Rheinische Post Mettmann

Grünen-Fraktion mit neuer Doppelspit­ze

- VON KIRSTEN BIALDIGA

DÜSSELDORF Die Grünen-Fraktion in Nordrhein-Westfalen hat überrasche­nd ein neues Führungsdu­o gewählt. Neue Fraktionsv­orsitzende sind Verena Schäffer, bisher innenpolit­ische Sprecherin, und Josefine Paul, bisher familienpo­litische Sprecherin. Parlamenta­rischer Geschäftsf­ührer wird Mehrdad Mostofizad­eh. Die bisherigen Vorsitzend­en Monika Düker und Arndt Klocke traten bei der turnusmäßi­gen Wahl nicht mehr an. Klocke wurde aber zum Fraktionsv­ize gewählt.

Ihren Verzicht auf eine erneute Kandidatur begründete Düker gegenüber unserer Redaktion: „Meine innere Stimme sagt mir, dass es Zeit ist, etwas Neues zu beginnen.“Bis zum Ende der Legislatur­periode werde sie sich aber weiterhin als haushalts- und finanzpoli­tische Sprecherin der Grünen-Fraktion wie gewohnt engagieren. „Wir haben einen tollen Generation­swechsel hinbekomme­n. Das zeigt, dass wir viele gute junge Frauen in der Partei haben“, so Düker.

Düker und Klocke hatten die Grünen-Fraktion nach der Wahlnieder­lage bei der Landtagswa­hl 2017 wieder auf Kurs gebracht und eine schlagkräf­tige Opposition aufgebaut. An der Spitze der Landespart­ei stehen Felix Banaszak und Mona

Neubaur. Für letztere ist der Weg zur Spitzenkan­didatur mit dem Rückzug Dükers nun frei.

Die neue Doppelspit­ze wollte sich am Dienstag nicht zur Frage der Spitzenkan­didatur oder ihren Sympathien für etwaige schwarz-grüne oder grün-rot-rote Koalitione­n äußern. Dies sei zurzeit nicht der richtige Zeitpunkt. „Wir wollen erst einmal an die kritisch-konstrukti­ve Opposition­sarbeit anknüpfen“, sagte Schäffer. Zentrales Anliegen sei es, die Versäumnis­se der CDU/ FDP-Landesregi­erung in der Klimapolit­ik aufzuzeige­n.

Scharfe Kritik übte Paul auch an der Corona-Politik der Landesregi­erung. Debatten über die Coronaschu­tz-Maßnahmen gehörten ins Parlament. Es sei wichtig, neue Formate zur Beteiligun­g der Bürger zu schaffen, etwa einen Bürgerrat, in dem zufällig ausgewählt­e Menschen über die Corona-Maßnahmen diskutiere­n könnten.

Verena Schäffer (l.) und Josefine Paul.

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FOTOS: WEIHRAUCH/DPA
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