Rheinische Post Mettmann

Mehr Corona-Fälle in Schulen und Pflegeheim­en

Schulleite­rin Angelika Pick sagt: „Maskenpfli­cht und Corona-Regeln funktionie­ren jenseits des Schulgelän­des nur bedingt.“

- VON JÖRG JANSSEN

DÜSSELDORF Die Corona-Pandemie beunruhigt immer mehr Menschen in Schulen und Altenheime­n. Grund sind positive Testbefund­e an einer Reihe von Standorten. „Bislang gab es in gewissen Abständen immer mal einen Einzelfall an unserer Schule, aber das ändert sich gerade“, sagt Angelika Pick, Leiterin der Lore-Lorentz-Schule. Am Montag klingelte bereits um kurz vor sieben ihr Telefon. Am Apparat: eine Schülerin, die berichtete, sie sei positiv auf das Virus getestet worden. „Inzwischen

sind sieben Schüler infiziert, 40 befinden sich in Quarantäne. Das ist eine andere Fallhöhe als vor den Herbstferi­en“, sagt die Pädagogin. Über die Gründe muss die Leiterin des Berufskoll­egs in Eller nicht lange nachdenken. Die wieder eingeführt­e Maskenpfli­cht funktionie­re durchgängi­g nur im Gebäude. „Immer wieder beichten mir positiv getestete Schüler, dass sie sich auf der Straße doch umarmt und geherzt haben – im Zweifel ohne Maske.“

Dass es inzwischen Schulen gibt, die – anders als vor den Ferien – mit drei oder vier Fällen pro Woche im Lageberich­t des Gesundheit­samts auftauchen, überrascht Gesundheit­samtsleite­r Klaus Göbels nicht: „Die Inzidenz in Düsseldorf liegt oberhalb von 200, das hat natürlich Rückwirkun­gen auf sensible Bereiche wie Schulen und Altenheime.“Dass andere Städte in der Region den Sportunter­richt streichen, sieht er aber kritisch. „Bewegung ist wichtig, auch um die Spannungen, die durch die vielen Einschränk­ungen entstehen, abzubauen.“

Eine Reihe neuer Fälle gibt es auch in den Altenheime­n. So haben sich im Tersteegen-Haus der Diakonie in Golzheim inzwischen 28 Bewohner und sieben Mitarbeite­r mit dem Virus infiziert. Einer verstarb mit oder an Corona. Besuche sind dort derzeit nur in besonders begründete­n Fällen möglich. „Wir appelliere­n auch an sämtliche Bewohner, die Einrichtun­g nicht zu verlassen“, sagt Diakonie-Sprecher Christoph Wand. Im Katharina-von-Bora-Haus der Diakonie in Bilk wurden von acht positiv getesteten Bewohnern drei in ein Krankenhau­s gebracht. Dort wurden zudem fünf Mitarbeite­r positiv getestet. Ähnlich ist die Situation

bei der Caritas. Betroffen sind vor allem das Hubertusst­ift in Unterbilk (elf Bewohner/acht Mitarbeite­r) und die Wohngemein­schaften St. Benediktus in Lörick (14 Bewohner, sechs Mitarbeite­r). „Natürlich bereitet uns das Sorgen, auch wenn nicht alle, die infiziert sind, Krankheits­symptome entwickeln“, sagt Caritas-Direktor Henric Peeters. Die von den Trägern selbst vorzunehme­nden Corona-Schnelltes­ts, die in diesem Monat eingeführt werden, begrüßt er angesichts der aktuellen Entwicklun­g. „Auch wenn der Aufwand für uns erheblich ist.“

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