Oper versetzt Hockney-Gemälde
Das Royal Opera House in London sucht Wege, seine Corona-Finanznot zu lindern.
LONDON Dieses Bild von ihm wurde weltberühmt: Sein „Portrait of an Artist“(das mit dem legendären Swimmingpool, dem jungen Mann und der Schwimmerin) erzielte 2018 auf einer Auktion einen Verkaufspreis von 90,3 Millionen US-Dollar. Damals war es das teuerste Bild eines lebenden Künstlers überhaupt.
Jetzt hat sich das Londoner Royal Opera House (ROH) in Covent Garden erinnert, dass es auch noch einen Hockney in seinen Räumen hängen hat – und das Bild in Corona-Zeiten, da es selbst einem königlichen Opernhaus dramatisch an Geld mangelt, zur Disposition gestellt. Wie die britische Zeitung „The Guardian“meldet, soll das Gemälde bis zu 18 Millionen Pfund (knapp 20 Millionen Euro) wert sein und vom Auktionshaus Christie’s noch im Oktober
verkauft werden. Es stammt aus den 70er Jahren und zeigt den langjährigen Intendanten Sir David Webster in gelassen sitzender Pose vor einer Vase mit Tulpen.
Die Entscheidung zum Verkauf „war eine wirklich schwierige Entscheidung“, sagt Alex Beard, der aktuelle Geschäftsführer des ROH. Um aber „lebensfähig zu bleiben“und die Situation durchstehen zu können, sei der Verkauf unumgänglich. Der Verkauf des Bildes ist Teil eines Vier-Punkte-Plans, um den Betrieb des Hauses aufrechtzuerhalten. Das international renommierte Opernhaus hofft, mit Entlassungen, einer großen Spendenaktion und einem Darlehen aus dem Rettungsfonds des Finanzministeriums die Krise zu überstehen. Durch die Schließung des Hauses im März gingen 60 Prozent der Einnahmen verloren.
Ein regulärer Spielbetrieb ist derzeit sowieso nicht möglich. Auf der Internetseite heißt es über die aktuellen Produktionen regelmäßig: „Online only“. Aktuelle Aufführungen können nur gestreamt werden. Ebenso bittet das Haus Spendenwillige um finanzielle Hilfe, „damit wir nach der Krise stärker zurückkehren können“. Der Hockney soll hierzu einen kleinen Beitrag leisten.