Hospiz berät auch in Mettmanns City
Einen ambulanten Hospiz- und Palliativdienst gibt es nun an der Mühlenstraße. Christiane Dommach, Sabine Mischke und Claudia Schmitz sind die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Ansprechpartner rund um palliative Fragen.
METTMANN/ERKRATH Wer am Samstagnachmittag durch die Mühlenstraße spazierte, wunderte sich entweder über die vor der Hausnummer 15 aufgestellten Zelte und die mit Sonnenblumen geschmückten Stehtische. Oder aber er gehörte zu den rund 40 Gästen, die sich auf Einladung des Franziskus Hospizes eingefunden hatten, um die offizielle Einweihung der im Juli bezogenen Räume des Ambulanten Hospizund Palliativdienstes in Mettmann mitzufeiern.
Trotz diverser Hürden, die das Team nehmen musste, um den Corona-Auflagen zu entsprechen, konnte die Einweihung wie geplant anlässlich des Welttag des Hospizes stattfinden. Dies sei vor allem dank des Zusammenspiels vieler Akteure möglich geworden, die Silke Kirchmann, Leiterin des Franziskus Hospizes in Erkrath-Hochdahl, in ihrer Ansprache einzeln zu nennen ein großes Anliegen war. Allen voran natürlich die drei hauptamtlichen Mitarbeiterinnen Christiane Dommach, Sabine Mischke und Claudia Schmitz, die nun auch in Mettmann für Fragen und Sorgen der Mettmanner Bevölkerung ein offenes Ohr haben, die entweder selbst eine palliative Versorgung oder Hilfe bei der Betreuung eines betroffenen Angehörigen benötigen.
„Viele haben während der Umbauphase schon interessiert nachgefragt, was denn hier einsteht. Schließlich stand die Immobilien nach dem Auszug der Apotheke gut eineinhalb Jahre leer“, erzählt Christine Dommach bei der Führung durch die hellen, mit viel Liebe zum Detail eingerichteten Räume. „Viele bleiben stehen und lesen die Info im Schaukasten neben dem Eingang und nehmen sich dann einen der Flyer mit“, ergänzt Silke Schmitz.
Wie auch die Dritte im Bunde, Sabine Mischke, sind alle voll des Lobes für den Vermieter der Immobilie. „Herr Meyer ist uns so entgegengekommen und hat viele Ideen, die wir hatten, nach unseren Wünschen umgesetzten lassen. Besonders dankbar sind wir ihm, dass er die Toilette barrierefrei hat umbauen lassen“, berichtet denn auch Silke Kirchmann in ihrer Ansprache. Bereits bei der ersten Besichtigung habe sie wie das Mitarbeiter-Trio auch, das in dieser Konstellation schon drei Jahre zusammenarbeitet, sofort das Gefühl gehabt, nach fest zwei Jahren Suche endlich die passenden Räume gefunden zu haben. Landrat Thomas Hendele zeigte sich in seinem Grußwort erfreut, dass nun auch in der Kreisstadt eine Anlaufstelle gebe für die Menschen, die eine ambulante Versorgung im Bereich Palliativ-Pflege für sich oder einen Angehörigen benötigen. „Dem Franziskus Hospiz fühle ich mich schon seit jeher verbunden. Schließlich habe ich dessen Entstehung während meiner Zeit als Kämmerer der Stadt Erkrath mit begleitet. Menschen in dieser schwierigen, letzten Lebensphase zur Seite zu stehen, diese Aufgabe nötigt mir den größten Respekt ab.“Nach dem Grußwort des Vorsitzenden des Hospiz-Vereins, Christoph Herwald, der die ökumenische Gebundenheit des Hospizes betonte, wurde die Einrichtung von Pfarrerin Stephanie Franz von der Evangelischen sowie
Monsignore Herbert Ullmann von der Katholischen Kirchengemeinde gesegnet. Franz sprach sehr persönliche Grußworte und trug ebensolche Fürbitten vor. Pfarrer Ullmann betonte in seiner kurzen Ansprache, seine Verbundenheit mit der Einrichtung
in Hochdahl. „Hier habe ich bereits das eine oder andere Gemeindemitglied besucht. Auch eine gute Freundin hat ihre letzten Lebenstage gut behütet und betreut dort verlebt.“Anschließend segnete er mit Weihwasser den Eingangsbereich.
Auch mehrere Ehrenamtler, die zu dem insgesamt 60 Personen umfassenden Team gehören, feierten mit. Etwa Michael Zwirnmann, der seit sechs Jahren dieses Ehrenamt ausübt: „Als ich erlebt hatte, wie wundervoll meine Mutter im Hochdahler Hospiz von den Haupt- und Ehrenamtlichen betreut worden ist, stand für mich fest, dass ich in dem Bereich ehrenamtlich arbeiten möchte, wenn ich in Rente gehe“, sagte der ehemalige Vermessungsingenieur, der „keine einzige Begegnung mit den Menschen, die ich auf ihrem letzten Weg begleiten durfte, missen möchte“.