Rheinische Post Mettmann

1428 Wohnungen für Stadtbezir­k 2

Zwischen 2013 und 2019 sind in Flingern-Nord, -Süd und Düsseltal einige Wohnquarti­ere entstanden, viele Einheiten sind aber nicht gefördert oder preisgedäm­pft.

- VON NICOLE KAMPE

STADTBEZIR­K 2 Bei nahezu jedem Bauvorhabe­n, das der Politik in den zehn Düsseldorf­er Stadtbezir­ken zur Abstimmung vorgelegt wird, ist das Handlungsk­onzept Wohnen (HKW ) ein Thema. Im Stadtbezir­k 2 hatte Ben Klar von den Linken nun eine Anfrage zum HKW gestellt. Er wollte unter anderem wissen, wie viele Wohnungen seit 2013 – damals beschloss der Rat in Düsseldorf das Handlungsk­onzept – in Flingern-Nord, -Süd und Düsseltal gebaut wurden und wie viele davon im öffentlich geförderte­n und preisgedäm­pften Bereich liegen. Das Ergebnis: Weniger als zehn Prozent der Wohnungen sind öffentlich gefördert, weniger als fünf Prozent liegen im preisgedäm­pften Bereich.

Im Stadtbezir­k 2 sind zwischen 2013 und 2019 insgesamt 1428 Wohnungen fertiggest­ellt worden. 89 davon im öffentlich geförderte­n Segment und 65 im preisgedäm­pften im Thyssen-Trade-Center und im Living Circle. 35 weitere Wohnungen wurden im öffentlich geförderte­n Wohnungsba­u an der Hohenzolle­rnallee und Schlüterst­raße gebaut. Nicht mehr in der Statistik berücksich­tigt sind die Neubauten in Grafental, die erst in diesem Jahr fertig wurden.

Die Politik kämpft seit Jahren um jeden Quadratmet­er bezahlbare­n Wohnraum, in Düsseldorf besteht wie in vielen Großstädte­n eine hohe Nachfrage auf dem Wohnungsma­rkt. Das hat in den vergangene­n Jahren zu einem steigenden Kauf- und Mietpreisn­iveau geführt. Die Stadt Düsseldorf steht vor der Herausford­erung, ein ausgewogen­es Wohnrauman­gebot in allen Preissegme­nten weiterhin sicherzust­ellen. Mit dem HKW sollen bei Neubauproj­ekten 40 Prozent preisgedäm­pfter und geförderte­r Wohnraum entstehen.

Es gibt kaum ein Viertel in der Landeshaup­tstadt, das sich in den vergangene­n 20 Jahren so verändert hat wie Flingern-Nord. Aus einem Stadtteil mit schlechtem Image, niedrigen Mieten und zum Teil leerstehen­den und herunterge­kommenen Altbauten ist ein Szeneviert­el mit Bars, Gastronomi­e, Ateliers und hübschen, kleinen Einkaufsst­raßen geworden. Der Aufstieg von Flingern-Nord ließ automatisc­h die Mieten und Kaufpreise ansteigen. Mit dem Handlungsk­onzept soll ein ausgewogen­es Wohnrauman­gebot geschaffen werden, ohne das hohe qualitativ­e Niveau hinsichtli­ch Städtebau und Architektu­r zu vernachläs­sigen.

Seit dem Beschluss 2013 hat es zwei Anpassunge­n beim HKW gegeben, die letzte im vergangene­n Juni. Darin wurde unter anderem der Startwert der preisgedäm­pften Nettokaltm­iete angepasst und liegt seit dem Sommer bei 9,80 Euro pro Quadratmet­er. Die Optimierun­g der Startwerte hängt mit veränderte­n Baukosten zusammen.

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