Was vom Weihnachtsmarkt übrig bleibt
Einige Schausteller haben wieder geöffnet, andere ziehen an neue Standorte. Auch das Angebot ändert sich zum Teil im Vergleich zum Heimatsommer. Bis Ende nächster Woche sollen alle Buden stehen und adventlich geschmückt sein.
DÜSSELDORF Nach der Absage des Weihnachtsmarktes steht immerhin fest, dass einige adventlich geschmückte Buden der Schausteller an fünf Orten in der Innenstadt stehen dürfen. Die Stadt hat das nach dem Heimatsommer auch für die kältere Jahreszeit erlaubt, allerdings unter strengen Auflagen. Das Konzept wird nach und nach umgesetzt, wie der Chef des Schaustellerverbandes, Oliver Wilmering, sagt. Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Welche Standorte gibt es? Waren die Buden unter dem Motto Heimatsommer auf viele Standorte verteilt, werden sie nun auf fünf Standorte zusammengezogen, dort dürfen zum Teil mehr Stände aufgebaut werden, maximal fünf. Auf dem Marktplatz stehen die zwei möglichen zusätzlichen Stände schon. Auf dem Heine-Platz, am Jan-WellemPlatz sowie vor P&C an der Schadowstraße sollen weitere Schausteller bis Anfang nächster Woche hinzukommen, sagt Wilmering. Heute stehen dort jeweils drei oder zwei Stände.
Auf dem Schadowplatz waren es bereits fünf, das Karussell steht aufgrund des Lockdowns zurzeit still.
Nicht mehr vertreten sind die Schausteller am Tonhallenufer oder am Unteren Rheinwerft, weil das laut Wilmering bei winterlichem Wetter nicht zumutbar sei. Auch die Flinger Straße fällt weg, da die Stadt dort im Weihnachtsgeschäft ein zu großes Gedränge durch die Buden befürchten würde.
Welche Öffnungszeiten gelten? Geöffnet werden können die Stände von elf bis 21 Uhr, allerdings erst ab 19. November, wenn auch der Weihnachtsmarkt gestartet wäre. Bis dahin öffnen die Händler weiterhin von 12 bis 20 Uhr, und für den Marktplatz gilt montags vorerst weiterhin der Ruhetag. Insgesamt soll der Heimatwinter bis 6. Januar laufen.
Was bieten die Händler an? Zwei wichtige Vorgaben hat die Stadt gemacht: Es dürfen keine Getränke verkauft werden, und Speisen dürfen aufgrund eines reinen To-go-Geschäftes nicht im Umkreis von 50 Metern zur Bude verzehrt werden. Karussells sind bis Ende November verboten. Nahezu an jedem Standort gibt es einen Bratwurststand. Hinzu kommen Schausteller, die Klassiker wie Crêpes, Kartoffeln, Backfisch oder gebrannte Mandeln anbieten. Des Weiteren gibt es laut Wilmering jetzt Saisonware wie heiße Maronen und Lebkuchenherzen, Eis wird dafür gestrichen. Zurzeit werde abgestimmt, mit welchem Angebot die Schausteller wohin ziehen dürfen, manche haben auch schon ihr Sortiment umgestellt.
Glühwein ist allerdings nicht dabei. „Den hätten wir ja nur im Becher zum Mitnehmen anbieten können. Das hätte den Sinn verfehlt und keine Atmosphäre gehabt“, sagt Wilmering.
Wie wird geschmückt? Noch sind die meisten Buden nicht adventlich dekoriert. Laut Wilmering soll das bis zum eigentlichen Start des Weihnachtsmarktes passieren, also bis 19. November. „Wir werden auch noch 100 Tannenbäume auf die Standorte verteilen“, sagt er. Einer, der schon vorgelegt hat, ist Eddi Maus. Seine Wok-Bude am Jan-Wellem-Platz ist schon mit Tannengrün umrahmt, Weihnachtsmänner und -kugeln schmücken das Dach.
Was sagen die Schausteller? „Wir sind dankbar, dass wir überhaupt öffnen dürfen“, sagt Vanessa Tscheike mit ihrer Bratwurstbude am JanWellem-Platz. Sie habe sogar auch schon ein paar Stammkunden. Aber die Umsätze seien sicher kein Vergleich mit dem Weihnachtsmarkt. Dort hat sie normalerweise einen Glühweinstand, den sie mit zusätzlichem Personal betreibt, jetzt hilft nur mal ihr Sohn am Wochenende aus.
Den Neustart sieht auch Tscheikes Nachbar Eddi Maus positiv. „Wir waren überrascht, wie gut es lief und sind zufrieden. Uns ist sehr geholfen.“
Wilmering stimmt dieser Einschätzung vorsichtig zu. „Wir haben am Wochenende gesehen, dass es sich lohnen könnte, die Buden auch im Winter zu öffnen. Es ist ein Strohhalm für uns, um überleben zu können.“Aber man dürfe sich auch nichts vormachen, es sei offen, wie gut die Bevölkerung das Angebot annehme.