Neuer Bürgermeister ist offen für Ideen
Der 54-jährige Familienvater will gute Vorschläge der Wülfrather für ihre Stadt aufgreifen und möglichst umsetzen.
Herr Ritsche – wie waren Ihre ersten Tage als zukünftiger Bürgermeister?
Am ersten Morgen nach der erfolgreichen Wahl war alles noch ein wenig unwirklich, mittlerweile hat sich das gelegt. Die ersten Tage nach der Wahl waren dann dadurch geprägt, dass ich viel Korrespondenz zu erledigen hatte, um mich für die vielen Glückwunschschreiben, Mails und WhatsApp-Nachrichten zu bedanken. Momentan laufen die Vorbereitungen für die Konstituierende Ratssitzung und es finden politische Abstimmungen mit den Fraktionsvertretern statt, hinsichtlich der Inhalte, die auf der Sitzung besprochen werden sollen.
Was hat sich bisher für Sie persönlich geändert?
Ritsche Mein Terminkalender ist momentan noch nicht voller oder leerer geworden. Was jetzt zunächst einmal entfallen ist, sind meine privaten Wahlkampftermine, die ich außerhalb der Bürozeit noch wahrgenommen habe. Insofern ist momentan ein Stück Normalität zurückgekehrt – vorerst einmal. Auch in das Familienleben. Das vergangene Wochenende war das erste seit Monaten, das ich vollständig mit meiner Familie verbringen konnte. Und wenn das Wetter nicht so schlecht gewesen wäre, hätte ich mich auch gerne endlich mal wieder um den Garten gekümmert.
Welches Thema wollen Sie ab November als erstes angehen, sozusagen als Ihre erste Amtshandlung?
Ritsche Wenn Sie eine konkrete Maßnahme hören wollen – ich hatte ja zugesagt, die Perspektivenwerkstatt zu organisieren für das Wülfrather Stadtzentrum. Wie sich das weiterentwickelt mit der Fußgängerzone, der Parkplatzfläche am Diek und der GWG-Fläche. Dieser gesamte Bereich soll ja im Zusammenhang noch einmal neu gedacht werden unter Einbindung der Bürger, der Politik, der Einzelhändler ... im Prinzip aller interessieren Gruppierungen.
Welche weiteren Ziele haben Sie sich für Ihre erste Amtszeit vorgenommen?
Ritsche Auf jeden Fall die Themen Stadt- und Gewerbeentwicklung. Da geht es beispielsweise um den Freizug der Knorr-Bremse-Liegenschaft und dass wir den drohenden Leerstand beseitigen wollen. Dann haben wir noch das ADP-Gebäude. Das ist in einem sehr guten Zustand, steht aber seit Jahren leer. Da möchte ich mit aller Kraft den Eigentümer unterstützen, dass wir wieder zu einer Nutzung kommen, um hier vor Ort Arbeitsplätze zu schaffen.
Was wird sich für Sie in der neuen Position als Wülfraths Bürgermeister ändern?
Ritsche Ich habe als Kämmerer ja bei den meisten Sachthemen bereits mitgearbeitet, da ja alles mehr
oder weniger mit Geld zu tun hat. Was sich aber ändern wird ist, dass der repräsentative Bereich und der Bürgerkontakt als Bürgermeister intensiver werden wird. Ich werde natürlich auch Bürgermeistersprechstunden anbieten und mich bemühen, möglichst serviceorientiert im bestehenden Rechtsrahmen Gutes für Wülfrath zu tun. In meinem Wahlkampf habe ich ja das Thema „gemeinsam“betont – das Gemeinsame richtet sich natürlich nicht nur an die Ratsmitglieder, sondern ich schätze auch den Input aus der Wülfrather Bevölkerung. Da gibt es ja auch immer Leute, die gute Ideen haben, und ich kann nur noch einmal das Motto bekunden: Egal woher eine gute Idee kommt – ich bin bereit sie aufzugreifen und umzusetzen, wenn mich die Idee überzeugt.