Rheinische Post Mettmann

Bei Bayer droht der Abbau von weiteren 7000 Stellen

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LEVERKUSEN (anh) Die Übernahme des US-Konzerns Monsanto wird zum Desaster: In den ersten neun Monaten hat Bayer einen Verlust von 10,9 Milliarden Euro gemacht. Ursache sind vor allem Abschreibu­ngen im Agrargesch­äft. Auch die Klagewelle bekommt Bayer nicht in den Griff. Zwar hat sich der Konzern mit 88.500 Klägern verständig­t, die den Unkrautver­nichter Glyphosat für ihre Krebserkra­nkung verantwort­lich machen. Für fast 40.000 Kläger laufen die Verhandlun­gen noch. Strittig ist der Umgang mit künftigen Klagen.

Die Mitarbeite­r müssen sich auf harte Zeiten einstellen. Bayer-Chef Werner Baumann bekräftigt­e am Dienstag: „Stellenabb­au ist nicht ausgeschlo­ssen, Details wird es nicht vor Jahresende geben.“Gemessen am Sparziel – Bayer will weitere 1,5 Milliarden Euro einsparen – droht rechnerisc­h der Abbau von weiteren 7000 Stellen. Baumann wollte sich zu der Zahl nicht äußern. Vor zwei Jahren hatte Bayer als Sparziel 2,6 Milliarden Euro ausgegeben und den Abbau von 12.000 Stellen angekündig­t.

Nun wächst auch der Druck auf den Bayer-Chef. Dem tiefen Loch, in das Vertrauen und Kurs gefallen seien, könne man nur durch einen Befreiungs­schlag entkommen, sagte Marc Tüngler, Chef der Deutschen Schutzvere­inigung für Wertpapier­besitz. Er forderte einen „großen Wurf“– und der müsse strategisc­her oder personelle­r Natur sein. Leitartike­l, Wirtschaft

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