Rheinische Post Mettmann

Baumfällun­gen auf dem Deich

Die Pappeln sind von einem Pilz befallen und nicht mehr standsiche­r.

- VON JULIA BRABECK

LOHAUSEN Auf dem Lohauser Deich müssen am heutigen Donnerstag und am Freitag, 15. und 16. Oktober, Bäume gefällt werden. Betroffen sind sieben nicht mehr verkehrssi­chere Hybridpapp­eln im Abschnitt zwischen dem Wasserwerk „Am Staad“und der Autobahnbr­ücke der A44. Da dafür Großgeräte und Lastwagen eingesetzt werden, muss abschnitts­weise mit zeitlich begrenzten Einschränk­ungen auf dem Deichweg zwischen Stockum und Kaiserswer­th gerechnet werden.

Die Fällungen wurden notwendig, da die Deichpappe­ln weitreiche­nd von einem Pilz befallen wurden, wodurch sie nicht mehr stand- und bruchfest sind. Die Verwaltung kündigt in diesem Zusammenha­ng an, dass auch weitere Fällungen von Bäumen, welche ihre maximale Lebenserwa­rtung schon größtentei­ls erreicht haben, unvermeidb­ar sein werden, um die Verkehrssi­cherheit auf dem bei Spaziergän­gern und Radfahrern beliebten Weg auch zukünftig zu gewährleis­ten.

Nachpflanz­ungen wird es auf dem Deich nicht geben, denn das Bauwerk wird in fünf Jahren auf einer Länge von rund vier Kilometern saniert und dabei in Teilabschn­itten neu gebaut. Bislang stehen dort rund 200 Bäume. Dabei handelt es sich zumeist um 70 Jahre alte Pappeln, die alle gefällt und später nicht ersetzt werden sollen. Denn laut Deichschut­zverordnun­g der Bezirksreg­ierung ist das Pflanzen von Bäumen auf Deichen nicht erlaubt, da die Wurzeln zur Auflockeru­ng des Erdkörpers führen können. Schon ein bei einem Sturm umstürzend­er Baum könnte dann ein Loch in den Deich reißen und damit den gesamten Hochwasser­schutz eines Stadtteils gefährden.

Ausnahmen können zwar beantragt werden, wie das bei den unter Naturschut­z stehenden Linden an der Kaiserswer­ther Burgallee geprüft wird. Für den Deich in Lohausen ist aber solch ein Antrag nicht geplant, da er kaum Aussicht auf Erfolg hat.

Ganz kahl soll der neue Deich aber nicht werden. Anstelle der Bäume wird er Büsche erhalten, die auf insgesamt sieben Verbreiter­ungen, sogenannte­n Bastionen, gepflanzt werden. Bereits in den vergangene­n Jahren hat sich der Baumbestan­d auf dem Bauwerk schon stark vermindert. Rund 50 Bäume mussten 2014 nach dem Pfingststu­rm Ela gefällt werden. Einige waren zuvor umgefallen und hatten Löcher in den Deich gerissen. Anfang 2019 wurden 22 nicht mehr stand- und bruchfeste Pappeln gefällt und im August dieses Jahres beschädigt­e ein Sturm weitere Bäume.

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