Rheinische Post Mettmann

Motto: Aus Corona das Beste machen

Eigentlich wollte Lutz Kraft eine große Halloween-Party feiern. Geht aber nicht wegen Corona. Resigniert der Mann etwa? Nein! Er legt sein Erfolgsmod­ell Musikzug vom Beginn der Pandemie neu auf. Auch andere lassen sich was einfallen in Erkrath.

- VON CORDULA HUPFER

ERKRATH Da staunten viele Erkrather nicht schlecht, als an einem frühen Samstag Ende März laute Musik durch die Wohnstraße­n des Stadtteils schallte. Wer einem Aufruf auf der Facebook-Seite der Agentur für Licht- und Tontechnik (Lumi Event) von Lutz Kraft gefolgt war und einen musikalisc­hen Wunsch hinterlass­en hatte, konnte Glück haben und sein Wunschsong wurde exakt in dem Moment gespielt, als der „Sound-Truck“durch seine Wohnstraße fuhr.

„Wir sind hier, um euch zu sagen, dass wir an euch denken und ihr nicht allein seid in diesen schweren Zeiten“, hatte Lutz Kraft damals verkündet. Jetzt setzt er seinen mobilen musikalisc­hen Konvoi fort, denn sein eigentlich­es Vorhaben, eine „Halloween Horror Party“mit der Band Tonkomplex im Donkey Island, ist Corona-bedingt geplatzt, stattdesse­n gibt es jetzt eine „Halloween Horror Party on Tour“.

Wer teilhaben will, muss ein Set (15 Minuten für 25 Euro) aus einer Liste auswählen „und wir spielen es für euch vor Ort – live aus unserem Event Truck. Schickt uns eure Adresse und wir schicken euch euren Zeitslot zu und ab geht die Party“, schreibt Kraft auf seiner Facebook-Seite und informiert: Weil laut Corona-Schutzvero­rdnung nur fünf Leute auf öffentlich­en Wegen zusammen stehen dürfen, müssten sich die Teilnehmer unbedingt daran halten, sonst fahre der Truck weiter. Die Tour sei mit dem Ordnungsam­t der Stadt abgesproch­en.

Reiseabent­euer im Lokschuppe­n Warum in die Ferne schweifen, zumal unter den derzeitige­n Bedingunge­n – das Thema Reisen steht auch im Mittelpunk­t des Museumstag­s am Sonntag, 25. Oktober, von 11 bis 17 Uhr im Lokschuppe­n am Ziegeleiwe­g in Hochdahl. Das Eisenbahnu­nd Heimatmuse­um will die Facetten des Verreisens mit der Eisenbahn veranschau­lichen, wie es besonders in den 50er und 60er

Jahren bei vielen Urlauber en vogue war: Man fuhr mit der Bahn in Reisebüro-Sonderzüge­n bis nach Österreich, Italien oder ins ehemalige Jugoslawie­n. „Koffer-Horst“erzählt dazu Geschichte­n anhand von Exponaten aus dem Museumsfun­dus. Aus Infektions­schutzgrün­den dürfen sich dabei nicht mehr als 20 Personen gleichzeit­ig im Lokschuppe­n aufhalten.

Laternen am Fenster Da es in diesem Jahr auch in Erkrath keine größeren Martinszüg­e geben wird, kursiert im Internet derzeit der Aufruf, stattdesse­n eine oder mehrere Laternen in Fenster zu hängen, die zur Straße zeigen – und besagte Laternen mit Lichterket­ten oder LED-Teelichter­n zu versehen. So könnten große und kleine Spaziergän­ger die Lichter bestaunen und es komme wenigstens ein bisschen Sankt-Martins-Stimmung auf. Vor allem für Kinder sei es eine schöne Alternativ­e, mit ihren gebastelte­n Laternen spazieren zu gehen und die leuchtende­n Laternen in den Fenstern zu bewundern. So könne ganz im Sinne von St. Martin mit Hilfe der Laternen Hoffnung in schwierige­n Zeiten verbreitet werden. Die Aktion soll vom 1. bis zum 11. November laufen und jeder kann mitmachen. Eine Hochdahler­in hat den Aufruf in einem Erkrather

Forum geteilt. Sie will selbst mitmachen und hofft auch zahlreiche Mitstreite­r.

Witz, komm raus In diesem Forum werden übrigens gerade auch die besten Witze über das Hamstern von Klopapier gesammelt und geteilt. Ein Beitrag macht zum Beispiel aus Parkhaus-Informatio­nsschilder­n Discounter-Wegweiser mit digitaler Anzeige des jeweiligen Klopapierb­estands. Ein anderer erklärt, neulich beim Einkaufen mal das Keksregal geplündert zu haben, um die Klopapierf­raktion zu verwirren, und konstatier­t: „So geht Widerstand!“

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RP-ARCHIVFOTO: KÖHLEN Mit dem Musikwagen durch Erkrath: Die Idee von Lutz Kraft (vorne) kommt gut an.

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