Essen auf Rädern im Shutdown
Bereits im Frühjahrs-Lockdown machten Mettmanns Gastronomen aus der Not eine Tugend und bildeten Synergien. Mit diesem Know-how und weiteren Allianzen wollen sie jetzt im November-Shutdown bestehen.
METTMANN Der Lockdown hat begonnen. Hart trifft es – unter anderem – erneut die Gastronomie, die sich in diesen Tagen bemüht, tragfähige Konzepte für die anstehenden Wochen auf die Beine zu stellen. Viele Mettmanner Restaurantbetreiber sind dabei, erneut einen Bestelloder Lieferservice einzurichten, sie hoffen auf die Solidarität ihrer Kunden.
„Wir möchten ein von mittwochs bis sonntags ein Take-Away anbieten“, erklärt beispielsweise Dingle’s-Wirt Peter Ratajczak. Und so wie er denken viele, „Zum Türmchen“-Chef Niko Karagiannis setzt ebenfalls auf ein To-go-Angebot. Damit nicht jeder sein eigenes Süppchen kochen muss, sondern Partner im starken Verbund ist, leistet Mettmann Impulse Unterstützung.
Wie bereits im Frühjahrs-Lockdown sollen jetzt auf der Homepage der Vereinigung Namen und Adressen der ortsansässigen Gastronomen gebündelt werden, die in den kommenden Wochen als Lieferdienste arbeiten. Nach dem Motto „Kann der Gast nicht ins Lokal einkehren, kommt der Gastronom zum Gast“gibt es ein „Mettmann auf Rädern“. „Viele Restaurants und auch Veranstaltungsstätten hatten bereits in den vergangenen Monaten Hygienekonzepte umgesetzt und in weiteres Equipment investiert“, weiß Ingo Grenzstein, Initiator des Projekts „Mettmann auf Rädern“.
Trotzdem und auch gerade wegen dieser Investitionssummen stehen die meisten Gastronomen mit dem Rücken zur Wand, „der angekündigte Ausgleich aus Bundesmitteln in Höhe von 75 Prozent des
Vorjahresmonats November 2019 kann diese Umsatzverluste nicht auffangen“, sagen die Vorstandsmitglieder von Mettmann Impulse. Damit das Gastro-Sterben jetzt im November-Lockdown nicht forciert wird, bleibt vielen nur der Außerhausverkauf – wahlweise, indem zuvor bestelltes Essen vom Kunden selbst abgeholt oder vom Gastro-Betrieb geliefert wird.
Unterstützend startet Mettmann-Impulse die Aktion „Mettmann
auf Rädern“mit der Einrichtung einer Übersichtsliste im Netz via www.me-impulse.de/me-to-go. Wer nicht schon beim ersten Lockdown in der Liste verzeichnet war, kann sich kostenlos eintragen lassen, führen die Impulsler aus. „Wir haben mit dieser Plattform noch keinerlei Erfahrung“, sagt Peter Ratajczak, der aber „selbstverständlich mit von der Partie“ist. „Das ist Neuland, wir müssen schauen, ob die Idee für die Stadt tragfähig ist.“Um auf die Liste aufgenommen zu werden, braucht es dann einige Eckdaten in Form eines Logos, der Kontaktdaten wie Adresse und Telefonnummer sowie die Bestell-, Abholoder Lieferzeiten.
„Wir rufen alle Mettmanner dazu auf, regen Gebrauch davon zu machen und bei unseren lokalen Gaststätten zu bestellen, damit diese Betriebe die Zwangsschließung wirtschaftlich überleben“, lautet die dringende Bitte. In dem Kontext fällt auch der Blick auf den lokalen Einzelhandel. Auch diese Betriebe arbeiten unter neuen Auflagen, so müssen beispielsweise zehn Quadratmeter Verkaufsfläche pro Person bereitstehen – sprich: Nur wenige Kunden dürfen gleichzeitig im Ladenlokal sein. Auch hier sind Umsatzverluste programmiert, weshalb die Werbegemeinschaft um Solidarität bittet: „Lassen Sie unsere lokalen Geschäfte nicht im Stich, bestellen Sie auch dort online oder kaufen Gutscheine“, bitten Elke Speck, Ingo Grenzstein, Jens-Christian Holtgreve und Bettina Barth von Mettmann Impulse.