„Grünes Band“soll Naturmonument werden
BERLIN/FRANKFURT (dpa/epd) Das „Grüne Band“an der früheren innerdeutschen Grenze soll zu einem „Nationalen Naturmonument“aufgewertet werden. Erste Schritte für einen durchgängigen Schutz sollen laut Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) noch in diesem Jahr eingeleitet werden. Eine entsprechende Absichtserklärung sei mit allen neun Anrainerländern unterzeichnet worden, sagte Schulze in Berlin.
Das „Grüne Band“erstreckt sich entlang der ehemaligen Grenze zwischen DDR und Bundesrepublik über fast 1400 Kilometer durch die Bundesländer Bayern, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen.
Das „Grüne Band“erinnere an die jahrzehntelange Trennung von Ost und West und die Überwindung der Teilung, heißt es in der Absichtserklärung. Zugleich handele es sich um einen Biotopverbund, der einen Querschnitt durch die bundesweite Landschaftsvielfalt darstelle und für viele seltene und bedrohte Pflanzen und Tiere einen wichtigen Rückzugsraum und Wanderkorridor biete. Für die Ausweisung des „Grünen Bandes“als „Nationales Naturmonument“sollen die beiden bereits derart ausgewiesenen Flächen in Thüringen und Sachsen-Anhalt Orientierung geben, hieß es.
Um das „Grüne Band“kümmert sich der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. Melanie Kreutz, Mitglied der Organisation, erinnert sich an die Anfänge: „In den 70er Jahren ist Jugendlichen in Nordbayern aufgefallen, dass es viele gefährdete Vogelarten gibt, die nur noch in diesem Grenzbereich vorgekommen sind.“
Nach der Grenzöffnung seien Naturschützer aus Ostdeutschland und Westdeutschland zusammengekommen und hätten die Idee des Grünen Bandes entwickelt. Heute sollen mehr als 1200 gefährdete Tier- und Pflanzenarten in dem ehemaligen innerdeutschen Grenzgebiet leben.