Kopfschütteln
Ärger über Matschweg
Ich gehe seit Jahren den Wanderweg A1 mehrmals in der Woche. Auch ich bin im Mai dieses Jahres, nach der überraschenden und nicht angekündigten Sperrung des Hauptweges durch das Neandertal seitens der Eigentümer der Winkelsmühle, in die Sackgasse gelaufen. Um nicht wieder bis zum Wanderclub zurücklaufen zu müssen, haben Wanderer und Spaziergänger einen Trampelpfad querfeldein um das Privatgelände der Winkelsmühle herum gebahnt. Nach vergeblichen Versuchen des Kreises Mettmann, den alten
Weg wieder freizubekommen, hat man den Trampelpfad zum offiziellen Teil des Wanderweges A1 erklärt und nach ein paar unbedeutenden kosmetischen Aktionen für die Allgemeinheit freigegeben. Auf eine ordnungsgemäße Erschließung, die den Ansprüchen des viel frequentierten Wanderweges entsprechen würde, wurde verzichtet. Stattdessen wurden, nachdem das Wetter schlechter und der Weg immer schlammiger wurde, einfach Teilbereiche des Trampelpfades mit Rindenmulch abgedeckt. Diese Maßnahme erfüllte ein paar Wochen, mehr schlecht als recht, ihren Zweck. Als dann der Herbst mit mehr Regen einsetzte, wurde der Weg praktisch unpassierbar. Um nicht durch knöcheltiefen Matsch laufen zu müssen, wichen die Benutzer des Weges immer weiter in die naturgeschützten, bewachsenen Randbereiche des Wegeabschnittes aus. Der Weg wurde dadurch an den stark betroffenen Bereichen immer breiter und der Bewuchs immer weiter niedergetrampelt. An einigen Stellen hat der Weg dadurch mittlerweile eine Breite von fünf bis sechs Metern. Wohlgemerkt, hier handelt es sich um den Hauptwanderweg A1 des weltbekannten Neandertals.Ich würde der Kreissprecherin empfehlen, den Weg einmal zu gehen um abschätzen zu können, was dem empfindlichen Gelände wohl mehr schadet: Eine ordnungsgemäße Erschließung auf zirka zwei Meter Breite oder der derzeitige Zustand, bei dem immer mehr geschützte Natur verloren geht. Übrigens bin ich den Weg kürzlich wieder gegangen und habe kopfschüttelnd festgestellt, dass die besonders stark betroffenen Bereiche teilweise wieder nur mit Mulch abgedeckt wurden – bei den jetzigen Wetterverhältnissen, eine Maßnahme für maximal zwei Wochen.
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