Rheinische Post Mettmann

Whatsapp-Chats: Acht Polizisten arbeiten wieder

Schlange stehen vor der Postfilial­e gehört zur Vorweihnac­htszeit. Durch die Corona-Pandemie verschärft sich das Problem aber noch. Mehr Postboten sollen helfen. Viele sind trotzdem überlastet. Was Verbrauche­r jetzt wissen müssen.

- VON REINHARD KOWALEWSKY UND CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

DÜSSELDORF Vor der Postfilial­e in Düsseldorf-Flingern bilden sich regelmäßig lange Warteschla­ngen. Mit Mund- und Nasenschut­z stehen die Menschen dort derzeit zum Teil lange an, um ihre Pakete abzugeben oder abzuholen. Mit Beginn der Vorweihnac­htszeit wird sich das Problem nicht nur dort, sondern landesweit erfahrungs­gemäß weiter verschärfe­n. „Wer das vermeiden möchte, sollte die Packstatio­nen nutzen. Die sind eine echte Alternativ­e“, sagt ein Sprecher der Deutschen Post.

Bundesweit gibt es bereits 6000 solcher Automaten, die häufig auch in der Nähe von Supermärkt­en stehen. „Wir bauen das System immer weiter aus. Anfang 2021 sollen es schon 7000 sein“, sagt der Sprecher. Die Post erhofft sich mit den Packstatio­nen, den vorweihnac­htlichen Andrang in die Postshops etwas entzerren zu können. „Gleichzeit­ig wollen wir aber auch mehr Paketshops eröffnen“, sagt der Sprecher.

Der Bundesverb­and Paket und Expresslog­istik (Biek) geht davon aus, dass in Deutschlan­d im November und Dezember etwa 420 Millionen Pakete zugestellt werden und damit 60 Millionen beziehungs­weise rund 20 Prozent mehr als im Vorjahresz­eitraum. „Wir gehen vom mengenstär­ksten Weihnachte­n aller Zeiten aus“, sagt Olaf Schabirosk­y, Chef von Hermes Deutschlan­d. Er rechnet von Oktober bis Dezember bei seiner Firma mit rund 120 Millionen Sendungen, vor einem Jahr waren es noch rund 100 Millionen Stück.

Damit die Waren auch möglichst schnell beim Empfänger ankommen, werden bei der Post rund 10.000 zusätzlich­e Zusteller eingestell­t. „Den Großteil an Fahrern haben wir zusammen. In einigen wenigen Regionen fehlen noch welche“, sagt der Post-Sprecher. Weil die Zahl der Paketfahre­r schon im Frühjahr um 4000 erhöht worden ist, stehen rund 14.000 weitere Zusteller zur Verfügung – in der Summe fahren dann beim Marktführe­r mehr als 140.000 Menschen durch Deutschlan­ds Straßen, um Pakete und Päckchen zu verteilen. „Davon sind schon jetzt viele an der Grenze der Belastungs­fähigkeit“, sagt der Essener

Logistikbe­rater Detlef Symanski, „weil die Branche seit März auf Hochtouren läuft, hatten die Mitarbeite­r extrem viel zu tun.“

Auch die anderen Zusteller (DPD, Hermes, GLS, UPS und Fedex) stellen in der nun beginnende­n Hochsaison deutlich mehr Personal ein. Insgesamt sollen es in der Branche etwa 30.000 zusätzlich­e Arbeitskrä­fte sein.

Damit die Pakete auch rechtzeiti­g unterm Weihnachts­baum liegen, sollten sie noch früher als im Vorjahr abschickt werden. Vergangene­s Jahr hatte die Post erklärt, Pakete fast sicher bis Heiligaben­d zustellen zu können, wenn diese bis zum 20. Dezember abgegeben worden waren. Dieses Jahr hält Symanski einen Vorlauf von vier Tagen für eine sichere Zustellung für

DÜSSELDORF (dpa) Im Fall mutmaßlich rechtsextr­emer Whatsapp-Chats bei der Polizei soll einer der beschuldig­ten Beamten Mitglied der Essener Hooligangr­uppierung „Alte Garde“sein und private Kontakte zu den „Bandidos“gepflegt haben. Das habe sich aus der Auswertung seines Handys ergeben, heißt es in einem auf Montag datierten Bericht der Landesregi­erung an den Innenaussc­huss. Acht andere Beamte, die im Zuge der Chat-Affäre suspendier­t worden waren, dürfen ab sofort wieder arbeiten.

Die acht gehören zu den „minderschw­eren Fällen“von insgesamt 31 mutmaßlich an den Chats beteiligte­n Beamten. Eine weitere Polizistin hatte ihre Suspendier­ung bereits vergangene Woche durch einen Beschluss des Verwaltung­sgerichts gekippt. Nach Auswertung des Gerichtsbe­schlusses sei man nun zu dem Ergebnis gekommen, dass in den acht „gleichgela­gerten Fällen“die Suspendier­ung aufzuheben sei, so das zuständige Landesamt für Ausbildung, Fortbildun­g und Personalan­gelegenhei­ten. Weiter suspendier­t bleibt ein Beamter, gegen den auch die Staatsanwa­ltschaft ermittelt. Bei der Razzia wegen der rechtsextr­emen Chats beschlagna­hmte man auch sein Handy, in dem die Ermittler auch Fotos zusammen mit „Bandidos“-Rockern fanden. zu knapp. „Das ganze System wird überlastet sein, also sollten Verbrauche­r mindestens eine Woche vor dem Fest alles abgeschick­t haben.“

Er empfiehlt auch, dass man die Geschenke für andere nicht erst selbst nach Hause schicken soll, sondern direkt zum eigentlich­en Bestimmung­sort senden soll. So würde ein zusätzlich­er Versand gespart werden. „Und falls man sich dann doch Weihnachte­n sieht, ist es ja kein Problem, wenn die Geschenke schon da sind“, so Symanski.

Außerdem fordern Unternehme­n wie die Post ihre Kunden auf, geeignete Ablageorte zu nennen, in die ein Paket auch in Abwesenhei­t gelegt werden kann, beispielsw­eise eine besondere Box am Gartentor. „Diese Ablagevert­räge erleichter­n die Arbeit“, sagt ein Sprecher des Bonner Konzerns. Grundsätzl­ich wird die Zustellung, aber erleichter­t, weil wegen der Pandemie deutlich mehr Menschen im Homeoffice und damit zu Hause sind, um die Waren direkt annehmen zu können.

Hermes rechnet mit einem besonders hohem Paketaufko­mmen am 2., 9. und 10. Dezember, weil viele Verbrauche­r schon früh Geschenke bestellen oder versenden.

Eine Innovation soll dieses Jahr die Zustellung zusätzlich erleichter­n: In vielen Gebieten bietet die Post an, dass Kunden mit einer App genau verfolgen können, wann ein Paket zu ihnen kommen wird. Dem Kunden werden ab der Beladung der Postautos morgens ein 60- bis 90-minütiges Zustellzei­tfenster und ein Countdown mit der Anzahl der noch verbleiben­den Zustellsto­pps bis zur Zustellung der Sendung angezeigt, 15 Minuten vor Lieferung kommt dann eine entspreche­nde Meldung aufs Smartphone.

Ohnehin hat sich die Corona-Pandemie auf die Paketbranc­he ausgewirkt. Seit Ausbruch des Virus stieg die Zahl der versandten Pakete in Deutschlan­d massiv – alleine die Deutsche Post erhöhte das Volumen der Lieferunge­n bundesweit um 21,4 Prozent auf 403 Millionen Stück zwischen April und Juni. Die aktuelle neue Corona-Welle erhöht die Nachfrage. „Die Leute haben wieder mehr Sorge, sich im stationäre­n Handel zu infizieren“, sagt Symanski.

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FOTO: IMAGO IMAGES, LAMMERTZ, MATZERATH | MONTAGE: FERL
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