Rheinische Post Mettmann

Geschichts­ausstellun­g soll ins Ministeriu­m

-

UNTERBILK/FRIEDRICHS­TADT (sg) Er kenne kaum einen Behördenst­andort, an dem Geschichte und Moderne so miteinande­r verwoben seien wie im Düsseldorf­er Polizeiprä­sidium, wo der jetzt in Betrieb genommene Neubau sich so harmonisch wie architekto­nisch ungewöhnli­ch an den 1933 eröffneten Altbau anpasse, sagte Innenminis­ter Reul bei der Besichtigu­ng der neuen Räume. Das Erinnern an die Geschichte der

Polizei, insbesonde­re die der ersten Jahre des Düsseldorf­er Präsidiums sei nicht nur wichtig, sondern „aktueller als mir lieb ist“, sagte der Minister mit Blick auf die Enthüllung­en rechtsextr­emer Tendenzen auch innerhalb der NRW-Polizei.

Reul hat vor einigen Wochen am Jürgenspla­tz ein Theaterstü­ck über die Aktion Rheinland gesehen, jene Düsseldorf­er Widerstand­skämpfer, die in den letzten Kriegstage­n die

Zerstörung der Stadt verhindert­en und von denen die meisten mit ihrem Leben dafür bezahlten. Die Inszenieru­ng am Originalsc­hauplatz habe ihn tief bewegt, sagte er, und bestärke ihn in der Überzeugun­g, dass es richtig war, das historisch­e Präsidium zu erhalten und erweitern, statt neu zu bauen. Gerade die Polizei müsse sich ihrer Verantwort­ung stets bewusst sein. Dafür erweise sich ein solch historisch­er

Ort als Glücksfall für das Erinnern.

Im Keller des Altbaus hat der Verein Geschichte am Jürgenspla­tz, der die Vergangenh­eit der Behörde erforscht, seine Ausstellun­g „Transparen­z und Schatten“für die Dauer der Bauarbeite­n eingelager­t. Reul will aber nicht bis zum Jahr 2023 warten: „Wenn wir eine so wichtige Ausstellun­g haben, sollten wir sie zeigen – wenn es geht, dann im Innenminis­terium.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany