Nur acht Minuten pro Patient
Hausarztpraxen sind für Patienten die erste Anlaufstelle – doch Ärzte und Mitarbeitende sind völlig überlastet. Saskia Stachel aus Marl schlägt Alarm.
Ich mache meinen Job eigentlich sehr gern, und das schon seit 14 Jahren. Aber in letzter Zeit komme ich oft abends nach Hause, werfe die Tür zu und möchte einfach nur losheulen, weil ich mich so erschöpft fühle. Meinen Kolleginnen geht es auch so – und damit meine ich nicht nur die medizinischen Fachangestellten in unserer Praxis. Ich bin auch mit Kolleginnen anderer Praxen in Kontakt.
Das Problem ist, dass es einen Ansturm auf die Hausarztpraxen gibt, der nicht zu bewältigen ist. Wir werden überrannt. Wir haben zweimal am Tag eine Infekt-Sprechstunde von je eineinhalb Stunden für Menschen mit Erkältungssymptomen. Inzwischen setzen wir nur noch acht Minuten pro Patient an, trotzdem müssen wir viele auf den nächsten oder übernächsten Tag vertrösten. Dazu kommt der reguläre Betrieb mit der Versorgung von Akut- und chronisch kranken Patienten. Unter ihnen sind viele, die seit Jahren zu uns kommen. Man kennt sich und fragt natürlich auch mal nach den Enkelkindern, oder wie alles läuft. Aber das ist zurzeit nicht mehr möglich. Der Tag ist durchgetaktet.
Wer Erkältungssymptome hat, muss eigentlich vor der Praxis warten – es könnte ja Covid-19 sein. Wir haben große Schilder aufgehängt und erklären es den Leuten schon am Telefon, aber es nützt nichts, man redet teils gegen Wände. Nach jedem Patienten, der trotz Hinweis reinkommt, müssen wir alles desinfizieren. Wir sind vier Vollzeit- und zwei Halbtageskräfte plus drei Ärzte und drei Auszubildende und gut eingespielt. Aber irgendwann bricht auch das beste Zeitmanagement zusammen. Es müssen einfach so viele Corona-Abstriche genommen werden, dass die Praxen das ambulant nicht mehr leisten können.
Während der ersten Welle im Frühjahr haben das die Testzentren in der Region übernommen. Dann hat die Kassenärztliche Vereinigung diese Aufgabe auf die Hausarztpraxen übertragen, viele Testzentren wurden wieder geschlossen. Im
Sommer war das noch zu bewerkstelligen. Aber jetzt sehen wir kein Land mehr. Die Infiziertenzahlen schießen hoch – und die Erkältungssaison beginnt gerade erst. Die Patienten stehen an manchen Tagen 50 Meter Schlange vor dem Haus. Viele reagieren ungehalten oder drängeln sich vor. Ich kann sie sogar verstehen. Wer will schon mit Halsschmerzen und Schnupfen draußen in der Kälte stehen?
Wir brauchen wieder mehr Testzentren im nahen Umfeld. Es gibt zwar einige, unter anderem an Flughäfen, aber das ist den meisten viel zu weit weg, vor allem den Älteren.
Die Rede ist immer von den Intensivbetten, und ob es genügend gibt. Die Gesundheitskette fängt aber bei den Arztpraxen an. Und die brauchen ganz dringend Entlastung.
Gewinnklasse Anzahl Quote (Euro) Jackpot (Euro) 1 (6 Richtige + SZ) unbesetzt 17.744.437,40 2 (6 Richtige) 4 x 709.704,70 3 (5 Richtige + SZ) 140 x 7.029,40 4 (5 Richtige) 1008 x 2910,10 5 (4 Richtige + SZ) 5547 x 146,70 6 (4 Richtige) 45.348 x 42,50 7 (3 Richtige + SZ) 93.235 x 17,60 8 (3 Richtige) 762.307 x 10,20 9 (2 Richtige + SZ) 644.865 x 6,00
(ohne Gewähr)