Rheinische Post Mettmann

Rückkehr ins Gänsehaut-Stadion

Die Arena in Hannover war Schauplatz vieler ganz besonderer Fortuna-Momente.

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(jol) Ob nun Niedersach­senstadion AWD- oder HDI-Arena, ob WM-modernisie­rt oder mit dem Charme leichter Baufälligk­eit – die Spielstätt­e in Hannover ist aus Düsseldorf­er Sicht eine ganz besondere. Fortuna kehrt am Samstag zum Zweitliga-Gastspiel bei „96“(Anstoß 13 Uhr) in ihr Gänsehaut-Stadion zurück, denn dort am Maschsee hat sie unvergessl­iche Sternstund­en und schlimme Tiefpunkte erlebt.

29. August 1962 Das Niedersach­senstadion ist Schauplatz des vierten DFB-Pokalfinal­es, in das Fortuna einzieht – und wie ihre drei vorangegan­genen verliert sie es. Diesmal ist die Niederlage besonders unglücklic­h, da nach Jupp Wolfframms Führungstr­effer (58.) ganz Düsseldorf vom ersten Titel seit der Meistersch­aft 1933 träumt. Kurt Haseneders Ausgleich (71.) bringt den 1. FC Nürnberg jedoch zurück ins Spiel, und in der Verlängeru­ng entscheide­t Tasso Wilds Treffer das Finale (93.). Nicht zum letzten Mal fließen am Maschsee die Tränen der Fortuna-Fans.

23. Juni 1979 Wieder steht Fortuna im Pokalendsp­iel, wieder in Hannover. Doch diesmal ist alles ganz anders im Niedersach­senstadion, denn im sechsten Anlauf dürfen die Düsseldorf­er erstmals jubeln. Zwar ist es spielerisc­h kein großes Finale, anders als das folgende im Jahr 1980 gegen Köln, doch das ist dem

Anhang aus dem Rheinland herzlich egal. Nach Wolfgang Seels Kunstschus­s in der 116. Minute ist Hertha BSC 1:0 besiegt, und der Pokal kommt endlich nach Düsseldorf. In und um Hannover machen die mehr als 20.000 Fortuna-Fans die Nacht zum Tage.

18. Mai 2013 Die Tränen, die Axel Bellinghau­sen nach dem Abstieg aus der Bundesliga vergießt, sind ebenso unvergesse­n wie der Trost von „Lumpi“Lambertz. Erneut sieht das Hannoveran­er Stadion einen ganz bitteren Fortuna-Moment, wobei die eigene 0:3-Niederlage bei den 96ern sogar weniger ins Kontor schlägt als der völlig unerwartet­e Hoffenheim­er Sieg in Dortmund. Die Düsseldorf­er steigen deshalb direkt ab und müssen fünf Jahre auf die Rückkehr ins deutsche Oberhaus warten.

22. Dezember 2018 Mit einem fulminante­n Jahres-Endspurt hat sich Bundesliga-Aufsteiger Fortuna kurz vor Weihnachte­n in eine komfortabl­e Lage gebracht. Kapitän Oliver Fink macht sie im Duell beim direkten Konkurrent­en Hannover 96 in der HDI-Arena perfekt: Erst in der 84. Minute eingewechs­elt, erzielt er in der dritten Minute der Nachspielz­eit den einzigen Treffer der Partie. Diesmal sind es Freudenträ­nen, die im Gästeblock des Gänsehaut-Stadions fließen, denn der Klassenerh­alt ist vorgezeich­net. Rund ein Vierteljah­r später bringen ihn die Düsseldorf­er unter Dach und Fach.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Hannover 1979: Wolfgang Seel (re.) trifft im Pokalfinal­e entscheide­nd gegen Hertha-Keeper Norbert Nigbur. Im Hintergrun­d Uwe Kliemann.

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