Wanderer ärgern sich über Matsch-Weg
Der Ersatzweg um die Winkelsmühle ist durch den Regen aufgeweicht, von der Mulchabdeckung ist nicht mehr viel übrig. Spaziergänger beschweren sich – der Kreis will nachbessern.
METTMANN/ERKRATH Für die Wanderer rund um die Winkelsmühle hören die Ärgernisse nicht auf. Zuerst landeten sie in einer Sackgasse, weil die Eigentümer des historischen Gebäudes den Abschnitt auf dem bisherigen Wanderweg A1, der über ihr Gelände führt, entfernt haben. Seit Mai ist der Weg für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich.
Nun gibt es Probleme auf der Ersatzroute, die kurz vor der Mühle und der Gitterabsperrung nach links abzweigt.
Ein Wanderer aus Erkrath kommt mit schlammverschmierten Wanderschuhen aus dem Weg. „Das ist eine Zumutung“, schimpft er. „Dieser Weg ist nicht richtig erschlossen. Das soll eine Entdeckerroute sein, aber das einzige, was man hier entdecken kann, ist ein Metallgitterzaun und schwarzer Matsch.“
In der Tat ist von dem Rindenmulch, mit dem die Kreisverwaltung den Weg im Sommer abgedeckt hatte, nur noch vereinzelt etwas zu erahnen. Die Rindenstücke sind längst in den weichen Boden eingetreten worden. Wanderer und Nordic Walker laufen Gefahr, auf dem matschigen Untergrund auszurutschen und gar zu stürzen. Der ein oder andere Mountainbiker ist schon mit seinem Rad stecken geblieben.
Was man wissen muss: Der Weg verläuft durch ein Naturschutzgebiet. „Das ist ein empfindliches Gelände“, erklärt Kreissprecherin Daniela Hitzemann. „Da können wir
nicht einfach größere Befestigungsmaßnahmen installieren.“Der zum Neanderland-Steig gehörige Weg sei mit dem Mulch befestigt worden, er soll ansonsten aber naturnah bleiben. Dennoch hat die Kreisverwaltung die Situation der Wanderer auf dem Schirm. Mitarbeiter würden sich das Areal anschauen und den Weg bei Bedarf nochmals mit Rindenmulch abdecken. „Völlig matschfrei ist eine Wanderung aber wohl nicht möglich – vor allem nicht in Herbst und Winter.“
Ähnlich sieht das eine weitere Wanderin. „Nun ja, es ist Herbst“, sagt sie. „In dieser Jahreszeit fällt nun mal viel Regen, und die Waldböden werden weich. Die natürliche Folge sind matschige Löcher und Stellen. Natürlich ist das nicht schön für Wanderer.“Vor allen Dingen auf Waldböden, die von ihrer Lage her bereits feucht sind, kann es unangenehm werden. „Wie der Weg aussieht, wenn es weiter so regnet, das möchte ich mir lieber nicht vorstellen“, räumt sie ein.
Der Ersatzwanderweg an der Winkelsmühle ist ein ehemaliger Wirtschaftspfad, der als Zufahrt von Landschaftspflegern genutzt wurde. Die Umleitung über diesen Weg war notwendig geworden, weil die Privateigentümer der Winkelsmühle sich seit Jahren in ihrer Privatsphäre gestört gefühlt haben. Denn immer wieder hatten Wanderer die Winkelsmühle betreten, Türen geöffnet und durch Fenster geschaut. Das habe mit dem erhöhten Wanderverkehr durch die Corona-Pandemie nochmals zugenommen.
Angesichts der steigenden Infektionszahlen wird das Wandern wohl auch in den kommenden Monaten eine der wenigen corona-konformen Freizeitmöglichkeiten bleiben. Neu-Wanderer seien an passendes Schuhwerk erinnert.