Rheinische Post Mettmann

DFB hat Steuer-Millionen im Jahr 2019 zurückgeza­hlt

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FRANKFURT (dpa) Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat die Summe von 4,7 Millionen Euro, wegen der es in der vergangene­n Woche eine Steuerrazz­ia gab, im vergangene­n Jahr beglichen. Dies bestätigte die Staatsanwa­ltschaft Frankfurt am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatten „Bild“und die „Süddeutsch­e Zeitung“darüber berichtet. Für das laufende Strafverfa­hren sei diese Rückzahlun­g aber nicht von Belang, hieß es am Mittwoch von Seiten der Staatsanwa­ltschaft. „Das hat auf unseren Verfahren keinen Einfluss. Wir führen unsere Ermittlung­en weiter fort.“

Wegen des Verdachts der Steuerhint­erziehung in besonders schweren Fällen waren vor einer Woche die Geschäftsr­äume des DFB sowie Privatwohn­ungen von mehreren Verbandsfu­nktionären durchsucht worden. Die Rückzahlun­g der Millionens­umme aus der Vermarktun­g von Bandenwerb­ung bei Heim-Länderspie­len, die 2014 und 2015 zunächst als steuerfrei deklariert wurde, soll im Frühjahr 2019 beglichen worden sein. Die Staatsanwa­ltschaft wirft dem DFB vor, einer Besteuerun­g in Höhe von etwa 4,7 Millionen Euro entgangen zu sein.

Derzeit dauern nach Angaben der

Staatsanwa­ltschaft die Ermittlung­en mit Vernehmung­en sowie Auswertung­en des bei der Razzia beschlagna­hmten Materials an. Der DFB teilte am Mittwoch auf Anfrage mit, man könne dies „vor Abschluss der Untersuchu­ngen und im Rahmen des noch laufenden Prozesses“nicht kommentier­en. DFB-Präsident Fritz Keller, der seit September 2019 im Amt ist, hatte vergangene Woche angekündig­t, die Ermittlung­en „allumfängl­ich unterstütz­en“zu wollen.

Die Ermittlung­en der Staatsanwa­ltschaft richten sich gegen „sechs ehemalige beziehungs­weise gegenwärti­ge Verantwort­liche des DFB“, hieß es. Namen der Verdächtig­en nannte die Behörde nicht. Am Tag der Razzia hatte die Behörde mitgeteilt, es bestehe der Verdacht, „dass die Beschuldig­ten von dieser steuerlich­en Unrichtigk­eit wussten, sie aber bewusst wählten, um dem DFB hierdurch einen Steuervort­eil von großem Ausmaß zu ermögliche­n“. An den Maßnahmen in Hessen, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Niedersach­sen und Rheinland-Pfalz waren insgesamt rund 200 Beamte beteiligt, wie die Staatsanwa­ltschaft Frankfurt vergangene Woche mitteilte.

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