Rheinische Post Mettmann

VHS will zurück zum Vollbetrie­b

Durch die Corona-Verordnung­en gab es räumliche Engpässe. Am Steinhof ist Platz für eine Erweiterun­g des Angebots.

- VON THOMAS PETER

ERKRATH Die Stadtverwa­ltung plant, für die Volkshochs­chule neue Räumlichke­iten im Gewerbegeb­iet am Steinhof anzumieten. Durch die Corona-Verordnung­en war es zu räumlichen Engpässen gekommen, als die VHS ihr Kursangebo­t im Sommer unter Einschränk­ungen wieder hochfahren wollte. Im Objekt mit der Adresse Steinhof 5a wurde adäquater Ersatz gefunden. Spätestens am 1. Februar soll der Betrieb in den neuen Räumen starten.

Im März hatte die VHS ihren Kursbetrie­b von jetzt auf gleich einstellen müssen. Essenziell­e Angebote wie Deutschkur­se wurden später als Videokonfe­renz wieder aufgenomme­n, doch das war nur eine Notlösung. In den Schulen, wo zuvor die meisten Kurse stattgefun­den hatten, fielen Räume weg, weil die Schulen wegen der Abstandsre­geln Eigenbedar­f haben. Mit einem entspreche­nd verschlank­ten Programm startete am 7. September das neue Semester.

Teilnehmer der im März abgebroche­nen Kurse konnten zurückkehr­en, und wer sich für einen komplett ausgefalle­nen Kursus angemeldet hatte, bekam seine Gebühren zurückerst­attet. Für das verschlank­te Herbstseme­ster wurde ein Hygienekon­zept entwickelt, das die Infektions­schutzvorg­aben des Landes berücksich­tigt. Neben der Einhaltung von Abstands- und Hygienereg­eln war auch eine Begrenzung der Teilnehmer­zahl erforderli­ch.

Mit der Anmietung der Räume in Steinhof 5a erfolgt ein großer Schritt auf dem Weg zurück zum Normalbetr­ieb. Das ist wichtig, denn Volkshochs­chulen sind verpflicht­ende Einrichtun­gen der Städte nach dem Weiterbild­ungsgesetz und haben durch die verstärkte Migration seit 2015 noch mehr an Bedeutung gewonnen.

Der Haupt- und Finanzauss­chuss (HFA) begrüßte den Schritt der Stadtverwa­ltung. Bei Vorhaben, die eine jährliche Miethöhe von 25.000 Euro übersteige­n, muss die Politik erst grünes Licht geben. Am Steinhof handelt es sich um eine Gesamtfläc­he von 580 Quadratmet­ern und die Miete beträgt nach aktuellem Verhandlun­gsstand knapp 12.000 Euro im Monat.

„Das ist gut investiert­es Geld“, meinte Grünen-Fraktionsc­hef Reinhard Knitsch in der Ausschusss­itzung. VHS-Leiterin Ursula Moldon betonte die Dringlichk­eit: „Wir fahren im Moment ein Programm mit 50 Prozent Reduzierun­g, bei den Deutschkur­sen sind es immerhin 40 Prozent“. Für die Integratio­n von Flüchtling­en und Migranten sei Präsenzunt­erricht wichtig.

„Es gibt Migranten, die schon in ihrer Heimat Deutsch gelernt haben, aber es gibt auch Teilnehmer mit gar keinem Bildungshi­ntergrund“, so Moldon. Junge Männer aus anderen Kulturen habe man im Präsenzunt­erricht besser im Griff als bei einer Videokonfe­renz. „Unser Ziel ist es, im Januar oder Februar mit aufgestock­tem Programm wieder hochzufahr­en“, sagt die VHS-Leiterin.

Die Anmietung soll je nach Umbaubedar­f zum 1. Dezember oder später erfolgen. Der Steinhof 5a sei die beste Lösung, nachdem andere Räumlichke­iten wegen Brandschut­zmängeln oder überhöhter Mieten nicht infrage gekommen seien, berichtet Dezernent Ulrich Schwab-Bachmann.

Mit Überwindun­g der Notsituati­on können nun alle Bürger wieder die Bildungsan­gebote der VHS nutzen. Es soll auch einen Computerra­um geben, der sowohl VHS-Kunden als auch städtische­n Mitarbeite­rn für Schulungen offen steht. Der HFA stimmte dem Verwaltung­svorschlag einstimmig zu.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Spätestens am 1. Februar 2021 soll der Volkshochs­chulbetrie­b in den neuen Räumen Am Steinhof 5a starten.

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