Rheinische Post Mettmann

Lohntüte

- Edith Gola

Ein Teil meines Lebens ist verbunden mit dem Kaufhof am Wehrhahn und begann mit Schwierigk­eiten. Als ausgebilde­te Verkäuferi­n bewarb ich mich bei frühzeitig für die Abteilung „AFK“(Alles für das Kind), in der ich arbeiten und vor der Eröffnung mit aufbauen wollte. Der Arbeitsver­trag war schon in trockenen Tüchern, als die Frau, bei der ich zu der Zeit Haushaltsh­ilfe und Kindermädc­hen war, erkrankte und weiterhin meine Hilfe, vor allen Dingen mit den Kindern im Haus, benötigte. Zu meinem Glück konnte mein Chef meinen Start im Kaufhof am Wehrhahn verschiebe­n und ich noch rechtzeiti­g anfangen. Zur Eröffnung bekam jeder einen Schlüssela­nhänger aus 835er Silber mit dem Radschläge­r und der Aufschrift: 30.10.69. Aufbewahrt habe ich auch den Anstecker, mit dem die Mitarbeite­r für die Kunden als Verkäufer erkennbar waren. Er ist gestaltet mit dem Schriftzug „Kaufhof“und den Ringen,

die auch im Verkaufsra­um als abgehängte Decke sichtbar sind. Aufbewahrt habe ich auch noch eine Lohntüte, auf deren Rückseite befinden sich die neun Gebote „Was ist ein Kunde?“Es war eine stetige Motivation für uns. Meine Zeilen sind jetzt ein Nachruf. Jedoch, wer hätte eine vernünftig­e Lösung für zwei Kaufhöfe in Düsseldorf gefunden? Als Trost bleibt die Erinnerung an einen erlebnisre­ichen und zu der Zeit sozialen Arbeitspla­tz.

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