Rheinische Post Mettmann

WIR-Haus kann den Pilotbetri­eb starten

Nach eineinhalb Jahren „hin und her“ist die Zukunft des ehemaligen VHS-Gebäudes Wilhelmstr­aße 189 vorerst gesichert.

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WÜLFRATH (tpp) Stadtverwa­ltung und Stadtkultu­rbund haben jetzt eine Nutzungsve­reinbarung unterzeich­net, die für das Gründerzei­thaus eine sechsmonat­ige Pilotphase als multifunkt­ionale Begegnungs­stätte festlegt. Damit wurde eine Nachnutzun­g gefunden, wie sie sich die Verwaltung und die meisten Ratsfrakti­onen gewünscht hatten, und die auch noch förderfähi­g ist.

Alle Beteiligte­n zeigten sich begeistert und voller Tatendrang, das Projekt mit Leben zu füllen. In Zukunft sollen dort Kulturvera­nstaltunge­n, Kurse, Sportangeb­ote und vieles mehr stattfinde­n. Zahlreiche Vereine wie der Turnerbund, der Fördervere­in „Freifunk im Neanderlan­d“oder das Theater Minestrone, aber auch Schulen, die Kinder- und Jugendförd­erung und die Firma „Grünkorn Unverpackt“sind bereits mit im Boot und haben mehr oder weniger konkrete Ideen vorgelegt, wie sie die neuen

Räume nutzen wollen. Ziel ist, dass am nördlichen Eingang der Innenstadt ein lebendiges Zentrum entsteht, das nicht nur gut erreichbar ist, sondern auch für eine Belebung der restlichen Fußgängerz­one sorgt.

Noch vor zwei Jahren hatte man das Haus für marode gehalten und im Rat beschlosse­n, es an private Investoren abzustoßen. Doch auch die Verwaltung hatte Zweifel, ob so eine Nachnutzun­g zum Wohle der

Innenstadt möglich wäre. Sie legte mehrere Konzepte für eine öffentlich­e Nutzung vor: durch das Museum, die Medienwelt oder als Kindertage­spflege-Standort. Keiner der Vorschläge überzeugte den Rat und die CDU erneuerte ihre Forderung, den Verkauf endlich zu realisiere­n. Dann hörten die Vereine von der Idee eines Kulturzent­rums und begannen, sich zu vernetzen und eigene Pläne zu schmieden.

Der Durchbruch gelang ihnen wohl bei einem Workshop im Oktober 2019. So wurde beschlosse­n, einen neuen Verein mit dem Namen „Wülfrather Ideen Räume“(WIR) zu gründen, der künftig als Träger und Ansprechpa­rtner für das Projekt „Alte VHS“fungieren solle. Die Gründung des WIR-Vereins ist schon weit fortgeschr­itten und soll am 20. November mit einer Gründungsv­ersammlung abgeschlos­sen werden.

Bis dahin ist der Stadtkultu­rbund der Träger, dessen Vorstandsm­itglieder Matthias Freund und Ingo

Wünsch die Nutzungsve­reinbarung unterschri­eben haben. Für die Stadt unterzeich­neten Bürgermeis­terin Claudia Panke sowie ihr gewählter Nachfolger Rainer Ritsche, dieser allerdings noch in der Funktion des Kämmerers und Ersten Beigeordne­ten. Unterstütz­ung erhalten die Aktiven um Sprecherin Sandra Leidig Diekmann vom Büro „Startklar“aus Köln, das vom Heimatmini­sterium mit der Begleitung gemeinnütz­iger Bürgerproj­ekte beauftragt ist.

Wenn die Pilotphase erfolgreic­h verläuft, soll nach sechs Monaten ein Umbau mit energetisc­her Sanierung erfolgen, um das „WIR-Haus“für den Vollbetrie­b fit zu machen. Weitere Vereine und Personen sind schon interessie­rt und wollen Mitglied bei WIR werden.

„Werde Mitglied und nutze das Haus“, ruft Sandra Leidig Diekmann für den Verein die Wülfrather schon einmal auf.

Kontakt https://wir-wuelfrath.de

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RP-FOTO: ABZ Vereinbaru­ng besiegelt: Bürgermeis­terin Claudia Panke, Kämmerer Rainer Ritsche (Mitte) und Ingo Wünsch vom Stadtkultu­rbund.

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