Abschied von Wolfgang Clement
Mit einem Staatsakt gedachte NRW seines ehemaligen Ministerpräsidenten.
DÜSSELDORF (epd) Mit einem Staatsakt in Bonn hat das Land NRW am Dienstag Abschied von seinem ehemaligen Ministerpräsidenten und Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement genommen. „Nordrhein-Westfalen verliert mit Wolfgang Clement einen modernen Gestalter und pragmatischen Lenker, der das Bild unserer Heimat in Deutschland und Europa nachhaltig geprägt hat“, sagte Ministerpräsident Armin Laschet, der mit Landtagspräsident André Kuper (beide CDU) zu der Trauerfeier im ehemaligen Plenarsaal des alten Bundestages im World Conference Center Bonn eingeladen hatte. Der ehemalige SPD-Politiker war am 27. September im Alter von 80 Jahren in Bonn gestorben.
Mit „Gradlinigkeit, Durchsetzungsstärke und Weitsicht“habe Clement „entscheidende Impulse für den Industrie- und Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen gesetzt, von denen wir bis heute profitieren“, betonte Laschet. „Unser Land verliert mit Wolfgang Clement einen großen Nordrhein-Westfalen. Sein Verlust schmerzt, sein Erbe bleibt.“Landtagspräsident Kuper sagte: „Alte Stärken bewahren – neue Chancen nutzen, so könnte man eine politische Maxime Wolfgang Clements beschreiben. Er scheute sich nicht, für diese Maxime einzutreten, auch dann nicht, wenn er damit aneckte. Es ging ihm um die Suche nach dem bestmöglichen Weg in unübersichtlicher Zeit.“An der Gedenkfeier nahmen Angehörige der Familie Wolfgang Clements, Vertreter aus Bund und Land sowie langjährige Weggefährten und Vertraute teil, etwa der ehemalige Vizekanzler und SPD-Bundesvorsitzende Sigmar Gabriel.
Clement war von 1998 bis 2002 NRW-Ministerpräsident und wechselte dann in das Amt des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit. Nach seinem Abschied aus der aktiven Politik hatte der ehemalige SPD-Spitzenpolitiker die Kritik seiner Partei auf sich gezogen, weil er 2008 vor der Landtagswahl in Hessen dazu aufgerufen hatte, seine Partei nicht zu wählen. Gegen Clement waren daraufhin Parteiausschlussverfahren eingeleitet worden, im November 2008 trat er aus der SPD aus.