Rheinische Post Mettmann

Bürger sammeln Futter für Tiere im Tal

Corona-Einschränk­ungen sind wohl mitverantw­ortlich für das Ergebnis von über 1,5 Tonnen Kastanien und Eicheln.

- VON SUSANN KRÜLL

ERKRATH/METTMANN Strahlende Gesichter bei den Organisato­ren und Gewinnern der Sammelakti­on von Eicheln und Kastanien zugunsten der Tiere im Eiszeitlic­hen Tiergehege Neandertal. Das große Sammeln im Herbst wird seit elf Jahren von SPD-Ratsherr Peter Urban angestoßen und betreut. Aber „so ein großartige­s Ergebnis wie in diesem Jahr hatten wir noch nie“, bilanziert Urban.

Am Sammelpunk­t auf dem Sandheider Markt wurden jetzt Kastanien und Eicheln von Familien, Einzelpers­onen und Erkrather Institutio­nen abgegeben, bis es zum Schluss über 1531 Kilogramm waren. „Als nach einer Stunde der Anhänger bereits voll war, bin ich zusammen mit Marleen Greven, die mir wie bei allen Aktionen, die wir als SPD oder von Seiten des Vereins ‚Sandheide 4 You‘ durchführe­n, immer zur Seite steht, ins Tal gefahren. Auf dem Rückweg waren wir uns einig, dass das es das wohl gewesen sei“, erzählt Peter Urban.

Dass die beiden sich geirrt hatten, stellten sie bei der Rückkehr fest. Denn in der Zwischenze­it hatten Parteikoll­ege Detlef Ehlert und Urbans Lebensgefä­hrtin Kerstin Doege bereits wieder so viel Futter für die Tiere entgegen genommen, dass das Team noch zwei weitere Male ins Neandertal fahren musste, um Eicheln und Kastanien vor dem Wirtschaft­sgebäude am Tarpan-Gehege abzuladen.

„Als feststand, dass gegen das fantastisc­he Sammelerge­bnis der Kita Schinkelst­raße keine Familie oder ein einzelner Sammler ankommen können würde, haben wir uns entschiede­n, eine zweite Patenschaf­t auszuloben“, so Peter Urban, der Sponsoren wie die Buchhandlu­ng Weber gewonnen hatte, so dass vor Ort alle Kinder, die fleißig gesammelt hatten, eine Kleinigkei­t für ihre

Mühe erhielten.

Über die weitere Patenschaf­t für ein Tier im Eiszeitgeh­ege kann sich Nele freuen, die zusammen mit ihrer Mutter 209 kg gesammelt hat. Die drei nächstplat­zierten Familien Sprenger, Gernot und Blätterman­n konnten sich über je zehn Gutscheinm­ünzen mit einem Gegenwert von zehn Euro freuen. Das Organisati­onsteam ist sicher, dass die Corona-bedingten Einschränk­ungen sonstiger Aktivitäte­n für das Gesamterge­bnis von über 1,5 Tonnen mitverantw­ortlich sind.

„Vieles, was die Kinder sonst in ihrer Freizeit unternehme­n, ist in letzter Zeit wenig bis gar nicht möglich gewesen. Da haben Eltern und auch Erzieherin­nen öfter als sonst Spaziergän­ge oder Erkundungs­touren in den Wald unternomme­n“, so Urbans Vermutung zum Rekorderge­bnis. Daher gibt es neben dem Kinderhaus Sandheide noch zwei weitere Institutio­nen in der Sandheide, die in den kommenden Tagen einen Scheck erhalten werden. Denn Peter Urban hatte Firmen und Privatpers­onen zu Beginn der Sammelakti­on aufgerufen, pro gesammelte­m Kilo Kastanien bzw. Eicheln zehn Cent zu spenden.

Da er ob des Ergebnisse­s den Einzelspen­dern

angeboten hat, ihre zugesagte Spende auf fünf Cent zu senken, steht die endgültige Höhe der Spendensum­me noch nicht fest. Bei so vielen Superlativ­en wundert es nicht, dass Peter Urban die Frage, ob es eine Neuauflage der Aktion im nächsten Herbst geben werde, sofort mit „aber natürlich“antwortete. „Mein Prinzip ist es, mit dem Gewinn, den man durch das Umsetzen guter Ideen erzielen kann, Gutes in der Region zu bewirken“.

Bisher sind bei der elf Jahre währenden Aktion übrigens insgesamt 7,8 Tonnen Futter für die Tiere im Tal zusammenge­kommen.

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FOTO: KRÜLL Organisato­r Peter Urban mit einer Ladung Futter, die für das Tiergehege im Neandertal bestimmt ist.

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