Rheinische Post Mettmann

Wanderer ärgern sich über Matsch-Weg

Der Ersatzweg um die Winkelsmüh­le ist durch den Regen aufgeweich­t, von der Mulchabdec­kung ist nicht mehr viel übrig. Spaziergän­ger beschweren sich – der Kreis will nachbesser­n.

- VON SANDRA GRÜNWALD

METTMANN/ERKRATH Für die Wanderer rund um die Winkelsmüh­le hören die Ärgernisse nicht auf. Zuerst landeten sie in einer Sackgasse, weil die Eigentümer des historisch­en Gebäudes den Abschnitt auf dem bisherigen Wanderweg A1, der über ihr Gelände führt, entfernt haben. Seit Mai ist der Weg für die Öffentlich­keit nicht mehr zugänglich.

Nun gibt es Probleme auf der Ersatzrout­e, die kurz vor der Mühle und der Gitterabsp­errung nach links abzweigt.

Ein Wanderer aus Erkrath kommt mit schlammver­schmierten Wanderschu­hen aus dem Weg. „Das ist eine Zumutung“, schimpft er. „Dieser Weg ist nicht richtig erschlosse­n. Das soll eine Entdeckerr­oute sein, aber das einzige, was man hier entdecken kann, ist ein Metallgitt­erzaun und schwarzer Matsch.“

In der Tat ist von dem Rindenmulc­h, mit dem die Kreisverwa­ltung den Weg im Sommer abgedeckt hatte, nur noch vereinzelt etwas zu erahnen. Die Rindenstüc­ke sind längst in den weichen Boden eingetrete­n worden. Wanderer und Nordic Walker laufen Gefahr, auf dem matschigen Untergrund auszurutsc­hen und gar zu stürzen. Der ein oder andere Mountainbi­ker ist schon mit seinem Rad stecken geblieben.

Was man wissen muss: Der Weg verläuft durch ein Naturschut­zgebiet. „Das ist ein empfindlic­hes Gelände“, erklärt Kreissprec­herin Daniela Hitzemann. „Da können wir

nicht einfach größere Befestigun­gsmaßnahme­n installier­en.“Der zum Neanderlan­d-Steig gehörige Weg sei mit dem Mulch befestigt worden, er soll ansonsten aber naturnah bleiben. Dennoch hat die Kreisverwa­ltung die Situation der Wanderer auf dem Schirm. Mitarbeite­r würden sich das Areal anschauen und den Weg bei Bedarf nochmals mit Rindenmulc­h abdecken. „Völlig matschfrei ist eine Wanderung aber wohl nicht möglich – vor allem nicht in Herbst und Winter.“

Ähnlich sieht das eine weitere Wanderin. „Nun ja, es ist Herbst“, sagt sie. „In dieser Jahreszeit fällt nun mal viel Regen, und die Waldböden werden weich. Die natürliche Folge sind matschige Löcher und Stellen. Natürlich ist das nicht schön für Wanderer.“Vor allen Dingen auf Waldböden, die von ihrer Lage her bereits feucht sind, kann es unangenehm werden. „Wie der Weg aussieht, wenn es weiter so regnet, das möchte ich mir lieber nicht vorstellen“, räumt sie ein.

Der Ersatzwand­erweg an der Winkelsmüh­le ist ein ehemaliger Wirtschaft­spfad, der als Zufahrt von Landschaft­spflegern genutzt wurde. Die Umleitung über diesen Weg war notwendig geworden, weil die Privateige­ntümer der Winkelsmüh­le sich seit Jahren in ihrer Privatsphä­re gestört gefühlt haben. Denn immer wieder hatten Wanderer die Winkelsmüh­le betreten, Türen geöffnet und durch Fenster geschaut. Das habe mit dem erhöhten Wanderverk­ehr durch die Corona-Pandemie nochmals zugenommen.

Angesichts der steigenden Infektions­zahlen wird das Wandern wohl auch in den kommenden Monaten eine der wenigen corona-konformen Freizeitmö­glichkeite­n bleiben. Neu-Wanderer seien an passendes Schuhwerk erinnert.

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FOTO: STEPHAN KÖHLEN Die Ersatzrout­e des Wanderwegs A1 ist durch den Regen der vergangene­n Tage aufgeweich­t und an einigen Stellen matschig.
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ARCHIV-FOTO: TEPH Der Wanderweg A1 im Neandertal führte bis vor einigen Monaten an der Winkelsmüh­le entlang – hier kommen Wanderer nicht mehr entlang.

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