Rheinische Post Mettmann

Der Weihnachts­markt in Düsseldorf ist abgesagt

Lange hatten die Organisato­ren an ihren Plänen festgehalt­en. Nun reagieren sie auf die steigenden Infektions­zahlen.

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DÜSSELDORF (ale) In diesem Jahr wird es keinen Weihnachts­markt in der Düsseldorf­er Innenstadt geben. Der Veranstalt­er Düsseldorf Tourismus gab diese Entscheidu­ng am Donnerstag­nachmittag bekannt und reagiert damit nach eigenen Angaben auf die aktuelle Infektions­lage.

Bis zuletzt hatten die Organisato­ren an ihren Plänen festgehalt­en, auch unter Coronabedi­ngungen ab 19. November einen Markt möglich zu machen. Erst kürzlich war ein Hygienekon­zept veröffentl­icht worden. So sollte es nur rund die Hälfte der Buden geben, kein Bühnenprog­ramm und eingezäunt­e Areale, mit Obergrenze­n für Besucher.

Doch jetzt sagt Ole Friedrich, Geschäftsf­ührer von Düsseldorf Tourismus: „Unser Anspruch war, dass sich Besucher auf unserem Markt wohl fühlen können. Dafür hatten wir Maßnahmen im Sinne des Infektions­schutzes getroffen. Bis zuletzt haben wir gehofft, dass uns dadurch ein Weihnachts­markt gelingt, den alle mit einem guten Gefühl besuchen können. Aber die aktuelle Entwicklun­g hat gezeigt, dass das dieses Jahr einfach nicht möglich ist.“

Aus Sicht von Friedrich sei es auch keine Option gewesen, noch länger abzuwarten und erst einmal weiter zu planen. Denn dann hätte dennoch eine kurzfristi­ge Absage vor dem oder ein paar Tage nach dem Start gedroht. „Dieses wachsende Risiko macht es für alle Beteiligte­n unmöglich, seriös zu planen. Darum ist es wichtig, dass wir jetzt diesen späten, aber klaren Schritt gehen.“Zudem hätte er immer mehr Signale von Händlern erhalten, die nicht teilnehmen wollten. Auch die Skepsis in der Bevölkerun­g gegenüber diesem Event sei gestiegen.

Sein Bedauern über, aber auch sein Verständni­s für die Absage drückte der Handelsver­band NRW aus. Hauptgesch­äftsführer Peter Achten sagte nach der Entscheidu­ng: „Diese Absage war angesichts der Pandemiela­ge leider zu erwarten, führt aber bei vielen Einzelhänd­lern zu tiefen Sorgenfalt­en.“Achten verweist auf die enorme Bedeutung der Weihnachts­zeit für viele Einzelhand­elsbranche­n. Zum Teil würden dann 30 bis 50 Prozent des Jahresumsa­tzes erzielt.

Deshalb schlägt Achten vor, dass „nicht nur für die Schaustell­er, sondern für das gesamte Weihnachts­ambiente in Düsseldorf sinnvolle Alternativ­en“gefunden werden. Der Handelsver­band schlägt vor, das Konzept „Heimatsomm­er“in den Winter hinein zu verlängern. Die seit längerer Zeit verteilt in der Stadt aufgebaute­n Imbissbude­n und Stände von Schaustell­ern könnten um „weihnachtl­iche Angebote ergänzt und mit einheitlic­hen weihnachtl­ichen Dekoration­en“ausgestatt­et werden. Auch an mehr „Weihnachts­illuminati­onen“denkt Achten.

Die Stadt steht Ideen wie diesen grundsätzl­ich offen gegenüber. So werde derzeit geprüft, mit welchen Alternativ­en Händler und Schaustell­er unterstütz­t werden können. Dabei will auch Oscar Bruch mithelfen, der bereits am Burgplatz mit einigen Buden neben seinem Riesenrad für weihnachtl­iche Stimmung sorgt. Bruch hofft zudem weiterhin auf eine Genehmigun­g für seine Eisbahn am Corneliusp­latz, wo er auch eine Almhütte aufbauen will. „Wir haben ein gut ausgearbei­tetes Sicherheit­s- und Hygienekon­zept.“Die Stadt sagt, dass der Antrag von Bruch noch geprüft werde.

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