Für St. Martin wird improvisiert
Ehrenamtler zeigen zum Martinsfest, wie die Tradition in den Stadtteilen mit tollen Ideen trotz Corona aufrechterhalten werden kann.
GRAFENBERG/GERRESHEIM/GOLZHEIM (arc/brab) Statt des traditionellen Martinszuges, den der Bürgerverein Grafenberg seit Jahrzehnten mit Mantelteilung auf dem Staufenplatz für viele hunderte Kinder organisiert (und der wegen Corona ausfallen musste), wurde den Grafenberger Grundschulen (Gutenberg und Carl-Sonnenschein) pro Klasse jeweils ein riesiger Weckmann spendiert. Darüber hinaus hat der Designer des Bürgervereins, Thomas von Wikullil, ein schönes St. Martin-Poster entworfen, das in den Klassen verteilt wurde – ein kleiner Trost, um die Absage zu verschmerzen.
„Ihr bleibt zu Hause, St. Martin kommt zu euch“– unter diesem Motto soll der traditionsreiche Martinszug (seit 1937) im Ostpark doch noch stattfinden. Am Samstag, 14. November, wird zwischen 15 und 17 Uhr ein kleiner, verkleideter, durch Musik begleiteter Mini-Trupp (immer jeweils zwei Familien) durch den Ostpark ziehen und Weckmänner an jene verteilen, die zuvor entsprechende Bons erworben haben. Die Übergabe erfolgt kontaktlos, mindestens 160 Weckmänner wurden bereits bestellt. Wer noch kurzfristig mitmachen will, kann sich unter anderem unter connie@kaiser-kauczor.de melden.
Der Besuch von St. Martin im Gerricusstift hat Tradition: Seit mehr als 20 Jahren kommen Mitglieder des Reiter-Corps Gerrresheim in das Pflege- und Altenheim. Dieses Jahr war pandemiebedingt alles ein wenig anders. Horst Cönen, der schon lange den Bischof verkörpert, blieb sicherheitshalber draußen, gemeinsam mit ein paar Kindern und Erwachsenen sang er Martinslieder und winkte den Bewohnern zu. Danach wechselte die kleine Gesellschaft den Standort, im Garten an der Marienstatue des Künstlers Bernhard Kucken gab es noch eine Zugabe.
Über viele hübsch gestaltete Martinslaternen können sich die Bewohner des Tersteegenhauses in Golzheim freuen. Kinder aus mehreren Klassen der Grundschule Beckbuschstraße hatten diese mit ihren Lehrern im Religionsunterricht gebastelt und mit einem Gruß versehen. Mitglieder des Ortsausschusses Heilige Familie, welche die Idee zur Aktion hatten, haben die Lampen gemeinsam mit Mitgliedern der Tersteegen-Kirchengemeinde an das Seniorenheim übergeben und dabei rund um das Tersteegenhaus unter allen Fenstern die vertrauten Martinslieder für die Bewohner gesungen.