss mit syrischen Spezialiäten. Weil sie diesen Hinterhof so liebt, hat sie sich immer schon gerne andere Höfe in ihrer Nachbarschaft angesehen. Zu diesen Plätzen führt sie nun regelmäßig andere Interessierte. Zwei Stunden lang dauert dieser Spaziergang, bei dem die Teilnehmer einiges ihnen bis dahin Unbekanntes sehen und erfahren.
Beginn der Tour ist an der Projektwerkstatt Niemandsland. Auf dem Vereinsgelände an der Heerstraße stehen mehrere Gebäude, in denen sich Menschen treffen und an ihren Projekten arbeiten. Bernadette Kalasse erklärt den historischen Werdegang. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden im Hof noch Kartoffeln und Kohlen verkauft. Nach dem Krieg entstand der Laden an der Straße, die Häuser wurde bewohnt.
Dönerbuden aneinanderreihen. Und eben der syrische Imbiss, hinter dem Bernadette Kalasse wohnt und in dessen Hinterhof die Stadtteilführung endet. Dort zeigt sie einige Fotografien der vergangenen 100 Jahre. Auf eine weist sie besonders hin. Das Bild zeigt eine Pferdedroschke auf der Kölner Straße. Ja, der Verkehr, er sei heute das größte Problem Oberbilks. „Uns wurde versprochen, dass mit dem U-BahnBau alles besser wird“, sagt sie. Aber der Verkehr habe enorm zugenommen, bedauert sie. Dennoch betont Bernadette Kalasse noch einmal, wie gern sie in Oberbilk wohnt. „Ich fühle mich mega wohl hier, ich möchte nicht anderswo wohnen.“