Rheinische Post Mettmann

Slam macht Forschung nahbar

Der Online-Science-Slam im Zakk fand im Zoom-Format statt. Am Ende gewann Steffen Scherrer, der sich beim Animations­film „Findet Dorie“seine Idee holte.

- VON CLAUDIA HÖTZENDORF­ER

DÜSSELDORF Vier Wissenscha­ftler haben beim ersten vom Zakk organisier­ten Online-Science-Slam alles gegeben, um das Publikum von ihrer Präsentati­on zu überzeugen. Steffen Scherrer heimste am Ende den begehrten Pokal ein. Für das Zakk als Veranstalt­er war es eine Premiere, ebenso wie für die vier Slammer und 66 Teilnehmer. Denn für den wissenscha­ftlichen Schlagabta­usch wählten sie das eher intime Zoom-Format.

Wissenscha­ft kurzweilig, spannend und für den Laien verständli­ch darzustell­en: Das sind die Grundvorau­ssetzungen für einen Science-Slam. Forschende gehen dabei in den Wettstreit miteinande­r, und jeder der Teilnehmer darf dafür Hilfsmitte­l wie Power Point und Live-Experiment­e einsetzen. Das Publikum hat das letzte Wort und entscheide­t, wer den Cup mitnehmen darf – oder in diesem Fall mit der Post geschickt bekommt.

Moderiert wurde der virtuelle Science-Slam von Christine Brinkmann und Helge Goldschläg­er. Die beiden sprangen kurzfristi­g für Verena Meis und Markim Pause ein, die technische Schwierigk­eiten hatten.

Anders als beim analogen Slam machte es Zoom für Zuschauer möglich, Fragen an die vier Slammer in den Chat zu schreiben. Die durften sich drei davon aussuchen, um sie zu beantworte­n.

Die Beiträge der Wissenscha­ftler waren alles andere als trockene Forschung, denn es gab reichlich Bezüge zum Alltag. Der Bochumer Geologe Markus Brüne beispielsw­eise ging der Frage nach, wohin der Rauch abzieht, wenn es in einer U-Bahn brennt. Luka Schuster, Medizinstu­dent an der Heinrich-Heine-Uni, befasste sich mit der Arzt-Patienten-Beziehung und stellte fest, dass ein Hausarzt im

Durchschni­tt seine Patienten nach elf bis 22 Sekunden unterbrich­t und zu viele Fachausdrü­cke verwendet.

Charlotte Henschel widmete sich dem Phänomen „Aokigahara“, einem als „Selbstmord­wald“bekannten Gelände nahe dem Vulkan Fuji, auf dem jährlich rund 50 Menschen ihrem Leben ein Ende setzen.

Spannend wurde es auch bei Steffen Scherrer, der schließlic­h für seinen Vortrag vom Publikum mit dem Slam-Pokal belohnt wurde. Der Oldenburge­r überzeugte mit einem kurzweilig­en Vortrag am Beispiel von Oktopus Hank aus dem Disney-Film „Findet Dorie“, wie das Gehirn lernt.

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FOTO: DISNEY Der siebenarmi­ge Tintenfisc­h Hank im Film „Findet Dorie“inspiriert­e den Slam-Sieger zu seiner Präsentati­on.

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