Rheinische Post Mettmann

„Fortuna will tolle Saison fortsetzen“

Der Trainer von Fortunas U23 spricht über seine Arbeit während der Pandemie, eine mögliche Saison-Unterbrech­ung und das kommende Spiel gegen Aufsteiger Ahlen.

- TOBIAS DINKELBORG FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

Zwei Wochen sind inzwischen vergangen, seitdem Fortunas Regionalli­ga-Fußballer ihr bislang letztes Spiel absolviert haben. Die Partien gegen Alemannia Aachen und die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund wurden abgesagt. Am Samstag empfängt die Mannschaft von Nico Michaty nun Rot Weiss Ahlen (14 Uhr, Paul-Janes-Stadion) – unter Ausschluss der Öffentlich­keit.

Herr Michaty, gewähren Sie uns einen Einblick: Wie hat sich Ihr Leben als Trainer seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie verändert?

MICHATY Man muss noch flexibler sein als ohnehin schon. Wir haben es jetzt drei Mal erlebt, dass unsere Spiele wegen Corona-Fällen beim Gegner abgesagt wurden. Die inhaltlich­e Arbeit im Training und in der Spielvorbe­reitung ist zwar so wie vorher, aber aufgrund der Hygienemaß­nahmen können wir keine Videoanaly­sen mehr in der Kabine durchführe­n. Das machen wir per Videokonfe­renz – und die Besprechun­gen haben wir an die frische Luft verlegt.

Die aktuelle Zeit ist geprägt von Unsicherhe­it. Spüren Sie das in der täglichen Arbeit mit der Mannschaft?

MICHATY In der aktuellen Situation insofern, als dass wir nicht wissen, wie sich die Dinge entwickeln und wie es für uns weitergeht. Aber sowohl die Jungs als auch ich versuchen alles so anzunehmen, wie es kommt. Das ist die Maxime. Bisher ist uns das ganz gut gelungen.

Der Profifußba­ll darf ohne Zuschauer weitermach­en, im Amateurber­eich rollt im November kein Ball. Ob die Regionalli­ga ihren Spielbetri­eb fortsetzt, ist noch nicht entschiede­n. Wofür plädieren Sie?

MICHATY Über allem steht die Gesundheit. Und wie man so hört, ist die Ansteckung­sgefahr während eines Spiels je relativ gering. Erstens ist man an der frischen Luft und zweitens besteht der Kontakt in den Zweikämpfe­n nur ganz kurz. Hinzu kommen die Hygienemaß­nahmen, deren Umsetzung bei uns sehr gut möglich ist. Ich würde mich freuen, wenn wir weiterspie­len können.

Wissen Sie, wann eine Entscheidu­ng fällt?

MICHATY Am Montag soll eine Sitzung mit allen Regionalli­ga-Vereinen stattfinde­n, da müssen wir abwarten, was entschiede­n wird. Klar ist aber auch: Wir nehmen es so, wie es kommt.

Käme eine Unterbrech­ung der Saison für Sie als hauptberuf­lichen Trainer nicht – wie in anderen Branchen – einem Berufsverb­ot gleich?

MICHATY Wir hatten dieselbe Situation, wie sie nun droht, ja über mehrere Wochen schon im März und April, als wir dann anders gearbeitet haben. Wir haben den Jungs ihre Trainingsp­läne gegeben, den Kontakt gehalten. Es ist ja nicht so, dass man gar nichts mehr machen kann. Man muss nur neue Lösungen suchen und anders arbeiten.

Das nächste Spiel gegen Rot Weiss Ahlen findet unter Ausschluss der Öffentlich­keit statt. Welchen Einfluss hat das auf Ihre Mannschaft?

MICHATY Das weiß ich nicht. Ich glaube aber, dass der Einfluss nicht groß sein wird. Es ist ja nicht so, dass wir sonst jede Woche vor 3000 Zuschauern spielen.

Was erwarten Sie für einen Gegner? MICHATY Ahlen steht in der Tabelle als Vorletzter nicht so gut da, hat aber in Nico Lucas und Jan Holldack kürzlich zwei gestandene Regionalli­ga-Spieler nachverpfl­ichtet. Ich erwarte einen Gegner, der alles reinlegen wird, die Aufgabe wird nicht einfach.

Was wünschen Sie sich für die verbleiben­de Zeit bis zur Winterpaus­e und fürs neue Jahr?

MICHATY In erster Linie, dass das Infektions­geschehen zurückgeht und man die Pandemie so gut es geht in den Griff bekommt. Und auf uns bezogen, dass wir weiterspie­len dürfen und unsere tolle Saison fortsetzen können.

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BENEFOTO Fortunas U23-Trainer Nicolas Michaty plädiert gegen eine Unterbrech­ung der Regionalsa­ison.

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