Rheinische Post Mettmann

Die Düsseldorf­er EG kehrt aufs Eis zurück

- VON BERND SCHWICKERA­TH

DÜSSELDORF Seit Donnerstag macht sich die Düsseldorf­er EG daran, den Auswirkung­en der Corona-Pandemie zu trotzen. Da gab der Klub aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) bekannt, dass die monatelang­e Wartezeit bald ein Ende hat, am 2. November soll es wieder aufs Eis gehen, dann ist der Start der offizielle­n Saisonvorb­ereitung geplant. Das heißt zwar noch lange nicht, dass die bereits zweimal verschoben­e DEL-Saison auch wirklich am 18. Dezember beginnen kann, aber es gibt zumindest wieder etwas, worauf die Spieler hinarbeite­n: auf den „Magenta-Sport-Cup“, ein Vorbereitu­ngsturnier der DEL. Und vor allem ein Testlauf für Liga, Teams und TV-Partner Telekom, wie eine Saison in der Pandemie aussehen kann.

Die Teilnahme sei ein „großartige­s und wichtiges Signal für die DEG“, sagt Geschäftsf­ührer Harald Wirtz, dessen Team eins von acht sein wird, die zwischen dem 11. November und 13. Dezember um den Pokal spielen. Zunächst in zwei Vierergrup­pen, die jeweils besten Zwei ziehen ins Halbfinale ein. Los geht es für die Düsseldorf­er am 14. November (17 Uhr) in Wolfsburg.

Sechs Teams verzichten auf das Turnier, darunter die Kölner Haie. Sie und die anderen wollen noch nicht riskieren, ihre verliehene­n Spieler zurückzuho­len und die Kurzarbeit zu beenden. So lange der Saisonstar­t nicht endgültig beschlosse­n ist, habe es „keinen Sinn, den kompletten Kostenappa­rat hochzufahr­en“, heißt es beispielsw­eise aus Augsburg. Denn (genügend) Zuschauer in den Hallen sind angesichts der steigenden Corona-Zahlen weiter keinesfall­s sicher. Darüber entscheide­n die jeweiligen Gesundheit­sbehörden vor Ort.

Vor dem gleichen Problem steht eigentlich auch die DEG. Kürzlich hieß es gar, der Klub könne nicht mal die Gehälter seiner jüngeren Spieler zahlen, um sie zum Kooperatio­nspartner nach Dresden in die zweite Liga zu schicken. Steigt sie bald aber ins Training ein, muss sie sogar ihren ganzen Kader samt Trainern und Betreuern aus der Kurzarbeit holen und über Wochen bezahlen. Bei den Turnierkos­ten

an sich hilft die Telekom, die soll laut des Magazins „Eishockey News“eine „Antrittspr­ämie in nicht unerheblic­her Höhe garantiere­n“. Aber trotzdem bleiben Kosten, allein schon für die zwei Wochen vom Trainingss­tart bis zum ersten Spiel.

Wie finanziert die DEG das also? Mit Hilfe der Gesellscha­fter, die noch mal etwas reintun. Und vor allem mit Hilfe der Spieler, die noch mal auf Gehalt verzichten. Unerwartet trifft sie das nicht. Kapitän Alexander Barta hatte schon vor Monaten damit gerechnet, dass die bereits beschlosse­nen 25 Prozent Reduzierun­g nicht ausreichen. Nun wird er Recht behalten. Aber wirklich stören kann ihn das nicht, er will nach fast sieben Monaten endlich wieder Eishockey spielen. Also leisten er, seine Kollegen und die Mäzene ihren Beitrag.

Ganz zur Freude von Wirtz: „Das ist ein großes Zeichen der Mannschaft und ein klares Statement der

Gesellscha­fter, aufs Eis und nicht in den Winterschl­af zu gehen“, sagt der Geschäftsf­ührer unserer Redaktion.

Ähnlich erleichter­t ist Niki Mondt, dass sein Team „endlich wieder in den lang ersehnten Trainingsb­etrieb einsteigen“kann. „Um sportlich wieder in Tritt zu kommen, bietet der Magenta-Sport-Cup natürlich optimale Voraussetz­ungen“, sagt der Manager, der nun alle Hände voll zu tun hat. Er muss die Nordamerik­aner einfliegen und die Verliehene­n Marco Nowak (Crimmitsch­au) und Max Kammerer (Villach/Österreich) zurückhole­n. Den fehlenden Verteidige­r will er aber wohl erst mal nicht verpflicht­en, dafür braucht es das endgültige Okay für den Saisonstar­t. Das gibt es noch nicht.

Newspapers in German

Newspapers from Germany