So machen Sie Ihr Auto winterfest
Um sicher durch die dunkle Jahreszeit zu kommen, empfiehlt sich ein gründlicher Check für den Wagen. Insbesondere auf die Batterie, die im Herbst und Winter häufig Probleme verursachen kann, sollte dabei geachtet werden.
MÜNCHEN Die Tage werden kürzer, die Lichtverhältnisse schlechter, die Straße ist immer häufiger nasser oder sogar vereist. Im Herbst und Winter müssen sich Autofahrer den Wetterbedingungen anpassen. Es kommt aber nicht nur auf die Konzentration an, sondern auch auf die Funktionsfähigkeit des Wagens. Um Unfälle und Pannen zu vermeiden, ist gerade jetzt die richtige Wartung wichtig. Worauf müssen Autofahrer achten, um sicher durch Herbst und Winter zu kommen? Ein Überblick.
42 Prozent aller Unfälle verursacht die Batterie laut der aktuellen Pannenstatistik des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC). In der kalten Jahreszeit ist sie noch anfälliger für Pannen als sonst schon. „Vor allem am Montag nach dem ersten wirklich kalten Wochenende bleiben viele Autofahrer liegen“, weil die Batterie am Morgen nach zwei Tagen in der Kälte ihren Dienst versagt, heißt es vom ADAC. Wenn der Motor auch schon bei milden Temperaturen langsam zündet, sollte man vor der ersten großen Kältewelle in die Werkstatt fahren. Ist der Energiespeicher auch noch älter, empfiehlt sich die Überprüfung vom Fachmann umso mehr. Der größte Anstieg der Zahl der Defekte bei der Batterie erfolge zwischen dem fünften und sechsten Jahr, so der ADAC. Das entspreche der durchschnittlichen Lebensdauer einer Zwölf-Volt-Bordbatterie.
Winterreifen können gerade bei Schnee den Bremsweg nach Angaben des ADAC um bis zu 50 Meter verkürzen. Wer mit 100 Stundenkilometern mit Sommerreifen auf Schnee bremst, benötigt bis zu 190 Meter, um das Fahrzeug zum Stehen zu bringen. Mit Winterreifen sind es nur bis zu 140 Meter. Es lässt sich leicht überprüfen, ob die Reifen gut in Schuss sind: Mit dem silbernen Rand einer Zwei-Euro-Münze lässt sich die empfohlene Profiltiefe von mindestens vier Millimetern leicht nachmessen. Wenn der Rand der Münze komplett im Reifenprofil verschwindet, kann man losfahren. Neben der Profiltiefe ist auf Beschädigungen zu achten: Bei Schäden oder Rissen muss der Reifen ausgetauscht werden. Außerdem sollte er nicht älter als sieben Jahre sein.
Eine oft zitierte Faustregel für den Reifenwechsel lautet „von O bis O“. Von Oktober bis Ostern sollten Autos demnach mit Winterreifen oder Allwetterreifen unterwegs sein. Die Faustregel hat jedoch keine rechtliche Relevanz. In Deutschland gilt die sogenannte situative Winterpflicht:
Die Winterreifen müssen erst dann aufgezogen werden, wenn draußen winterliche Straßenverhältnisse herrschen, also Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eisoder Reifglätte. Damit es beim ersten Frost keine böse Überraschung gibt, sollte spätestens jetzt der Reifenwechsel vorgenommen werden.
Entscheidend für gute
Sicht in der dunklen Jahreszeit ist eine gut funktionierende Beleuchtung. Nach Angaben des ADAC ist diese bei mehr als der Hälfte der Fahrzeuge defekt oder funktioniert nur fehlerhaft. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit, nachts zu verunglücken, wesentlich höher als tagsüber. Wie bei den Reifen lässt sich auch das Licht ohne besondere Fachkenntnisse überprüfen: Für die hinteren Lichter einfach rückwärts vor eine helle Wand fahren. Beim Bremslicht soll ein roter Lichtschein auf der Wand zu sehen sein, beim Rückwärtsgang zwei weiße Lichtpunkte. Bei angeschalteter Nebelschlussleuchte sollte man zusätzlich einen oder zwei helle rote Flecken sehen. Stand-, Abblend- und Fernlicht lassen sich auch so überprüfen, dafür einfach das Fahrzeug umdrehen und es mit wenigen Metern Abstand mit der Front zur Wand stellen.
Das Auswechseln von defekter Beleuchtung sollte am besten eine Fachkraft übernehmen, vor allem bei Abblend-, Fern- und Nebellicht. Bereits eine kleine Verschiebung kann dazu führen, dass der Scheinwerfer blendet oder deutlich an Reichweite verliert.
In der Kühleranlage sollte die Flüssigkeit bis mindestens minus 25 Grad Celsius schützen. Das lässt sich schnell an der Tankstelle oder in der Werkstatt kontrollieren. Sollte der Kühlwasserstand unter die Markierung gesunken sein, sollte man die Ursache in der Werkstatt prüfen lassen. Im Extremfall kann ein zu geringer Frostschutz in der Kühleranlage zum Motorschaden führen. Beim Wischerwasser-Frostschutz verbessert sich die Wischleistung durch die Verwendung von speziellen Scheibenreinigern – sie schützen nicht nur vor Frost, sondern lösen auch Verschmutzungen bei niedrigen Temperaturen.