VfB 03 lauert im Derby auf seine Chance
DER SPIELTAG
Im Nachholspiel der Fußball-Oberliga treten die Hildener Fußballer heute beim 1. FC Monheim an. Auf den eigenen Anhang kann das Schneider-Team nicht bauen – es sind nur Monheimer Fans im Rheinstadion zugelassen.
1. FC Monheim – VfB 03 Hilden. Mit dem 5:0-Erfolg über den SC Union Nettetal tankten die Fußballer des VfB 03 eine Menge Selbstvertrauen. Entsprechend gut war die Laune bei der Übungseinheit am Montagabend. Nach der Belastung vom Vortag stand für die Hildener vornehmlich regeneratives Training an. „Der Sieg über Nettetal war schon wichtig“, konstatiert Tim Schneider. Der Trainer berichtet von einer gelösten Stimmung. „Natürlich waren die Beine schwer, aber das ist montags immer so“, sagt er. Mit Blick auf die Nachholbegegnung am Mittwochabend (19.30 Uhr, Rheinstadion) erklärt er: „Wir wollen den Schwung mitnehmen. Unser Plan ist, dass wir uns wieder gegenseitig coachen und pushen.“
Das ist um so wichtiger, da die eigenen Fans in Monheim vor verschlossenen Stadiontüren stehen, denn der 1. FC überließ dem Lokalrivalen keine Gästekarten, lediglich Vorstandsmitglieder des VfB 03 sind vor Ort. „Aufgrund der 100 Zuschauer, die nur zugelassen sind, hat uns Monheim das so mitgeteilt“, sagt Schneider, wohlwissend, dass die Aufgabe für sein Team ohne die eigenen Fans im Rücken noch schwerer wird. Wie reizvoll das Oberliga-Derby ist, davon hat der VfB-Coach bislang nur aus Erzählungen seines Torwarttrainers erfahren: „Björn Scheffels kennt das ja schon länger. Ich bin gespannt und freue mich auch darauf.“
Personell wird es wohl keine Änderungen geben. Mit Kai Stanzick und Giacomo Russo rücken allerdings zwei Spieler aus der am Wochenende spielfreien Landesliga-Reserve in den Kader der ersten Mannschaft. „Damit haben wir mehr Optionen, und die beiden haben sich das auch verdient, weil sie im Training gut gearbeitet haben“, stellt Schneider fest. Einmal nahm er den Gegner selbst in Augenschein, am ersten Spieltag beim Monheimer 1:0-Sieg über den Cronenberger SC. Dazu sichtete das Trainergespann einige Videos. „Wir sind gut vorbereitet, haben uns besprochen, was wir versuchen wollen.“
Coach und Mannschaft haben also einen Matchplan vor Augen. Mit Tobias Lippold, Dimitrios Touratzidis und Benjamin Schütz hat Schneider vor allem drei FCM-Akteure im Blick: „Die darf man nicht ins Spiel kommen lassen.“Auf der anderen Seite wollen die Hildener schnell zu ihrer eigenen spielerischen Linie finden gegen eine Mannschaft, die Schneider „zu den starken“in der Liga zählt. Mit vier Siegen aus acht Begegnungen steht der Kontrahent aktuell aber nur unwesentlich besser als der VfB 03 da, der zwei Partien weniger absolviert hat.
Die Hildener erwartet jedoch ein Gastgeber, der die 2:3-Niederlage auf eigenem Platz gegen Ratingen 04/19 wettmachen möchte. Auch wenn FCM-Coach Dennis Ruess Respekt vor dem VfB 03 zeigt:
„Das ist eine ähnlich schwere Aufgabe wie gegen Ratingen, eine Mannschaft, die auch versucht, mit wenigen Kontakten vor unser Tor zu kommen.“Gleichwohl wissen beide Trainer, dass es schwer ist, in einer von Corona-Unterbrechungen geprägten Saison den Rhythmus zu finden. Ruess lobt trotz der Niederlage am Sonntag die Leistung seiner Mannschaft. Und ähnlich wie Tim Schneider will er in den Nachholbegegnungen möglichst viele Punkte holen. „Wir wollen zu Hause stark bleiben“, lautet das Credo. Für den gesperrten Stammkeeper Björn Nowicki könnte Tayfun Altin ins Monheimer Tor rücken – er beendete am Dienstag seine Corona-Quarantäne. Nicht mit von der Partie sind auf jeden Fall die gesperrten Bahadir Incilli, Dennis Ordelheide und Christoph
Lange. Auch deshalb ist Ruess froh, in dieser Saison wieder über einen größeren Kader zu verfügen.
Im Hildener Oberliga-Team fällt mindestens die nächsten sechs Monate Manuel Schulz aus. Der Innenverteidiger zog sich vor anderthalb Wochen in der Partie bei der SpVg. Schonnebeck ohne Fremdeinwirkung einen Achillessehnenriss zurück und unterzog sich bereits drei Tage später der notwendigen Operation. Für ihn rückte am Sonntag Jan Corsten an die Seite von Fabian zur Linden in die Innenverteidigung und lieferte einen soliden Part. „Als junger Spieler hat er seine Sache sehr ordentlich gemacht“, lobte Tim Schneider die erst spät verpflichtete Defensivkraft, die in der vergangenen Saison für den Wuppertaler SV in der A-Jugend-Bundesliga auflief.