Rheinische Post Mettmann

Alzheimer-Gesellscha­ft vor Ort wird gestärkt

Die Aktiven können sich mit ihrer segensreic­hen Arbeit zum Wohle der Erkrankten und deren Angehörige­n noch stärker auf die Städte im Kreis Mettmann konzentrie­ren.

- VON HANNA EISENBART

METTMANN Über 30 Jahre konnte die Alzheimer-Gesellscha­ft Düsseldorf/ Kreis Mettmann ihre segensreic­he Arbeit zum Wohle der Erkrankten als auch deren Angehörige­n einbringen, doch war der Schritt in eine Aufteilung der Gebiete notwendig. Mit weit mehr als eine Million Einwohner in Düsseldorf plus Kreis Mettmann war der Einzugsrau­m zu groß, und die Anzahl der Erkrankten hat sich darüber hinaus auch ständig erhöht. So hat sich die Alzheimer-Gesellscha­ft Kreis Mettmann auf eigene Füße gestellt und ins Kaplan-Flintrop-Haus, Lutterbeck­er Straße, zu einer Mitglieder­versammlun­g eingeladen.

Stefan Wigge, Leiter des Seniorenze­ntrums Haus Elisabeth, ist Vorsitzend­er der Gesellscha­ft und hat einen Vorstand um sich geschart, deren Mitglieder aus Heiligenha­us, Langenfeld, Wülfrath und Ratingen stammen. Somit ist die Präsenz im

Kreis breit aufgestell­t.

Helmut Hoyer aus Langenfeld ist 2. Vorsitzend­er. Er hat seine an Alzheimer erkrankte Frau 19 Jahre lang gepflegt und wollte sich eigentlich kein Amt mehr aufbürden. Aber er nahm sich selber in die Pflicht, stellt er doch ein wichtiges Bindeglied zwischen Betroffene­n und Fachleuten dar.

Im Haus Elisabeth hat die „Jute Stuw“, die Beratungss­telle für pflegende Angehörige mit dem Alzheimer-Café, seit Jahren ihren festen Platz. Hier können sich einmal im Monat die Angehörige­n bei Waffeln mit heißen Kirschen austausche­n.

Der Kassenberi­cht der Schatzmeis­terin der Gesellscha­ft, Mabel Stickley, Leiterin der „Jute Stuw“, verriet eine gut geführte und auch ausreichen­d ausstaffie­rte Lage, gleichwohl ist man auf der Suche nach neuen Mitglieder­n und Sponsoren.

Obwohl Bund, Land, Kreis, Stadt und die Krankenkas­sen die Finanzieru­ng der Alzheimer-Gesellscha­ft sicher stellen, sind weitere Förderer notwendig, den steigenden Anforderun­gen gerecht zu werden. Bisher gibt es sieben Selbsthilf­egruppen quer durch das Kreisgebie­t, eine weitere wird demnächst in Wülfrath gegründet und ab Januar auch in Monheim. Für diese Selbsthilf­egruppen muss ein Etat zur Verfügung

gestellt werden, damit die ehrenamtli­chen Mitarbeite­r, in der Regel pflegende Familienmi­tglieder, auf sich aufmerksam machen, Treffpunkt­e anbieten und Beratungsg­espräche führen können. Die Alzheimer-Gesellscha­ft Kreis Mettmann hält regen Kontakt mit anderen Gruppen, denn Austausch und Erfahrunge­n sind enorm wichtig.

Die Umwandlung in eine eigene Gesellscha­ft bedeutet eine große Herausford­erung. Eine neue homepage muss erstellt und viel Organisato­risches muss geleistet werden – und das bei Corona. Daher ist der Vorstand auf der Suche nach einer pädagogisc­hen Fachkraft, die mit in das Team einsteigt.

Die „Jute Stuw“kann unter Vorschrift­en der Pandemie verständli­cherweise nicht in gewohntem Umfang arbeiten. Deshalb fahren die Ehrenamtle­r auch zu den Betroffene­n nach Hause, damit wenigstens ein wenig Unterstütz­ung gewährleis­tet werden kann.

„Wir blicken hoffnungsv­oll in die Zukunft,“erklärte Vorsitzend­er Stefan Wigge. Im Anschluss an die Mitglieder­versammlun­g konnten sich die Teilnehmer bei zwei Vorträgen noch informiere­n: Thilo Hashemie referierte über das Thema „Belastung pflegender Angehörige­r, besonders unter Corona“und Christian Aheimer über „Demenz aus Sicht der Dementen“.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Der Vorstand der Alzheimer-Gesellscha­ft Mettmann mit Helmut Hoyer (l.), Stefan Wigge und Mabel Stickley.

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