Jüdisches Manuskript aus Köln für den Papst
KÖLN (epd) Papst Franziskus hat den Nachdruck einer Seite aus dem jüdischen Manuskript „Amsterdam Machsor“erhalten. Abraham Lehrer, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, habe dem Papst den Druck aus dem hebräischen Manuskript aus dem 13. Jahrhundert bei seiner Reise nach Rom überreicht, erklärte der Landschaftsverband Rheinland (LVR). Das Dokument ist ein besonderes Zeugnis jüdischer Kulturgeschichte des Rheinlands und wird künftig im Jüdischen Museum im Archäologischen Quartier Köln „Miqua“ausgestellt.
Lehrer, der auch Vorstand der Synagogengemeinde Köln ist, war vergangene Woche Teil der Rom-Delegation um den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU). Bei dem Papstbesuch wurde den Angaben
zufolge unter anderem über jüdisches Leben in Deutschland und Antisemitismus in der Gesellschaft gesprochen, aber auch über das Gedenkjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“2021.
Der „Amsterdam Machsor“stellt den spezifischen Kölner Ritus zu den jüdischen Feiertagen dar und zählt zu den ältesten noch erhaltenen hebräischen illuminierten Manuskripten im deutschsprachigen Raum. Das Manuskript wurde vor drei Jahren durch den LVR und das Joods Historisch Museum Amsterdam mit Unterstützung verschiedener Stiftungen und Sparkassen erworben. Nach der Fertigstellung des archäologischen Quartiers „Miqua“in der Kölner Altstadt in den kommenden Jahren soll der Machsor in der Dauerausstellung des Museums als Herzstück der Sammlung gezeigt werden.