Turnier in Köln geht ohne Fans und Lokalmatador Otte weiter
Während die Organisatoren beklagen, dass keine Zuschauer in die Halle dürfen, verpasst der Kölner den zweiten Überraschungssieg.
KÖLN (dpa) Angesichts des kurzfristigen Zuschauer-Ausschlusses fürchten die Organisatoren des ATP-Tennisturniers in Köln um die Zukunft des Sports. „Wir brauchen eine Planbarkeit, die gibt es nicht leider Gottes. Und wir brauchen auch eine gewisse wirtschaftliche Komponente, die man einhalten kann“, sagte der österreichische Veranstalter Edwin Weindorfer am Mittwoch. „Ansonsten wird es bald keine Tennis-Turniere, keine Events mehr geben.“
Seit Mittwoch wird das Turnier mit dem US-Open-Finalisten Alexander
Zverev als Topspieler ohne Zuschauer fortgeführt. Nachdem Köln die wichtige Corona-Warnstufe von 50 Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner überschritten hatte, ordneten die zuständigen Behörden eine Reduzierung auf maximal 250 Besucher an. Daraufhin hatten sich die Turnier-Verantwortlichen entschieden, zunächst ganz auf Publikum zu verzichten. An den ersten beiden Tagen hatten nach Veranstalter-Angaben je rund 800 Tickets verkauft werden dürfen.
Weindorfer und Turnierdirektorin Barbara Rittner hoffen weiterhin darauf, in der zweiten Auflage des Turniers in der kommenden Woche ebenfalls in Köln wieder vor Zuschauern spielen zu dürfen. Insgesamt seien für die zwei Wochen bereits knapp 10.000 Tickets verkauft gewesen. „Auch wenn es nur eine kleine Einnahmequelle ist im Vergleich zur Normalität, sind das wiederum wirtschaftlich starke Einnahmebußen“, sagte Weindorfer.
Für Lokalmatador Oscar Otte war in Köln am Mittwoch im Achtelfinale
Endstation. Am ersten Turniertag ohne Zuschauer unterlag der Außenseiter am Mittwoch Radu Albot aus Moldau 4:6, 7:5, 5:7. Der Weltranglisten-142. aus Köln hatte zuvor mit seiner Qualifikation für das Hauptfeld und mit seinem Erstrundensieg über die deutsche Nummer zwei Jan-Lennard Struff überrascht.
Gegen Albot, der 60 Plätze vor ihm steht, ließ Otte einige Breakchancen aus, nahm seinem Kontrahenten aber zum 7:5 im zweiten Durchgang den Aufschlag ab und verdiente sich den Satzausgleich.
Beim Hin und Her mit ungewöhnlich vielen Aufschlagverlusten im dritten Satz kämpfte sich der 27-Jährige zweimal zurück, konnte sich aber nicht mit seinem ersten ATP-Viertelfinale belohnen.
Der topgesetzte US-Open-Finalist Alexander Zverev greift am Donnerstag erstmals ins Geschehen des mit insgesamt 325.610 Euro dotierten Hallen-Turniers in der Domstadt ein. Gegen den Spanier Fernando Verdasco spielt der Hamburger dann um den Einzug in das Viertelfinale.