Bürger sammeln Futter für Tiere im Tal
Corona-Einschränkungen sind wohl mitverantwortlich für das Ergebnis von über 1,5 Tonnen Kastanien und Eicheln.
ERKRATH/METTMANN Strahlende Gesichter bei den Organisatoren und Gewinnern der Sammelaktion von Eicheln und Kastanien zugunsten der Tiere im Eiszeitlichen Tiergehege Neandertal. Das große Sammeln im Herbst wird seit elf Jahren von SPD-Ratsherr Peter Urban angestoßen und betreut. Aber „so ein großartiges Ergebnis wie in diesem Jahr hatten wir noch nie“, bilanziert Urban.
Am Sammelpunkt auf dem Sandheider Markt wurden jetzt Kastanien und Eicheln von Familien, Einzelpersonen und Erkrather Institutionen abgegeben, bis es zum Schluss über 1531 Kilogramm waren. „Als nach einer Stunde der Anhänger bereits voll war, bin ich zusammen mit Marleen Greven, die mir wie bei allen Aktionen, die wir als SPD oder von Seiten des Vereins ‚Sandheide 4 You‘ durchführen, immer zur Seite steht, ins Tal gefahren. Auf dem Rückweg waren wir uns einig, dass das es das wohl gewesen sei“, erzählt Peter Urban.
Dass die beiden sich geirrt hatten, stellten sie bei der Rückkehr fest. Denn in der Zwischenzeit hatten Parteikollege Detlef Ehlert und Urbans Lebensgefährtin Kerstin Doege bereits wieder so viel Futter für die Tiere entgegen genommen, dass das Team noch zwei weitere Male ins Neandertal fahren musste, um Eicheln und Kastanien vor dem Wirtschaftsgebäude am Tarpan-Gehege abzuladen.
„Als feststand, dass gegen das fantastische Sammelergebnis der Kita Schinkelstraße keine Familie oder ein einzelner Sammler ankommen können würde, haben wir uns entschieden, eine zweite Patenschaft auszuloben“, so Peter Urban, der Sponsoren wie die Buchhandlung Weber gewonnen hatte, so dass vor Ort alle Kinder, die fleißig gesammelt hatten, eine Kleinigkeit für ihre
Mühe erhielten.
Über die weitere Patenschaft für ein Tier im Eiszeitgehege kann sich Nele freuen, die zusammen mit ihrer Mutter 209 kg gesammelt hat. Die drei nächstplatzierten Familien Sprenger, Gernot und Blättermann konnten sich über je zehn Gutscheinmünzen mit einem Gegenwert von zehn Euro freuen. Das Organisationsteam ist sicher, dass die Corona-bedingten Einschränkungen sonstiger Aktivitäten für das Gesamtergebnis von über 1,5 Tonnen mitverantwortlich sind.
„Vieles, was die Kinder sonst in ihrer Freizeit unternehmen, ist in letzter Zeit wenig bis gar nicht möglich gewesen. Da haben Eltern und auch Erzieherinnen öfter als sonst Spaziergänge oder Erkundungstouren in den Wald unternommen“, so Urbans Vermutung zum Rekordergebnis. Daher gibt es neben dem Kinderhaus Sandheide noch zwei weitere Institutionen in der Sandheide, die in den kommenden Tagen einen Scheck erhalten werden. Denn Peter Urban hatte Firmen und Privatpersonen zu Beginn der Sammelaktion aufgerufen, pro gesammeltem Kilo Kastanien bzw. Eicheln zehn Cent zu spenden.
Da er ob des Ergebnisses den Einzelspendern
angeboten hat, ihre zugesagte Spende auf fünf Cent zu senken, steht die endgültige Höhe der Spendensumme noch nicht fest. Bei so vielen Superlativen wundert es nicht, dass Peter Urban die Frage, ob es eine Neuauflage der Aktion im nächsten Herbst geben werde, sofort mit „aber natürlich“antwortete. „Mein Prinzip ist es, mit dem Gewinn, den man durch das Umsetzen guter Ideen erzielen kann, Gutes in der Region zu bewirken“.
Bisher sind bei der elf Jahre währenden Aktion übrigens insgesamt 7,8 Tonnen Futter für die Tiere im Tal zusammengekommen.