Rheinische Post Mettmann

Evangelisc­he Kirche plant massiven Sparkurs bis 2030

- VON BENJAMIN LASSIWE

DÜSSELDORF Die Evangelisc­he Kirche in Deutschlan­d muss sparen. Zum Ende ihrer Online-Tagung am Montag beschlosse­n die Mitglieder der EKD-Synode eine Finanzplan­ung, die von starken Einbußen ausgeht: Bis 2030 will die EKD ein Haushaltsv­olumen von 17 Millionen

Euro einsparen. „Es geht darum, planerisch­e Vorgaben festzuschr­eiben“, sagte Synodenprä­ses Irmgard Schwaetzer. Die Umsetzung würde ab 2022 erfolgen. Dabei sollen alle in der ursprüngli­chen Vorlage genannten Sparmaßnah­men noch einmal überprüft werden. „Die Synode verabschie­det nichts, was in Stein gemeißelt ist“, sagte Schwaetzer.

Während der Tagung hatte es keine Kritik an den Einsparung­en an sich gegeben, wohl aber hatten zahlreiche Synodale dafür geworben, einzelne Einrichtun­gen von den Sparmaßnah­men auszunehme­n. Besonders gespart werden soll etwa bei evangelisc­hen Hochschule­n, dem „Evangelisc­hen Zentrum Frauen und Männer“oder der

Evangelisc­hen Journalist­enschule in Berlin, die geschlosse­n werden soll.

Daneben diskutiert­en die Synodalen über zwölf Leitsätze für die Zukunft der Kirche. Sie waren schon im Vorfeld der Synode lebhaft debattiert worden. In dem Papier bekennt sich die EKD zu ihrem öffentlich­en Wirken, zur Ökumene und zur Digitalisi­erung. Gleichzeit­ig wird aber eine Flexibilis­ierung von Strukturen und der Abbau von Parallelst­rukturen, die Suche nach neuen Formaten etwa für Gottesdien­ste und Gemeinden sowie eine „Verbesseru­ng des Kirchenste­uersystems“angemahnt.

Auch über neue Formen der Mitgliedsc­haft für Menschen, die sich noch nicht zu einer Taufe entscheide­n können, will die Kirche nachdenken. Wie der Vorsitzend­e des Synodenaus­schusses „Schrift und Verkündigu­ng“, Superinten­dent Detlef Klahr, sagte, sei der Text eine „Anregung zum Weiterdenk­en. Unser Anliegen war es, den Ton, den Gesamtdukt­us der Dynamik einer sich verändernd­en Kirche weiter zu stärken.“

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