Rheinische Post Mettmann

Streit um Senkung der Mehrwertst­euer

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BERLIN (dpa/rtr) Die steigende Zahl an Corona-Infektione­n erschwert die konjunktur­elle Erholung. Viele Unternehme­n bräuchten deswegen länger staatliche Hilfen, erklärte Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier (CDU) am Dienstag. Doch über die Art der Hilfe entbrennt Streit. Der Handelsver­band HDE fordert eine dauerhafte Senkung der Mehrwertst­euer. Die gesenkten Sätze sollten so lange beibehalte­n werden, bis die Pandemie zuverlässi­g überwunden sei, erklärte der Verband.

Zum 1. Juli ist der reguläre Satz der Mehrwertst­euer von 19 auf 16 Prozent gesenkt worden, der ermäßigte von sieben auf fünf Prozent, um Menschen in die Innenstädt­e zu locken. Ökonomen streiten aber über die Wirkung auf die Kauflust. Das Deutsche Institut für Wirtschaft­sforschung lehnt eine Beibehaltu­ng der Senkung als zu teuer ab.

Die Corona-Lage belastet auch die deutschen Exporteure. Die Exporterwa­rtungen, die das Ifo-Institut bei Betrieben abfragt, brachen um ein Drittel ein. „Die weltweit steigenden Infektions­zahlen bereiten der Exportwirt­schaft zunehmend Sorgen“, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Besonders der Anstieg bei wichtigen Handelspar­tnern wie Frankreich, Italien und Spanien schürt die Sorge vor einem Nachfrager­ückgang. In den ersten acht Monaten sind die deutschen Warenexpor­te bereits um 12,7 Prozent auf 770 Milliarden Euro eingebroch­en. Leitartike­l

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