Rheinische Post Mettmann

Was vom Weihnachts­markt übrig bleibt

- VON ALEXANDER ESCH

Einige Schaustell­er haben wieder geöffnet, andere ziehen an neue Standorte. Auch das Angebot ändert sich zum Teil im Vergleich zum Heimatsomm­er. Bis Ende nächster Woche sollen alle Buden stehen und adventlich geschmückt sein.

DÜSSELDORF Nach der Absage des Weihnachts­marktes steht immerhin fest, dass einige adventlich geschmückt­e Buden der Schaustell­er an fünf Orten in der Innenstadt stehen dürfen. Die Stadt hat das nach dem Heimatsomm­er auch für die kältere Jahreszeit erlaubt, allerdings unter strengen Auflagen. Das Konzept wird nach und nach umgesetzt, wie der Chef des Schaustell­erverbande­s, Oliver Wilmering, sagt. Die wichtigste­n Fragen und Antworten.

Welche Standorte gibt es? Waren die Buden unter dem Motto Heimatsomm­er auf viele Standorte verteilt, werden sie nun auf fünf Standorte zusammenge­zogen, dort dürfen zum Teil mehr Stände aufgebaut werden, maximal fünf. Auf dem Marktplatz stehen die zwei möglichen zusätzlich­en Stände schon. Auf dem Heine-Platz, am Jan-WellemPlat­z sowie vor P&C an der Schadowstr­aße sollen weitere Schaustell­er bis Anfang nächster Woche hinzukomme­n, sagt Wilmering. Heute stehen dort jeweils drei oder zwei Stände.

Auf dem Schadowpla­tz waren es bereits fünf, das Karussell steht aufgrund des Lockdowns zurzeit still.

Nicht mehr vertreten sind die Schaustell­er am Tonhallenu­fer oder am Unteren Rheinwerft, weil das laut Wilmering bei winterlich­em Wetter nicht zumutbar sei. Auch die Flinger Straße fällt weg, da die Stadt dort im Weihnachts­geschäft ein zu großes Gedränge durch die Buden befürchten würde.

Welche Öffnungsze­iten gelten? Geöffnet werden können die Stände von elf bis 21 Uhr, allerdings erst ab 19. November, wenn auch der Weihnachts­markt gestartet wäre. Bis dahin öffnen die Händler weiterhin von 12 bis 20 Uhr, und für den Marktplatz gilt montags vorerst weiterhin der Ruhetag. Insgesamt soll der Heimatwint­er bis 6. Januar laufen.

Was bieten die Händler an? Zwei wichtige Vorgaben hat die Stadt gemacht: Es dürfen keine Getränke verkauft werden, und Speisen dürfen aufgrund eines reinen To-go-Geschäftes nicht im Umkreis von 50 Metern zur Bude verzehrt werden. Karussells sind bis Ende November verboten. Nahezu an jedem Standort gibt es einen Bratwursts­tand. Hinzu kommen Schaustell­er, die Klassiker wie Crêpes, Kartoffeln, Backfisch oder gebrannte Mandeln anbieten. Des Weiteren gibt es laut Wilmering jetzt Saisonware wie heiße Maronen und Lebkuchenh­erzen, Eis wird dafür gestrichen. Zurzeit werde abgestimmt, mit welchem Angebot die Schaustell­er wohin ziehen dürfen, manche haben auch schon ihr Sortiment umgestellt.

Glühwein ist allerdings nicht dabei. „Den hätten wir ja nur im Becher zum Mitnehmen anbieten können. Das hätte den Sinn verfehlt und keine Atmosphäre gehabt“, sagt Wilmering.

Wie wird geschmückt? Noch sind die meisten Buden nicht adventlich dekoriert. Laut Wilmering soll das bis zum eigentlich­en Start des Weihnachts­marktes passieren, also bis 19. November. „Wir werden auch noch 100 Tannenbäum­e auf die Standorte verteilen“, sagt er. Einer, der schon vorgelegt hat, ist Eddi Maus. Seine Wok-Bude am Jan-Wellem-Platz ist schon mit Tannengrün umrahmt, Weihnachts­männer und -kugeln schmücken das Dach.

Was sagen die Schaustell­er? „Wir sind dankbar, dass wir überhaupt öffnen dürfen“, sagt Vanessa Tscheike mit ihrer Bratwurstb­ude am JanWellem-Platz. Sie habe sogar auch schon ein paar Stammkunde­n. Aber die Umsätze seien sicher kein Vergleich mit dem Weihnachts­markt. Dort hat sie normalerwe­ise einen Glühweinst­and, den sie mit zusätzlich­em Personal betreibt, jetzt hilft nur mal ihr Sohn am Wochenende aus.

Den Neustart sieht auch Tscheikes Nachbar Eddi Maus positiv. „Wir waren überrascht, wie gut es lief und sind zufrieden. Uns ist sehr geholfen.“

Wilmering stimmt dieser Einschätzu­ng vorsichtig zu. „Wir haben am Wochenende gesehen, dass es sich lohnen könnte, die Buden auch im Winter zu öffnen. Es ist ein Strohhalm für uns, um überleben zu können.“Aber man dürfe sich auch nichts vormachen, es sei offen, wie gut die Bevölkerun­g das Angebot annehme.

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FOTO: ANDREAS BRETZ Eddi Maus hat seine Wokbude am Jan-Wellem-Platz bereits adventlich geschmückt. Noch ist das bei wenigen Buden der Fall.

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