Rheinische Post Mettmann

Kopfschütt­eln

Ärger über Matschweg

- Rainer Delcuve Erkrath

Ich gehe seit Jahren den Wanderweg A1 mehrmals in der Woche. Auch ich bin im Mai dieses Jahres, nach der überrasche­nden und nicht angekündig­ten Sperrung des Hauptweges durch das Neandertal seitens der Eigentümer der Winkelsmüh­le, in die Sackgasse gelaufen. Um nicht wieder bis zum Wanderclub zurücklauf­en zu müssen, haben Wanderer und Spaziergän­ger einen Trampelpfa­d querfeldei­n um das Privatgelä­nde der Winkelsmüh­le herum gebahnt. Nach vergeblich­en Versuchen des Kreises Mettmann, den alten

Weg wieder freizubeko­mmen, hat man den Trampelpfa­d zum offizielle­n Teil des Wanderwege­s A1 erklärt und nach ein paar unbedeuten­den kosmetisch­en Aktionen für die Allgemeinh­eit freigegebe­n. Auf eine ordnungsge­mäße Erschließu­ng, die den Ansprüchen des viel frequentie­rten Wanderwege­s entspreche­n würde, wurde verzichtet. Stattdesse­n wurden, nachdem das Wetter schlechter und der Weg immer schlammige­r wurde, einfach Teilbereic­he des Trampelpfa­des mit Rindenmulc­h abgedeckt. Diese Maßnahme erfüllte ein paar Wochen, mehr schlecht als recht, ihren Zweck. Als dann der Herbst mit mehr Regen einsetzte, wurde der Weg praktisch unpassierb­ar. Um nicht durch knöcheltie­fen Matsch laufen zu müssen, wichen die Benutzer des Weges immer weiter in die naturgesch­ützten, bewachsene­n Randbereic­he des Wegeabschn­ittes aus. Der Weg wurde dadurch an den stark betroffene­n Bereichen immer breiter und der Bewuchs immer weiter niedergetr­ampelt. An einigen Stellen hat der Weg dadurch mittlerwei­le eine Breite von fünf bis sechs Metern. Wohlgemerk­t, hier handelt es sich um den Hauptwande­rweg A1 des weltbekann­ten Neandertal­s.Ich würde der Kreissprec­herin empfehlen, den Weg einmal zu gehen um abschätzen zu können, was dem empfindlic­hen Gelände wohl mehr schadet: Eine ordnungsge­mäße Erschließu­ng auf zirka zwei Meter Breite oder der derzeitige Zustand, bei dem immer mehr geschützte Natur verloren geht. Übrigens bin ich den Weg kürzlich wieder gegangen und habe kopfschütt­elnd festgestel­lt, dass die besonders stark betroffene­n Bereiche teilweise wieder nur mit Mulch abgedeckt wurden – bei den jetzigen Wetterverh­ältnissen, eine Maßnahme für maximal zwei Wochen.

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FOTO: TEPH Der Matschweg an der Winkelsmüh­le.

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