Whatsapp-Chats: Acht Polizisten arbeiten wieder
Schlange stehen vor der Postfiliale gehört zur Vorweihnachtszeit. Durch die Corona-Pandemie verschärft sich das Problem aber noch. Mehr Postboten sollen helfen. Viele sind trotzdem überlastet. Was Verbraucher jetzt wissen müssen.
DÜSSELDORF Vor der Postfiliale in Düsseldorf-Flingern bilden sich regelmäßig lange Warteschlangen. Mit Mund- und Nasenschutz stehen die Menschen dort derzeit zum Teil lange an, um ihre Pakete abzugeben oder abzuholen. Mit Beginn der Vorweihnachtszeit wird sich das Problem nicht nur dort, sondern landesweit erfahrungsgemäß weiter verschärfen. „Wer das vermeiden möchte, sollte die Packstationen nutzen. Die sind eine echte Alternative“, sagt ein Sprecher der Deutschen Post.
Bundesweit gibt es bereits 6000 solcher Automaten, die häufig auch in der Nähe von Supermärkten stehen. „Wir bauen das System immer weiter aus. Anfang 2021 sollen es schon 7000 sein“, sagt der Sprecher. Die Post erhofft sich mit den Packstationen, den vorweihnachtlichen Andrang in die Postshops etwas entzerren zu können. „Gleichzeitig wollen wir aber auch mehr Paketshops eröffnen“, sagt der Sprecher.
Der Bundesverband Paket und Expresslogistik (Biek) geht davon aus, dass in Deutschland im November und Dezember etwa 420 Millionen Pakete zugestellt werden und damit 60 Millionen beziehungsweise rund 20 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. „Wir gehen vom mengenstärksten Weihnachten aller Zeiten aus“, sagt Olaf Schabirosky, Chef von Hermes Deutschland. Er rechnet von Oktober bis Dezember bei seiner Firma mit rund 120 Millionen Sendungen, vor einem Jahr waren es noch rund 100 Millionen Stück.
Damit die Waren auch möglichst schnell beim Empfänger ankommen, werden bei der Post rund 10.000 zusätzliche Zusteller eingestellt. „Den Großteil an Fahrern haben wir zusammen. In einigen wenigen Regionen fehlen noch welche“, sagt der Post-Sprecher. Weil die Zahl der Paketfahrer schon im Frühjahr um 4000 erhöht worden ist, stehen rund 14.000 weitere Zusteller zur Verfügung – in der Summe fahren dann beim Marktführer mehr als 140.000 Menschen durch Deutschlands Straßen, um Pakete und Päckchen zu verteilen. „Davon sind schon jetzt viele an der Grenze der Belastungsfähigkeit“, sagt der Essener
Logistikberater Detlef Symanski, „weil die Branche seit März auf Hochtouren läuft, hatten die Mitarbeiter extrem viel zu tun.“
Auch die anderen Zusteller (DPD, Hermes, GLS, UPS und Fedex) stellen in der nun beginnenden Hochsaison deutlich mehr Personal ein. Insgesamt sollen es in der Branche etwa 30.000 zusätzliche Arbeitskräfte sein.
Damit die Pakete auch rechtzeitig unterm Weihnachtsbaum liegen, sollten sie noch früher als im Vorjahr abschickt werden. Vergangenes Jahr hatte die Post erklärt, Pakete fast sicher bis Heiligabend zustellen zu können, wenn diese bis zum 20. Dezember abgegeben worden waren. Dieses Jahr hält Symanski einen Vorlauf von vier Tagen für eine sichere Zustellung für
DÜSSELDORF (dpa) Im Fall mutmaßlich rechtsextremer Whatsapp-Chats bei der Polizei soll einer der beschuldigten Beamten Mitglied der Essener Hooligangruppierung „Alte Garde“sein und private Kontakte zu den „Bandidos“gepflegt haben. Das habe sich aus der Auswertung seines Handys ergeben, heißt es in einem auf Montag datierten Bericht der Landesregierung an den Innenausschuss. Acht andere Beamte, die im Zuge der Chat-Affäre suspendiert worden waren, dürfen ab sofort wieder arbeiten.
Die acht gehören zu den „minderschweren Fällen“von insgesamt 31 mutmaßlich an den Chats beteiligten Beamten. Eine weitere Polizistin hatte ihre Suspendierung bereits vergangene Woche durch einen Beschluss des Verwaltungsgerichts gekippt. Nach Auswertung des Gerichtsbeschlusses sei man nun zu dem Ergebnis gekommen, dass in den acht „gleichgelagerten Fällen“die Suspendierung aufzuheben sei, so das zuständige Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten. Weiter suspendiert bleibt ein Beamter, gegen den auch die Staatsanwaltschaft ermittelt. Bei der Razzia wegen der rechtsextremen Chats beschlagnahmte man auch sein Handy, in dem die Ermittler auch Fotos zusammen mit „Bandidos“-Rockern fanden. zu knapp. „Das ganze System wird überlastet sein, also sollten Verbraucher mindestens eine Woche vor dem Fest alles abgeschickt haben.“
Er empfiehlt auch, dass man die Geschenke für andere nicht erst selbst nach Hause schicken soll, sondern direkt zum eigentlichen Bestimmungsort senden soll. So würde ein zusätzlicher Versand gespart werden. „Und falls man sich dann doch Weihnachten sieht, ist es ja kein Problem, wenn die Geschenke schon da sind“, so Symanski.
Außerdem fordern Unternehmen wie die Post ihre Kunden auf, geeignete Ablageorte zu nennen, in die ein Paket auch in Abwesenheit gelegt werden kann, beispielsweise eine besondere Box am Gartentor. „Diese Ablageverträge erleichtern die Arbeit“, sagt ein Sprecher des Bonner Konzerns. Grundsätzlich wird die Zustellung, aber erleichtert, weil wegen der Pandemie deutlich mehr Menschen im Homeoffice und damit zu Hause sind, um die Waren direkt annehmen zu können.
Hermes rechnet mit einem besonders hohem Paketaufkommen am 2., 9. und 10. Dezember, weil viele Verbraucher schon früh Geschenke bestellen oder versenden.
Eine Innovation soll dieses Jahr die Zustellung zusätzlich erleichtern: In vielen Gebieten bietet die Post an, dass Kunden mit einer App genau verfolgen können, wann ein Paket zu ihnen kommen wird. Dem Kunden werden ab der Beladung der Postautos morgens ein 60- bis 90-minütiges Zustellzeitfenster und ein Countdown mit der Anzahl der noch verbleibenden Zustellstopps bis zur Zustellung der Sendung angezeigt, 15 Minuten vor Lieferung kommt dann eine entsprechende Meldung aufs Smartphone.
Ohnehin hat sich die Corona-Pandemie auf die Paketbranche ausgewirkt. Seit Ausbruch des Virus stieg die Zahl der versandten Pakete in Deutschland massiv – alleine die Deutsche Post erhöhte das Volumen der Lieferungen bundesweit um 21,4 Prozent auf 403 Millionen Stück zwischen April und Juni. Die aktuelle neue Corona-Welle erhöht die Nachfrage. „Die Leute haben wieder mehr Sorge, sich im stationären Handel zu infizieren“, sagt Symanski.