Handwerk fordert Masterplan
Plädoyer für mehr Gewerbe, mehr Wettbewerb und neue Prioritäten beim Verkehr.
DÜSSELDORF (ale) Handwerkskammer und Kreishandwerkerschaft haben sich nach der Kommunalwahl mit einem Eckpunktepapier politisch positioniert. Wichtigster Aspekt der zehn Punkte: Das Handwerk pocht auf seinen Platz im städtischen Raum und kritisiert „eintönige Großwohnanlagen, wie sie in unserer Stadt an verschiedenen Stellen entstanden sind“. Vielmehr müsse urbanes Leben und Arbeit in Einklang gebracht werden. Konkret: Das Handwerk pocht darauf, dass mehr Rücksicht auf bezahlbare Gewerbeflächen genommen und nicht zu einseitig auf die
Entwicklung von Wohnraum gesetzt wird.
Zudem gibt es eine Absage an die Umweltspur. Es müsse eine Balance zwischen den Interessen von Pendlern und dem Wirtschaftsverkehr mit ÖPNV und Radverkehr gefunden werden.
Stadt und Stadttöchter werden auch direkt kritisiert. Die Bevorzugung der Fernwärme müsse beendet werden und „die kommunalen Unternehmen sollten sich auf die Erfüllung öffentlicher Aufgaben konzentrieren“und nicht den „privatwirtschaftlichen Wettbewerb“behindern.
Um mit diesen und weiteren Forderungen weiter zu kommen, plädiert das Handwerk für einen „Masterplan“. „Mit Blick auf die neue Ratsperiode gilt es genau jetzt die richtigen Weichenstellungen vorzunehmen“, sagt Kreishandwerksmeister Thomas Dopheide. Kammerpräsident Andreas Ehlert stellt fest: „Das Handwerk ist in seinem Unternehmergeist, seiner überdurchschnittlich starken Verankerung in den innerstädtischen Quartieren und seiner Qualifikationskultur der entscheidende Faktor einer ausgewogenen und erfolgreichen Stadtentwicklung.“