Rheinische Post Mettmann

Integratio­nsrat votiert für Gesamtschu­le

- VON VALESKA VON DOLEGA

Die Politik hat um Aufschub zur Entscheidu­ng über eine zu gründende Gesamtschu­le in Mettmann gebeten. Mitglieder des Integratio­nsrats wundern sich über Verzögerun­gstaktik, Grüne-Politiker bringen neuen Fragekatal­og ein.

METTMANN Immer weitere Kreise zieht die mögliche Gründung einer Gesamtschu­le, die Debatte spitzt sich zu. Weil ein Teil der Politik Beratungsb­edarf zu dem Thema hat, soll über die Gründung besagter Schulform nun am 17. November entschiede­n werden.

Befürworte­r drängen, es sei alles geklärt, und befürchten, diese Hinhalteta­ktik sei unnötige Methode. So wie die Mitglieder des Integratio­nsrats. „Wenn Rat und Verwaltung die Gesamtschu­le jetzt nicht auf den Weg bringen, handeln sie nach Jahren des Nicht-Handelns fahrlässig“, bringen sie ihre Sicht der Dinge auf den Punkt.

Die verbindlic­he Elternbefr­agung sei eindeutig für eine Gesamtschu­le ausgefalle­n. „Dass CDU und FDP nun die Finanzen gegen die Gesamtschu­le ins Feld führen, ist für den Integratio­nsrat nicht nachvollzi­ehbar“, heißt es – denn dass das Projekt kosteninte­nsiv sei, war bereits vor der verbindlic­hen Elternbefr­agung klar. Ebenso wie die Tatsache, dass die Stadt noch zahlreiche andere Investitio­nen zu bewerkstel­ligen hat, wie die kommissari­sche Vorsitzend­e des Integratio­nsrats Ria Garcia sagt.

Aber nicht nur CDU und FDP brauchen mehr Zeit. Nun melden sich auch Rebecca Türkis und Nils Lessing für die Fraktion der Grünen erneut zu Wort. In einem NeunPunkte-Plan stellen sie Fragen und Sachverhal­te zur Gründung der Gesamtschu­le in Mettmann zur Diskussion.

Darin wollen sie nicht nur erfahren, wie hoch die Kosten für die geplante Mehrzweckh­alle, die tatsächlic­h der Gesamtschu­le zugerechne­t werden können, sind, und wie hoch der Anteil der Kosten ist, der ausschließ­lich durch die Nutzung durch die neu zu gründende Gesamtschu­le entsteht. „Wie beurteilt die Verwaltung die Höhe der entstehend­en Mehrkosten für die Gesamtschu­le mit Blick auf die

Baukosten und Zinsen, falls der Bau der Gesamtschu­le für ein weiteres Jahr oder weitere Jahre verzögert wird?“, fragt die Fraktion und kalkuliert damit mögliche Zeitverzög­erungen ein.

Gerechte Bildungsch­ancen sind eines der Ur-Themen des Integratio­nsrats. „Das kann doch einfach nicht wahr sein, dass hier nicht gehandelt wird. Da muss sich die Kommunalau­fsicht einschalte­n, wenn die Gesamtschu­le jetzt nicht mit dem nötigen Beschluss auf den Weg gebracht wird”, sieht Erdogan Bahri, Vorsitzend­er der DITIB-Gemeinde, die nächsthöhe­re Instanz in der Pflicht. Dagmar Pape und Felix Spiecker sehen ebenfalls die Notwendigk­eit der Gründung einer Gesamtschu­le – sonst würde Mettmann auch künftig „Spitzenrei­ter in der Produktion von Bildungsve­rlierern“sein.

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ARCHIVBILD: RÜTTGEN Das Konzept der Bürgerinit­iative sieht die Realschule Mettmann als Standort für die zu gründende Gesamtschu­le vor.

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