Evangelische Kirche plant massiven Sparkurs bis 2030
DÜSSELDORF Die Evangelische Kirche in Deutschland muss sparen. Zum Ende ihrer Online-Tagung am Montag beschlossen die Mitglieder der EKD-Synode eine Finanzplanung, die von starken Einbußen ausgeht: Bis 2030 will die EKD ein Haushaltsvolumen von 17 Millionen
Euro einsparen. „Es geht darum, planerische Vorgaben festzuschreiben“, sagte Synodenpräses Irmgard Schwaetzer. Die Umsetzung würde ab 2022 erfolgen. Dabei sollen alle in der ursprünglichen Vorlage genannten Sparmaßnahmen noch einmal überprüft werden. „Die Synode verabschiedet nichts, was in Stein gemeißelt ist“, sagte Schwaetzer.
Während der Tagung hatte es keine Kritik an den Einsparungen an sich gegeben, wohl aber hatten zahlreiche Synodale dafür geworben, einzelne Einrichtungen von den Sparmaßnahmen auszunehmen. Besonders gespart werden soll etwa bei evangelischen Hochschulen, dem „Evangelischen Zentrum Frauen und Männer“oder der
Evangelischen Journalistenschule in Berlin, die geschlossen werden soll.
Daneben diskutierten die Synodalen über zwölf Leitsätze für die Zukunft der Kirche. Sie waren schon im Vorfeld der Synode lebhaft debattiert worden. In dem Papier bekennt sich die EKD zu ihrem öffentlichen Wirken, zur Ökumene und zur Digitalisierung. Gleichzeitig wird aber eine Flexibilisierung von Strukturen und der Abbau von Parallelstrukturen, die Suche nach neuen Formaten etwa für Gottesdienste und Gemeinden sowie eine „Verbesserung des Kirchensteuersystems“angemahnt.
Auch über neue Formen der Mitgliedschaft für Menschen, die sich noch nicht zu einer Taufe entscheiden können, will die Kirche nachdenken. Wie der Vorsitzende des Synodenausschusses „Schrift und Verkündigung“, Superintendent Detlef Klahr, sagte, sei der Text eine „Anregung zum Weiterdenken. Unser Anliegen war es, den Ton, den Gesamtduktus der Dynamik einer sich verändernden Kirche weiter zu stärken.“